LH Niessl präsentiert Maßnahmen zur Förderung der Lehrlingsausbildung und der
Beschäftigung älterer Arbeitnehmer
Eisenstadt (blms) - Maßnahmen und Schwerpunkte im Förderwesen präsentierte Landeshauptmann
Hans Niessl am 08.04. gemeinsam mit WIBAG-Vorstandsdirektor Mag. Günter Perner. Mit den Maßnahmen sollen
vermehrt Lehrlinge ausgebildet und ältere Arbeitnehmer aus dem Burgenland Beschäftigung finden. „Es ist
eine ganz große Herausforderung, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Deshalb habe ich das Jahr 2015 zum ‚Jahr der Beschäftigung‘ erklärt. Das Ziel lautet, dass wir auch heuer
1.000 Arbeitsplätze mehr im Land haben. Bis zum Jahr 2020 soll es Vollbeschäftigung im Burgenland geben“,
erklärte Niessl.
Dem Anstieg der Arbeitslosigkeit will der Landeshauptmann verstärkt entgegentreten. Mit 8,1 Prozent ist diese
im März im Burgenland zwar geringfügiger gestiegen als im Österreichschnitt (12,9 %), Sorgen bereitet
jedoch die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitnehmern – diese ist im März um 12 Prozent
gewachsen. Mit einer Lehrlingsoffensive konnten zuletzt zusätzlich 70 Lehrstellen im Land und in landesnahen
Betrieben geschaffen werden, und im März wurde das Projekt „Jobs im Dorf“ gestartet – „mit diesem Förderprogramm
für die Beschäftigung älterer Arbeitskräfte in den Gemeinden wollen wir in den nächsten
Monaten 200 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen“, so Niessl. Durch gezielte Maßnahmen soll nun
die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern auch in der Privatwirtschaft gefördert werden.
Bonus-Malus-Modell als Anreiz
750 Millionen Euro an Förderungen von EU, Bund und Land stehen dem Burgenland als Übergangsregion
bis 2020 zur Verfügung. Die derzeitig gültigen Förderverträge sehen vor, dass ab einer Förderhöhe
von 30.000 Euro und mehr als 5 Mitarbeitern im Jahresschnitt 10 Prozent ältere Arbeitnehmer (ab 45 Jahren)
zu beschäftigen sind. Wird diese Vorgabe nicht erfüllt, wird der Förderzuschuss um 10 Prozent gekürzt.
Niessl spricht sich für die Weiterentwicklung dieser Bestimmungen aus: „Ich will im Bereich der Förderungen
ein Bonus-Malus-System, das Anreize schafft, mehr Lehrlinge auszubilden und ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen“.
Konkret soll es von der WIBAG für Betriebe Zuschläge für die Ausbildung von Lehrlingen bzw. für
die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer geben. „Wir können uns einen Bonus von 2 Prozent pro Lehrling
oder älteren Arbeitnehmer vorstellen. Den Bonus soll es aber nur für Österreicher geben“, erläutert
Niessl.
Verstärkte Förderung Internationalisierung
Die Erschließung neuer Märkte, Neugründungen und die Unternehmensnachfolge sieht der Landeshauptmann
als weiteren Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung des Landes. Die positive Entwicklung der Exporte - mit einem
Wachstum von 8,9 Prozent auf zwei Milliarden Euro hat es im Burgenland zuletzt den stärksten Zuwachs aller
Bundesländer gegeben - wird offensiv weitergeführt. Durch die Förderung von Internationalisierungsmaßnahmen
werden burgenländische Klein- und Mittelbetriebe unterstützt, die neue Märkte erschließen
wollen. Perner nennt zum einen die Beteiligung an internationalen Messen und Ausstellungen, zum anderen die Internationalisierungsberatung
als Schwerpunkte – „dazu zählen Marktstudien, Länderexpertisen, Machbarkeitsstudien, Marketingkonzepte
und nicht zuletzt die Internationalisierungsstrategien“. Dafür soll es - nicht rückzahlbare - Förderzuschüsse
bis 20 Prozent geben.
Haftungen für Gründer rascher, einfacher
Künftig sollen Haftungen für GründerInnen über ein verkürztes, vereinfachtes Antragsverfahren
zur Verfügung gestellt werden. „Damit soll eine Finanzierung erleichtert und Liquidität geschaffen werden.
Voraussetzung ist das Vorliegen eines markttauglichen Businessplans und einer positiven Zukunftsprognose. Das Verfahren
muss rascher abgewickelt werden. Das wird die Aufgabe der neuen GmbH sein“, erklärt Niessl. Bis zu 50.000
Euro Kredit soll es eine Ausfallshaftung für Bankkredite geben können – für Gründer angesichts
heute schwierigerer Rahmenbedingungen am Finanzmarkt und bei wirtschaftlichen Engpässen ein wichtiger Faktor.
Wichtiger Impuls
Derzeit werden die neuen Förderrichtlinien ausgearbeitet, diese sollen bereits im Sommer in Kraft treten.
„Ich erwarte mir von diesen Maßnahmen einen wichtigen Impuls für mehr Ausbildung, für mehr Beschäftigung
von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern aus dem Burgenland. Damit kommen wir unseren Zielen näher,
und diese lauten: Mehr Beschäftigung für Burgenländerinnen und Burgenländer, 1.000 neue Arbeitsplätze
und Vollbeschäftigung bis 2020“, so Niessl abschließend.
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