E-Books halten Einzug in Tirols öffentliche Büchereien
Innsbruck (lk) - „Neben den Schulen sind die öffentlichen Büchereien die größten Leseförderungseinrichtungen
im Land und eine tragende Säule des Bildungs- und Kulturangebotes“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader.
„Ohne sie wäre eine flächendeckende Versorgung mit Literatur nicht möglich. Der Erhalt und die Stärkung
des öffentlichen Büchereiwesens sind mir daher ein großes Anliegen.“ Um ihre Infrastruktur und
Medienausstattung kontinuierlich zu verbessern, unterstützt das Land Tirol sowohl den Ankauf von Büchern
und Medien als auch Literaturveranstaltungen und Umstrukturierungsmaßnahmen. Ab sofort fördert das Land
Tirol auch Lesen „am Puls der Zeit“: E-Books sollen Schritt für Schritt in den Büchereialltag einziehen.
Das hat die Tiroler Landesregierung auf Antrag von LRin Palfrader beschlossen. „Ziel ist es, die öffentlichen
Büchereien zu modernen Dienstleistern weiterzuentwickeln“, begründet die Kultur- und Bildungslandesrätin
ihre Initiative.
Partner dieses Projekts ist die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Tirol. Die drittgrößte
Bibliothek Österreichs hat im Auftrag der Abteilung Kultur des Landes Tirol ein Konzept zur Etablierung von
digitalen Büchern in öffentlichen Büchereien erarbeitet und fungiert als koordinierende Stelle von
„E-Book Tirol“ – dem Verbund aller am Projekt teilnehmenden Bibliotheken. Ihren NutzerInnen wird es künftig
möglich sein, elektronische Medien unkompliziert digital zu entlehnen. Das Land Tirol stellt dafür für
die nächsten zwei Jahre jährlich 100.000 Euro zur Verfügung. „Ich freue mich, dass wir mit diesem
Projekt die Zusammenarbeit mit der ULB weiter vertiefen können“, sagt LRin Palfrader kürzlich bei einem
Treffen mit Elisabeth Frasnelli. Die neue Chefin der ULB Tirol leitete viele Jahre die Universitätsbibliothek
Bozen und später stellvertretend die Zentral- und Hochschulbibliothek im schweizerischen Luzern. Im November
2014 übernahm die gebürtige Meranerin das Zepter der ULB Tirol.
Tirolweit gibt es circa 200 öffentliche Büchereien mit rund 1.200 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Diese
werden fachlich von der ULB Tirol unterstützt. Die Basis für die österreichweit einzigartige Zusammenarbeit
von Universität und öffentlichen Bibliotheken ist ein Kooperationsvertrag mit dem Land Tirol von 2007.
Neben den zahlreichen persönlichen Gesprächen und Beratungen, den vielen Fortbildungsveranstaltungen
und der Herausgabe der Tiroler Fachzeitschrift „Lesezeichen“ veranstaltet die ULB gemeinsam mit dem Land Tirol
jährlich den Tiroler Büchereitag. Das Highlight des heimischen Bücherei- und Bibliothekswesens dient
dem Meinungs- und Erfahrungstausch. Um junge Menschen für das „alte“ Medium Buch zu begeistern, führt
die ULB für das Land Tirol seit drei Jahren auch den Lesewettbewerb „Read and Win“ durch. Außerdem unterstützt
die ULB das Projekt e-campus Tirol des Landes aktiv.
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