Österreichisches SchülerInnenparlament diskutiert im Sitzungsaal des Nationalrats
Wien (pk) - Zum ersten Mal tagt am 20.04. das Österreichische SchülerInnenparlament (ÖSIP)
im Hohen Haus. Das Parlament als Zentrum der demokratischen Auseinandersetzung sei der beste Ort für die Diskussionen
des ÖSIP, erklärte heute Nationalratspräsidentin Doris Bures ihre Einladung an die 150 Schülerinnen
und Schüler, auf den Rängen der Nationalratsabgeordneten Platz zu nehmen. Hier gelte es, die unterschiedlichen
Meinungen darzustellen und miteinander an Lösungsvorschlägen zu arbeiten, verdeutlichte die Präsidentin
und lud mit dem Appell "Gemeinsames in den Mittelpunkt rücken" die jungen Delegierten ein, engagiert
die demokratischen Prinzipien zu leben.
"Die Meinungen Jugendlicher sind wichtig für die Zukunft", unterstrich Bildungsministerin Gabriele
Heinisch-Hosek in ihrer Begrüßung. Den Anliegen des SchülerInnenparlaments messe sie daher einen
hohen Stellenwert in der Bildungspolitik bei, gerade hinsichtlich Chancengleichheit in der Schullaufbahn. Die Ausbildungsgarantie
der Bundesregierung habe zum Ziel, allen Jugendlichen einen Bildungsabschluss zu ermöglichen, und zwar auf
Basis von kontinuierlicher Förderung vom Kindergarten an. Ganztägig geführte Schulformen sind für
Heinisch-Hosek in diesem Zusammenhang das Lernumfeld der Wahl, da dort unabhängig von der sozialen Herkunft
alle SchülerInnen ihre Interessen und Talente gemeinsam mit den Lehrkräften am besten weiterentwickeln
könnten.
Viel Anerkennung für ihr schulpolitisches Engagement erhielten die Jugendlichen von den anwesenden Abgeordneten
Katharina Kucharowits (S), Brigitte Jank (V), Harald Walser (G), Robert Lugar (T) und Matthias Strolz (N). In ihren
Statements betonten die MandatarInnen die Bedeutung von SchülerInnen, die im Bildungswesen mitgestalten –
immer wieder kam dabei das Stichwort "Schulautonomie" auf. Strolz kündigte an, bei der kommenden
Nationalratssitzung mehrere Anträge des SchülerInnenparlaments namens seiner Fraktion vorzubringen.
Initiiert von der Bundesschülervertretung tagt das Österreichische SchülerInnenparlament regelmäßig
zu bildungspolitischen Fragen. Ziel dabei ist, Jugendlichen mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten im Schulbereich
zu geben. Im Vorfeld der SchülerInnenparlament-Plenarsitzungen übertragen die Jugendlichen ihre Forderungen
an die Politik in Anträge, über die sie diskutieren und abstimmen. Aktuelle Themen für das ÖSIP
sind Fragen, die auch die öffentliche Bildungsdebatte prägen, etwa Talenteförderung, mehr Schulautonomie,
politische Bildung als Pflichtfach und Supportpersonal zur Entlastung der Lehrkräfte.
|