Neue Richtlinien der NÖ Wohnbauförderung vorgestellt

 

erstellt am
09. 04. 15
11.00 MEZ

LH-Stv. Sobotka: "Näher an Bedürfnissen der Bürger und schneller zur Sache"
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am 08.04. gemeinsam mit Ing. Alfred Graf, gbv-Landesgruppenobmann und Vorstandvorsitzendem der Gedesag, in Pyhra über die neuen Richtlinien der NÖ Wohnbauförderung. Die Änderungen seien notwendig, "um näher an den Bedürfnissen der Bürger und schneller zur Sache zu sein", so Sobotka.

Der Spannungsbogen, worum es im Wohnbau gehe, sei ein großer. Im Vordergrund stehe, den Menschen Heimat zu geben - qualitätsvollen Wohnraum, der auch leistbar bleibe. "Niederösterreich ist ein Eigentümerland", so Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka, der betonte, dass man daher in Niederösterreich die Eigentumsfrage ins Zentrum stelle. "71 Prozent aller Niederösterreicher leben im Eigentum", so Sobotka. Verglichen mit dem Bundesdurschnitt von 57 Prozent, seien das in Niederösterreich um 14 Prozent mehr. "Eigentum ist wichtig für die Altersvorsorge, denn Eigentum schützt vor Altersarmut", so Sobotka.

Mit der NÖ Wohnbauförderung wolle man das individuelle Wohnbedürfnis sowie jenes für spezielle Bevölkerungsgruppen, wie Betreutes Wohnen, erfüllen. Pro Jahr werden 20.000 Wohneinheiten gefördert, 30.000 Familien bekommen einen Wohnzuschuss. "Die NÖ Wohnbauförderung war seit eh und je ein Konjunkturtreiber", so Sobotka. Jeder zehnte Euro werde über die Bauwirtschaft verdient. Damit sichere man 30.000 Arbeitsplätze pro Jahr. Niederösterreich setze alle Bundesmittel -rund 300 Millionen Euro jährlich - nur für den Wohnbau ein, zusätzlich gebe es noch Landesmittel von rund 150 bis 200 Millionen Euro. Man habe den Zweck des Wohnbaus schon früh erkannt. Aktuell seien auf www.noe-wohnservice.at über 1.100 geförderte Wohneinheiten verfügbar. "Das ist wichtig, um den Wohnungspreis auch am freien Markt in Balance zu halten", so Sobotka. In Niederösterreich betrage der Unterschied von freifinanzierten und geförderten Wohnungen im Gegensatz zu anderen Bundesländern lediglich 10 bis 20 Cent.

Die NÖ Wohnbauförderung sei auch eine Umweltförderung. Die Kyoto-Vorgabe laute 13 Prozent CO2 einsparen, Niederösterreich habe im Wohnungsbereich ein Minus von 26 Prozent. Das liege auch daran, dass man den Althaussanierungen entsprechenden Raum gebe und die Umweltbemühungen Niederösterreichs gut ausgeführt werden.

Es gibt fünf wesentliche Änderungen bei der NÖ Wohnbauförderung: "Wir wollen bessere Förderanreize schaffen", so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Das betreffe zum einen Junges Wohnen. Dabei seien die Quadratmeter von 55 auf 60 erhöht worden, der maximale Finanzierungsbeitrag bleibe mit 4.000 Euro unverändert. Die Förderaktion werde bis 31.12.2016 verlängert. "Junges Wohnen ist ein hervorragendes Beispiel, wie wir junge Leute im Land halten können", so Sobotka. Zum anderen gehe es darum, beim Betreuten Wohnen einen Anreiz für Gemeinschaftsräume zu schaffen. Die Mehrkosten werden den Bauträgern durch zehn zusätzliche Förderpunkte ersetzt.

Eine weitere Neuerung seien die Erleichterungen beim Einkommen. So wurden die Einkommensgrenzen im Eigentum erhöht: bei einer Person statt bisher 35.000 nunmehr 40.000 Euro, bei zwei Personen statt bisher 55.000 nunmehr 60.000 Euro und bei jeder weiteren Person statt bisher 7.000 nunmehr 8.000 Euro. 20 Prozent mehr Förderung bekomme eine Wohnbaugenossenschaft in der Stadt bzw. im Zentrum, wenn sie eine Baulücke schließe oder revitalisiere. In Zukunft werde es außerdem möglich sein, die volle Förderhöhe von 100 Punkten auch ohne einer kontrollierten Wohnraumlüftung zu erreichen. Auch eine Biogasbeimischung werde gefördert. "Wir wollen die Verwaltungsvereinfachung vorantreiben", so Sobotka. Insbesondere der Behördenaufwand solle vereinfacht werden. In Zukunft werde für den Baubeginn eine Förderbewilligung ausreichen, früher sei der entsprechende Fördervertrag abzuwarten gewesen.

"Wir wollen den ländlichen Raum in seiner Struktur stärken. Es geht uns darum, die Menschen in kleinteiligen Gemeinden zu erhalten", so Sobotka. Daher werden in Zukunft auch kleine Baueinheiten höher gefördert. "Für kleine Anlagen mit bis zu zwölf Wohneinheiten gibt es eine zusätzliche Punkteanzahl", so Sobotka. Einen leichteren Zugang werde es auch beim Dachbodenausbau geben.

gvb-Landesgruppenobmann Graf bedankte sich für die "tolle Partnerschaft" mit dem Land Niederösterreich und betonte, dass es die Kleinteiligkeit im ländlichen Raum brauche. Kleine Anlagen mit acht bis zwölf Wohneinheiten seien in der Errichtung teurer, die Förderung sei daher sehr wichtig. Zwischen dem Zeitpunkt der Förderungsbewilligung und der amtlichen Zusicherung liege oft eine lange Zeit; dass man nun schon mit der Bewilligung mit dem Bauen beginnen könne, sei für die Bauwirtschaft sehr wichtig. "Wir haben jährlich ein Bauvolumen von 530 Millionen Euro, das ist nur möglich mit ausreichenden Fördermitteln. In Niederösterreich wird sehr vorausschauend die ländliche und auch städtische Struktur bedacht", so Graf.

 

 

 

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