Singapur/Wien (bmi) - Am 13. April 2015 eröffnete INTERPOL eine neue Außenstelle in Singapur, den
"Global Complex of Innovation", der die Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität
unterstützen soll. Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner nahm an der Eröffnungszeremonie teil.
"Der asiatische und pazifische Raum befindet sich demografisch und wirtschaftlich im Wachstum, was sich auch
auf Cyberkriminalität und die Sicherheit in Österreich auswirken wird. Hier gibt es noch ein beträchtliches
Potenzial für die notwendige Intensivierung der polizeilichen Zusammenarbeit", sagte Innenministerin
Johanna Mikl-Leitner. Arbeitsschwerpunkt der Außenstelle in Singapur ist die Unterstützung der Mitgliedstaaten
bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität. Die Außenstelle soll als neues, globales "Centre
of Excellence" Spezialisten der Strafverfolgungsbehörden, der Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen,
um internationale Erfahrungen, das Wissen und die Ressourcen in diesem Bereich zu bündeln.
Eine Interpol-Analyse fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden und dem Privatsektor,
was als "entscheidend" für den Erfolg gewertet wird. "Der in Österreich eingeschlagene
Weg war und ist goldrichtig. Mit der Initiierung der Plattform für die Kooperation mit der Wirtschaft durch
das Innenressort und der mittlerweile eingerichteten österreichischen Cyber-Sicherheit-Plattform zur laufenden
Kommunikation mit allen Stakeholdern aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sind wir gut unterwegs",
sagte die Innenministerin. In Österreich wird im Moment an einem Bundesgesetz für Cybersicherheit gearbeitet,
um ein Rahmenwerk für den Austausch sensibler Informationen zwischen Unternehmen sowie zwischen Behörden
und Unternehmen bereitzustellen.
"Neben der Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit und der Kooperation mit dem Privatsektor, müssen
wir auch unsere operativen Fähigkeiten stärken", sagte die Innenministerin. "Wir werden dafür
INTERPOL voll nützen und unterstützen." INTERPOL wird seine Mitgliedstaaten bei der Sicherstellung
und Auswertung von digitalen Beweismitteln unterstützen sowie den Austausch zu den neuesten Methoden und technischen
Entwicklungen forcieren. Zugleich stellt INTERPOL Analysen zu Cyber-Bedrohungen und Modi Operandi von Cyber-Kriminellen
zur Verfügung, um den Mitgliedstaaten bei der Beurteilung von nationalen Cyber-Trends zu helfen.
Zur Stärkung der operativen Fähigkeiten wird im Innenressort das Cyber-Security-Center eingerichtet.
Die operative Koordination zwischen den relevanten Ressorts ist unter Leitung des Innenministeriums angelaufen.
Nun geht es um die Erstellung eines ersten, gemeinsamen Lagebildes. Anschließend wird noch in diesem Jahr
ein Probebetrieb des Cyber-Security-Centers aufgenommen. Nach einer Evaluierung und Analyse der Erfahrungen in
anderen Staaten, soll der volle operative Betrieb bis 2017 gewährleistet werden.
Im neu eröffneten INTERPOL-Zentrum arbeiten mehr als 100 Beamte aus rund 50 Ländern. Der ehemalige Leiter
des INTERPOL-Büros im österreichischen Bundeskriminalamt, Thomas Herko, verstärkt das INTERPOL-Zentrum
in Singapur seit Juni 2014 als Assistant Director für die Entwicklung internationaler Partnerschaften. Der
"Global Complex of Innovation" soll die Arbeit der Interpol-Zentrale in Lyon in Frankreich unterstützen.
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