Lee Miller

 

erstellt am
20. 04. 15
11.00 MEZ

Von 8. Mai bis 16. August 2015 in der Albertina
Wien (albertina) - Lee Miller (1907-1977) zählt zu den faszinierendste n Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. In über fünf Jahrzehnten fertigte sie ein vielfältiges fotografisches Werk an, das unterschiedlichste Genres in sich vereint. Von surr ealistischen Bildern über Mode-, Reise- und Porträt- bis hin zur Kriegsreportagefotografie reicht Millers Oeuvre, das die Albertina anhand von rund 80 Objekten erstmals in seiner Brei te in Österreich zeigt.

Lee Miller begann ihre künstlerische Karriere 1929 als surrealistische Fotografin in Paris. Oftmals in Kollaboration mit Man Ray fertigte sie B ilder an, in denen sie Motive durch enge Bildausschnitte und experimentelle Techniken, wie d ie Solarisation, verfremdete und so eine paradoxe Wirklichkeit sichtbar machte. Den sur realistischen Blick bewies Miller ebenso auf den Straßen von Paris, wo sie in alltäglichen M otiven Absurditäten entdeckte, aber auch in späteren Porträtfotos, die sie ab 1932, zur Zeit der großen Rezession, in ihrem Fotostudio in New York aufnahm. Miller blieb nur kurz in den U SA, bereits 1934 zog sie nach Ägypten, wo Reisefotografien entstehen, in denen sie die Lan dschaft in modernistische und zweideutige Formen übersetzte.

Ägypten war nur eine weitere Zwischenstation auf Millers Lebensweg, 1938 übersiedelte sie nach England. Dies e biografischen Aspekte sind für das Verständnis von Lee Millers fotografischem Werk bed eutsam, ist dieses doch untrennbar mit ihrem Unabhängigkeitsdrang verbunden. Als Repor tagefotografin lichtet sie ab 1939 die desaströsen Folgen des Zweiten Weltkrieges ab. Lee Miller fotografierte den Angriff durch die deutsche Luftwaffe auf London ("Blitz") ebenso wie später die Befreiung von Paris. Auf ihrer Reise nach München 1945 entstand jenes berühm te Portrait, in dem sie nackt in der Badewanne von Adolf Hitler zu sehen ist - nachdem M iller zuvor als eine der ersten Fotografen und Fotografinnen die Verbrechen in den eben befreiten Konzentrationslagern in Dachau und Buchenwald festhielt.

Ihre Reportagen führten sie 1945 über Salzburg nach Wien, wo sie das zerstörte Stadtbild ebenso fotografierte, wie die Not in den Kinderspit älern und Künstler, darunter den Tänzer Nijinski. Auf dieser großteils unveröffentlichten W erkgruppe liegt der besondere Fokus der Ausstellung.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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