Neue Broschüre der Kammer für Arbeiter und Angestellte zur Arbeitnehmerförderung
im Burgenland
Eisenstadt (blms) - Im Burgenland gibt es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein breit gefächertes
Angebot an Förderungen. Vielfach ist es jedoch so, dass gerade jene Menschen, die einen Anspruch hätten
und diese Unterstützung gut gebrauchen könnten, oft die größten Hemmungen haben, um Förderungen
anzusuchen. Aufgrund dieser Tatsache präsentierten Soziallandesrat Dr. Peter Rezar und Alfred Schreiner, Präsident
der Kammer für Arbeiter und Angestellte Burgenland, am 07.04. eine neue Informationsbroschüre der Arbeiterkammer
Burgenland. Diese neue Broschüre, die in Zusammenarbeit mit der Sozialabteilung beim Amt der Burgenländischen
Landesregierung erarbeitet wurde, ist ein wichtiges Service für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im
Burgenland. Eine Informationsgrundlage, die bares Geld bringt. „Es ist immer eine Herausforderung, die Fördermaßnahmen
zu jenen Menschen zu bringen, für die sie gedacht sind und die Hürden möglichst gering zu halten.
Daher setzen das Land Burgenland und die Arbeiterkammer auf Information, denn es ist wichtig, dass die Menschen
wissen, was ihnen zusteht und wohin sie sich wenden können. Aus diesem Grund wird jedes Jahr eine aktualisierte
Broschüre zur Arbeitnehmerförderung aufgelegt. Darin finden sich kurz zusammengefasst alle Zuschüsse
und Beihilfen, die es im Burgenland gibt“, so Landesrat Dr. Peter Rezar und AK-Präsident Alfred Schreiner
unisono.
Im Rahmen der Arbeitnehmerförderung unterstützt das Land ArbeitnehmerInnen, die sich im erlernten Beruf
weiterbilden oder aber auch für neue Herausforderungen qualifizieren wollen (Qualifikationsförderungszuschuss),
Personen, die hohe Entfernungen zum Arbeitsort zurücklegen müssen (Fahrkostenzuschuss), aber auch Lehrlinge
aus einkommensschwachen Familien (Lehrlingsförderungszuschuss). Ein wichtiger Bereich ist die Qualifizierung
von ArbeitnehmerInnen. Das hat auch der kürzlich präsentierte Arbeitsklima-Index wieder gezeigt. Vor
allem für HilfsarbeiterInnen, einfache Angestellte und Personen mit geringer Qualifizierung wird es immer
schwieriger, mit dem verdienten Geld das Leben zu bestreiten. Genau diese Gruppen sind es auch, die bei einem Verlust
des Arbeitsplatzes die größten Probleme haben, eine neue Stelle zu finden. Hinzu kommt der Wandel in
der Arbeitswelt.
„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer wieder mit neuen Anforderungen konfrontiert. Eine davon ist lebensbegleitende
Weiterbildung. Genau damit dürfen wir die Menschen nicht alleine lassen, denn oft ist Qualifizierung auch
mit Kosten für die ArbeitnehmerInnen verbunden. Hier ist die Unterstützung des Landes über den Qualifikationsförderungszuschuss
ganz wichtig“, so Schreiner. Qualifizierung beginnt mit der besten Schul- oder Lehrausbildung. Daher ist auch die
Lehrlingsförderung des Landes ein wichtiges Instrument. Große Bedeutung haben darüber hinaus auch
die Investitionen in die Lehrwerkstätten und Modelle, wie „Lehre mit Matura“. Es sind auch die weniger Qualifizierten,
die als Hilfsarbeiter und einfache Angestellte arbeiten, die die größten Probleme haben, mit dem verdienten
Einkommen ihr Leben zu bestreiten. 78% der Hilfsarbeiter und 87% der einfachen Angestellten sagen, dass das Einkommen
nicht oder nur gerade noch zum Leben reicht.
In Österreich lagen die Arbeitslosenzahlen im März 2015 um 12,9% über dem Vorjahreswert, im Burgenland
immerhin um 8,1%. Die Jugendarbeitslosigkeit lag 8,4% über dem Vorjahreswert, während sie in Gesamt-Österreich
um 5,7% anstieg. Die Arbeitslosigkeit bei Älteren stieg im Burgenland um 12 %, in Österreich allerdings
um 16,2%. Im Burgenland kommen vor allem die negativen Auswirkungen der Arbeitsmarktlage in Wien zum Tragen. Dazu
Landesrat Dr. Peter Rezar: „Die burgenländischen Arbeitskräfte behaupten sich. Gute Ausbildung, große
Einsatzbereitschaft, sehr viel Flexibilität und auch hohe Mobilität sind für burgenländische
ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmer selbstverständlich. Damit dies auch so bleibt, unterstützt das Land
Burgenland die ArbeitnehmerInnen in vielfältiger Weise.“
Unterstützungen sind über den Ankauf von Qualifikationsmaßnahmen bei Schulungsträgern für
zukunftsweisende Berufe - Stichwort: PflegehelferInnen, über ein weitreichendes Unterstützungsangebot
für junge Menschen durch überbetriebliche und integrative Ausbildungen, über die Förderung
von sozial-ökonomischen Betrieben mit Arbeitsplätzen für Langzeitarbeitslose, über die Finanzierung
zusätzlicher Beschäftigung durch die Initiative „Jobs im Dorf“ sowie über ein sehr gutes Angebot
an Förderungen für die/den Einzelnen möglich. Im Jahr 2014 wurden 3242 PendlerInnen mit insgesamt
825.000 Euro (254 Euro/Person) unterstützt. 790 Personen erhielten durchschnittlich 654 Euro an Qualifikationsförderung
(insgesamt 517.000 Euro). 1.563 Lehrlinge wurden mit durchschnittlich 944 Euro gefördert (insgesamt 1.475.000
Euro). „Das heißt, wir sprechen hier von mehr als 2,833 Millionen Euro, die hier für die ArbeitnehmerInnen
zur Verfügung gestellt wurden“, so Rezar.
Um sicher zu stellen, dass diese Förderungen - trotz allgegenwärtiger Preiserhöhungen - auch im
Jahr 2015 mindestens so viel Wert sind, wie im Jahr 2014, hat das Land auf Empfehlung des Arbeitnehmerförderungsbeirats
folgende deutliche Erhöhungen beschlossen: Die Einkommensgrenzen, die für die Gewährung der Zuschüsse
bei Fahrtkosten, Qualifikationsförderung und Lehrlingsförderung die Obergrenze bilden, werden um 2,4%
auf 2.876 Euro (monatliches Bruttoeinkommen) erhöht. Der Fahrtkostenzuschuss wird entsprechend der Kostensteigerung
gemäß Verbraucherpreis-index um 1,2% erhöht. Landesrat Dr. Rezar: „Die Arbeiterkammer ist bei diesen
Maßnahmen ein ganz wichtiger Partner. Wir arbeiten seitens des Landes daran, die burgenländischen ArbeitnehmerInnen
und Arbeitnehmer möglichst gut und natürlich zweckmäßig zu unterstützen. Damit diese
Maßnahmen den vorhandenen Bedürfnissen gerecht werden, ist es für uns ganz wichtig, regelmäßig
kompetentes Feedback zu den Maßnahmen oder auch zu Härtefällen zu bekommen. Diese Rückmeldungen
erhalten wir zumeist von der Arbeiterkammer. In diesem Zusammenhang freut es mich, dass diese Rückmeldungen
in letzter Zeit viel seltener geworden sind. Ich führe dies darauf zurück, dass wir genau zuhören
und mit unseren Maßnahmen besser geworden sind“.
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