2.500 österreichische Firmen haben Niederlassung - Slowakei hat duale Ausbildung übernommen
- Zusammenarbeit bei Wirtschaft, Ausbildung und Energie ausbauen
Bratislava/Wien (bmwfw) - Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner besuchte am 16.04. den
slowakischen Wirtschafts- und Energieminister Pavol Pavlis zu einem Arbeitsgespräch. "Unsere Beziehungen
sind sehr gut und freundschaftlich, was im Gespräch auch zum Ausdruck gekommen ist", sagte er im Anschluss
bei einer Pressekonferenz. Wie stark die Verbindungen sind, zeigen die Zahlen: 2.500 österreichische Unternehmen
haben in der Slowakei eine Niederlassung, das Investitionsvolumen betrug im Vorjahr 6,7 Milliarden Euro, das sind
16 Prozent aller Auslandsinvestitionen in der Slowakei. "Die Slowakei ist auch ein ganz wichtiger Partner
bei der Ausbildung der Jugend, indem sie das System der dualen Ausbildung übernommen und gemeinsam mit österreichischen
Firmen - darunter der Autozulieferer Miba - als Pilotprojekt umgesetzt hat", so Mitterlehner.
Die beiden Minister wollen die wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen. Besonders gute Geschäftschancen
gibt es in der Slowakei in den Branchen Tourismusinfrastruktur, Automotive, Holz als Baustoff und unternehmensnahe
Dienstleistungen. Auch im Bereich Energie soll die Zusammenarbeit noch enger werden. "Die vom EU-Vizepräsidenten
Maros Sefkovic propagierte Energieunion wird zu noch mehr Kooperation führen. Das bringt eine höhere
Versorgungssicherheit", sagte Mitterlehner. Die gute Zusammenarbeit bei Erdgas wollen die beiden Minister
auch auf den Erdöl-Bereich übertragen. Denn die Bratislava-Schwechat-Pipeline soll in absehbarer Zeit
umgesetzt werden.
Mitterlehner und Pavlis haben auch den Russland-Ukraine-Konflikt diskutiert. "Wir gehören beide zu einer
Gruppe von Ländern, die die Sanktionen kritisch sieht, weil sie noch zu keiner Änderung bei den Konfliktparteien
geführt haben", so Mitterlehner. "Wir müssen ein Ergebnis auf dem Verhandlungsweg herbeiführen
und können es nicht durch Sanktionen erzwingen. Das können wir aber nur auf EU-Ebene lösen, ein
Alleingang würde hier zu nichts führen." Zum Freihandelsabkommen TTIP waren sich die beiden Minister
einig, "dass kleine exportorientierte Staaten davon besonders profitieren. Die qualitativen Voraussetzungen
wie mehr Transparenz im gesamten Verhandlungsablauf, eine Garantie der Standards bei Lebensmitteln und Dienstleistungen
und ein gut gemachter Investitionsschutz, der die Prinzipien Rechtsstaatlichkeit und Transparenz unterstützt,
ohne die nationalen Gerichte auszuhebeln, müssen stimmen", so Mitterlehner abschließend.
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