Stabilität bei Ausschüttungen sorgt für Beschäftigungsplus – Aktienforum-Präsident
Ottel: Zukunftsinvestitionen benötigen krisensicheres Eigenkapital
Wien (pdi) - "Trotz wirtschaftlich schwierigen Jahren nach der Finanzkrise, mit vielen Rückschlägen
und einer rückläufigen Umsatzentwicklung 2013, haben Österreichs 50 führende börsen- und
nicht-börsennotierte Unternehmen zwischen 2007 und 2013 39.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Der oftmals wiederholte Vorwurf, Unternehmen würden durch Ergebnisausschüttungen nur ihre Eigentümerinnen
und Eigentümer bedienen und somit weniger Kapital für betriebliche Zukunftsinvestitionen zur Verfügung
stellen, ist somit nicht richtig", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung ((IV), Mag. Christoph
Neumayer, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Aktienforums, Mag. Dipl.-Ing. Robert
Ottel, am 09.04. So sei im Zuge einer gemeinsamen Studie von IV und Aktienforum das Ausschüttungsverhalten
analysiert worden. Deren Ergebnisse würden ein völlig anderes Bild aufzeigen, als die wiederholt holprigen
Falschdarstellungen und ideologisch geprägten "Untersuchungen" seitens der Arbeiterkammer (AK).
Außerdem stellte Neumayer klar: "Niedrige Ergebnisausschüttungen zu bejubeln ist unangebracht.
Diese hemmen nur die Investitionskraft von Unternehmen."
Eigenkapital als krisensicherstes Instrument für Investitionen
"Investitionen benötigen Eigenkapital und dies bleibt das krisensicherste Instrument", erklärte
Robert Ottel, Präsident des Aktienforums: "In schwierigen Zeiten werden Investorinnen und Investoren
nur durch eine entsprechende Rendite, also Ergebnisausschüttung, bereit sein, krisensicheres Eigenkapital
für Unternehmen zur Verfügung zu stellen." Auch werde oftmals vergessen, dass Eigenkapitalgeberinnen
und Eigenkapitalgeber viel Risiko zu tragen hätten, da sie prinzipiell keinen vertraglichen, sondern nur einen
Residualanspruch auf eine adäquate Verzinsung hätten, wie Neumayer und Ottel betonten.
Die Studie von Contrast Management Consulting GmbH zeige, dass trotz rückläufiger Umsatzentwicklung 2013
und im Vergleich zum Vorkrisenjahr rückläufigen Investitionsaufkommen, 2013 ein neuer Beschäftigungshöchststand
mit 460.652 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht wurde. Die Dividendenzahlungen der führenden österreichischen
Unternehmen gingen sowohl gemessen am Personalaufwand als auch am Umsatz im Analysezeitraum seit 2007 deutlich
zurück. International gebräuchlich ist die Ausschüttungsquote gemessen am Jahresüberschuss
nach Steuern. Diese liegt 2013 mit 39,1 Prozent im Schnitt der letzten Jahre, aber deutlich unter der vom DSW (Deutschen
Schutzverband für Wertpapierbesitzer) empfohlenen Quote von 50 Prozent. "Wer behauptet, dass durch weniger
Ausschüttungen die Investitionskraft von Unternehmen verstärkt stimuliert werden kann, unterliegt einem
Trugschluss", betonte Ottel. Der Umsatz von Unternehmen werde primär zur Deckung der Kosten von Personal,
Material und für Reinvestitionen verwendet. Erst nach diesen Aufwendungen decke der Betriebserfolg die Kosten
des Fremdkapitals, Steuern und letztendlich mögliche Ausschüttungen an Eigentümerinnen und Eigentümer
ab.
"Weniger Ausschüttungen, eine höhere Steuerlast auf der einen und eine stärkere Investitionskraft
sowie Arbeitsplatzschaffung auf der anderen Seite, wie dies die Arbeiterkammer ständig fordert, entbehrt jeder
Logik", so der IV-Generalsekretär.
Anstelle von Polemik fordern beide darüber hinaus weitere politische Schritte, um den kleinen österreichischen
Kapitalmarkt zu beleben und von dessen positiven Effekten zu profitieren. "Eine praxisnahe und effiziente
Regulierung würde den Unternehmen helfen, Kosten und Bürokratie zu reduzieren. Diese wäre mit keinem
budgetären Mehraufwand verbunden", so Ottel. "Die geplante KESt-Erhöhung im Rahmen der Steuerreform
ist für Investoren kein zusätzliches Motivationsprogramm, um hier zu investieren", so Ottel und
Neumayer abschließend.
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