Berthold: Angebote zur Integration nahe an die Menschen bringen / Breit angelegte Kooperation
mit vielfältigen Angeboten
Salzburg (lk) - Damit Integration in Gemeinden erfolgreich sein kann, ist es entscheidend, dass Integrationsangebote
jene Menschen erreichen, die sie brauchen. Die Gemeindeentwicklung Salzburg hat gemeinsam mit mehreren Partnerinnen
und Partnern ein umfangreiches Angebot für Gemeinden zusammengestellt. "Nun geht es darum, dieses zu
nutzen", betonte Integrationsreferentin Landesrätin Mag. Martina Berthold bei einem Informationsgespräch
am 07.04. in Salzburg.
Unter dem Motto "Die Gemeinde als Heimat für alle" haben die Gemeindeentwicklung Salzburg, die Erzdiözese
Salzburg, das Land Salzburg und der Österreichische Integrationsfonds auf Initiative der Landesrätin
eine Kooperation aufgebaut. Dabei wurden vielfältige Angebote zum Thema Zuzug entwickelt.
"Ein gelungener Zuzug, eine herzliche Willkommenskultur ist nicht immer einfach. Oft stellen die andere Kultur,
Religion oder Sprache eine Hürde dar. Wenn wir aber alle die unterschiedlichen Fähigkeiten, Ideen und
Erfahrungen als Stärke erkennen und sie wertschätzen beziehungsweise einbringen, dann kann Zusammenleben
gut gelingen", so Berthold, die "das gemeinsame Engagement für dieses wichtige Thema" bei den
Kooperationspartnern, den Gemeinden sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern hervorhob.
Die Angebotspalette reicht vom vergnüglich-kritischen Zuzugs-Kabarett mit Fritz Messner in neun Salzburger
Gemeinden über Workshops, die sich speziell an Gemeindepolitikerinnen und -politiker sowie Beschäftigte
in den Gemeindeverwaltungen beziehungsweise an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Vereinen, Bildungseinrichtungen
und Pfarrgemeinden richten, über Vorträge und interaktive Spaziergänge in Gemeinden bis zu Exkursionen
in Gemeinden, wo die Integration von Zugezogenen und Asylwerbenden gelungen ist.
"Zuagroaste" und "Hiesige"
Von den 534.270 Personen, die am 1. Jänner 2014 in Salzburg wohnten, wurde ein Drittel nicht im Land Salzburg
geboren (14 Prozent in einem anderen Bundesland, 18 Prozent im Ausland). "Hiesige" klagen, dass sich
"Zuagroaste" nicht integrieren, das heißt, sich nicht in Vereinen engagieren und nicht am Gemeindeleben
teilhaben. "Zuagroaste" klagen, dass sie kaum angesprochen werden und es schwierig sei, mit jemandem
in Kontakt zu kommen. Sie haben das Gefühl, nicht willkommen zu sein. So leidet die Lebensqualität vieler
Bürgerinnen und Bürger unter Ausgrenzung, Angst und Einsamkeit. Viele Potenziale bleiben ungenutzt.
Was kann die Gemeinde für Integration tun?
"Um eine Gemeinde als Heimat erleben zu können, brauchen alle Bürgerinnen und Bürger das Gefühl,
ungeachtet ihrer Herkunft ein wertgeschätzter Teil davon zu sein", so Thomas Ließ, Bürgermeister
in Hof bei Salzburg. Vor allem darin liege die Motivation und Zielrichtung jeglicher kommunaler Integrationsarbeit.
Auf kommunaler Ebene zeige sich im Zusammenleben nicht nur die gelungene Integration von Zugezogenen am deutlichsten,
hier seien auch die Folgen der Integrationsdefizite unmittelbar zu spüren.
"Es liegt an uns. Wir können die Distanz zu Menschen verschiedener Weltanschauungen überwinden,
und wir sind auch imstande, Brücken zu bauen. In vielen Gemeinden, Pfarren und Stadtteilen widmen sich Engagierte
dieser Frieden stiftenden Aufgabe", zeigte sich Prälat Balthasar Sieberer, Leiter des Seelsorgeamtes
der Erzdiözese Salzburg, überzeugt.
Alexander Glas von der Gemeindeentwicklung Salzburg erklärte: "Mit unseren Angeboten wollen wir vor allem
auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Gemeinden die Integration von Zugezogenen durch gezielte Maßnahmen
fördern können." Dabei kann es zum Beispiel darum gehen, Begegnungen zwischen Alteingesessenen und
Zugezogenen im Alltag zu fördern, Zugezogene in das örtliche Vereinswesen und in das soziale und kulturelle
Leben zu integrieren oder Kommunikationsstrukturen zu stärken.
Was die kommunale Integrationsarbeit betrifft, so ist für Mag. Franz Wolf, Geschäftsführer des Österreichischen
Integrationsfonds, vor allem eines klar: "Integration wird in unseren Gemeinden oder Kommunen auf vielfältige
Weise gelebt. Entscheidend ist jedoch immer, dass die Integrationsangebote möglichst nahe an die Menschen,
die sie brauchen, gebracht werden."
Die vielfältigen Angebote zum Thema Zuzug haben die Kooperationspartnerinnen und -partner in einer 20-seitigen
Broschüre zusammengefasst. Interessierte können diese bei Alexander Glas, E-Mail: alexander.glas@sbw.salzburg,
Telefon 0662/872691-13 anfordern oder auf der Website der Gemeindeentwicklung herunterladen
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