Kräftiges Signal für Weiterentwicklung
 im ländlichen Raum

 

erstellt am
08. 04. 15
10.00 MEZ

Programm der „Ländlichen Entwicklung 2014 – 2020“: Rund 441 Millionen Euro fließen aus der EU bis 2020 ins Burgenland
Eisenstadt (blms) - Das neue, Ende 2014 von Brüssel genehmigte Programm der „Ländlichen Entwicklung 2014 – 2020“ ist ein kräftiges Signal für eine umweltgerechte Lebensmittelproduktion und für die Weiterentwicklung im ländlichen Raum, so Landesrat Andreas Liegenfeld und Nationalrat Erwin Preiner, die im Rahmen einer Pressekonferenz am 07.04. die wesentlichen Neuerungen und wichtigsten Maßnahmen erläuterten. „Das Burgenland ist und bleibt als viertstärkstes Agrarland ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Agrarleistung. Ich sehe das neue Programm zur ‚Ländlichen Entwicklung 2014-2020‘ als große Chance mit bedeutenden Impulsen für unseren ländlichen Raum. Es ist ein starkes Signal für eine umweltgerechte Lebensmittelproduktion und fortschrittliche Weiterentwicklung im Burgenland. Ich bekenne mich klar zur regionalen Lebensmittelproduktion und das neue Programm schafft dafür gute Rahmenbedingen“, gibt sich Liegenfeld überzeugt. Rund 441 Millionen Euro an Förderungen fließen in den kommenden fünf Jahren aus diesem EU-Topf ins Burgenland. Neben der Ausrichtung auf Umweltaspekte und den Schutz der natürlichen Ressourcen sind Schwerpunkte wie Investitionsförderung, Jungunternehmerförderung und Bildungsmaßnahmen von besonderer Bedeutung. Neu geschaffen wurden Fördermöglichkeiten für den Bereich „Soziale Dienste“. „Damit stehen Mittel für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen oder von Angeboten im Pflegebereich für bedarfsgerechte Pflegeeinrichtungen, wie zum Beispiel Tagesstättenbetreuung, bereit. Bis 2020 stehen dafür 13 Millionen Euro im Burgenland, bundesweit 240 Millionen Euro, inklusive nationaler Kofinanzierung, zur Verfügung“, erläutert Preiner und betont, dass es gelungen sei, die Fördermöglichkeiten für kleine landwirtschaftliche Betriebe und für Nebenerwerbslandwirte zu verbessern. „Bewirtschaftete Fläche ab einer Größe von 1,5 Hektar sind bereits förderbar. Burgenländische Betriebe profitieren davon besonders. Im Burgenland sind 61 Prozent der Landwirte im Nebenerwerb tätig. Ziel ist, die bäuerlichen Familienbetriebe und so die Regionalität zu erhalten und auszubauen. Regionalität schafft und sichert Arbeitsplätze in strukturschwachen ländlichen Regionen, Wertschöpfung bleibt in der Region.“

Als weitere Ziele nennt Preiner neben der Stärkung des ländlichen Raums die Sicherung der Wohn- und Lebensqualität auch in ländlichen Regionen, den Ausbau von Infrastruktur sowie Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie eine naturnahe, qualitativ hochwertige Lebensmittelerzeugung und die Stärkung des Bio-Landbaus. Auch gelte es, die regionale Vermarktung und den Export zu forcieren.

Fördermitel für Junglandwirte und Investitionen aufgestockt
Für Landesrat Liegenfeld gibt es drei Gewinner der neuen „LE 2014-2020“: den Investbereich mit Förderung der Junglandwirte, den Öko- und Biolandbau sowie die ländliche Infrastruktur. „Das Herzstück von ‚LE 2020‘ beinhaltet eine Stärkung der Ausstattung des Biolandbaus, eine Aufstockung der Investitionsförderung für Betriebe und eine starke Unterstützung unserer Junglandwirte“, erklärt Liegenfeld. Die Biolandwirtschaft wird mit rund 69 Millionen Euro, die Junglandwirte werden mit rund 5 Millionen Euro unterstützt. Für Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe stehen rund 29 Millionen Euro bereit. „Österreich ist mit 20 Prozent der Anbaufläche Europameister in der Biolandwirtschaft. Im Burgenland sind 26 Prozent aller Ackerbauflächen bio“, ergänzt Preiner.

„Die Förderung für unsere Junglandwirte hat auch symbolisch einen wichtigen Stellenwert, denn wir brauchen gut ausgebildete und innovative junge Bäuerinnen und Bauern, die für eine nachhaltige Weiterentwicklung im Burgenland sorgen. Gemeinsam mit der Investitionsförderung, die deutlich aufgestockt wurde, sehe ich das neue Programm als große Chance für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft im Burgenland“, so Liegenfeld. „Pro Jahr stehen aus dem Topf für Ländliche Entwicklung für Jungwirte 480.000 Euro zur Verfügung – deutlich mehr als im alten Programm mit 300.000 Euro pro Jahr. Dazu kommen noch Mittel aus der Marktordnung“, sagt Preiner. Österreichweit ist der Topf mit 26 Millionen Euro pro Jahr gefüllt.

Für ausgewählte Bereiche wie zum Beispiel umweltgerechte Anbauarten oder für den Ausbau der Infrastruktur und der Modernisierung erhalten Junglandwirte eine um 5 Prozent höhere Förderung. „Für diese Investitionsförderung stehen im Burgenland 29 Millionen Euro inklusive Kofianzierung für die gesamte Programmperiode zur Verfügung“, sagt Preiner.

Landwirte, die „Urlaub am Bauernhof“ anbieten, gelten als aktive Landwirte. Diese haben Zugang zu diversen Förderungen für Zimmerausbau, Renovierung und Werbung. Dieses Angebot wird im Burgenland gerne genutzt.

Mehr Mittel für lokale Aktionsgruppen
Für lokale Aktionsgruppen stehen bundesweit Mittel von 92 Millionen Euro und im Burgenland rund 14 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist ein Plus gegenüber der letzten Periode.

Ländliche Entwicklung 2015-2020: Gesamtvolumen 7,7 Milliarden Euro bis 2020
Das Programm der „Ländlichen Entwicklung 2014 – 2020“ umfasst mit den nationalen Koofinanzierungen ein Gesamtvolumen von 7,7 Milliarden Euro.

WHO-Studie: Pestizid Glyphosat mit größter Wahrscheinlichkeit krebserregend
Die EU entscheidet im Sommer, ob das geltende Verbot zum Einsatz des Pestizids Glyphosat aufgehoben wird. „Laut einer WHO-Studie ist Glyphosat mit hoher Wahrscheinlichkeit krebserregend. Auch bei nur geringem Verdacht auf Gesundheitsgefährdung muss es beim Verbot bleiben. Bundesminister Rupprechter ist gefordert, sich für ein EU-Verbot auf EU-Ebene einzusetzen“, so Preiner.

 

 

 

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