Wilhelm Krautwaschl, bisheriger Regens des Augustinums, wurde im päpstlichen Bulletin
durch Papst Franziskus zum Diözesanbischof ernannt.
Graz/Seckau (diözese) - Wilhelm Krautwaschl wurde am 5. März 1963 in Gleisdorf geboren. Nach der
Matura im Gymnasium Gleisdorf beginnt er das Theologiestudium in Graz und tritt ins Priesterseminar der Diözese
ein. Nach seiner Priesterweihe 1990 in Graz ist er zunächst Kaplan in Hartberg und anschließend im Pfarrverband
Knittelfeld. Ab 1998 ist er Kaplan in Bruck und wird 1999 Pfarrer und Propst des Pfarrverbandes Bruck an der Mur,
St. Dionysen-Oberaich und ab 2005 auch von Pernegg. Ab 2002 fungiert Krautwaschl auch als Dechant. Im Jahr 2006
holt Bischof Egon Kapellari den Pfarrer aus Bruck als Regens in das Bischöfliche Seminar, das zusammen mit
mehreren Einrichtungen zum „Augustinum – Bischöfliches Zentrum für Bildung und Berufung“ umgebaut wurde,
wofür Krautwaschl Verantwortung zeichnete. Das Bauprojekt wurde im Herbst 2009 fertiggestellt. Seit 2006 ist
Wilhelm Krautwaschl auch Beauftragter zur Förderung geistlicher Berufe und begleitet junge Priester. Seit
zwei Jahren wirkt er auch als diözesaner Beauftragter für ausländische Priester. Er ist im vergangenen
Jahr wieder zum Diözesanrichter ernannt worden und arbeitet in diversen diözesanen Gremien mit.
Katholische Kirche Steiermark
Das neue Oberhaupt der Katholischen Kirche Steiermark wird ca. 850.000 Katholikinnen und Katholiken zum 800-jährigen
Diözesanjubiläum im Jahr 2018 führen. 1218 wurde die Diözese von Erzbischof Eberhard II. von
Salzburg aus gegründet. Der Bischof von Graz-Seckau geht als Hirte 452 Priestern, 78 ständigen Diakonen,
159 Pastoralassistierenden, 188 PfarrsekretärInnen, über 500 Mitarbeitenden im Bischöflichen Ordinariat
und den Zentralstellen, ca. 500 KindergartenpädagogInnen und -betreuerInnen, fast 1.000 ReligionslehrerInnen,
über 1.000 Angestellten in kirchlichen Spitälern und Senioreneinrichtungen, ungefähr 1.500 MitarbeiterInnen
bei der diözesanen Caritas und mehr als 40.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, voran.
Diözesaner Weg 2012-2018
Der emeritierte Bischof Egon Kapellari hat sich 2012 mit der Diözese auf den „Diözesanen Weg“ hin
zum Diözesanjubiläum am 24. Juni 2018 gemacht. Ausgehend vom 50-Jahr-Jubiläum des II. Vatikanischen
Konzils ist ein Lern- und Experimentierprozess im Gange. Die Ziele: die Freude am Glauben erneuern, die Seelsorge
neu ausrichten, als Kirche die Gesellschaft mitgestalten.
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"Ich bin kein Wunderwuzzi"
Mit Applaus, Gesang, Umarmungen und Blitzlichtgewitter wurde der neue Bischof der Diözese Graz-Seckau
in Graz von den MitarbeiterInnen empfangen.
Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl benannte in seiner offiziellen Begrüßung des neuen
Bischofs die großen Herausforderungen, die auf ihn warten: „Gesellschaftliche Wandlungen und innerkirchliche
Veränderungen fordern von der Seelsorge neue Wege der Hinführung zur kirchlichen Gemeinschaft und zu
einem Leben aus dem christlichen Glauben“, so Schnuderl. Krautwaschl könne aber auch auf viele engagierte
Gläubige in den Pfarren bauen, die die Kirche mit ihrem Glauben, ihren Begabungen und ihrem Selbstbewusstsein
mitzutragen bereit sind. Er hieß den neuen Bischof herzlich willkommen und wünschte ihm Gottes reichen
Segen.
Der designierte Diözesanbischof Krautwaschl begrüßte die Anwesenden: „Ich hoffe, Sie haben meinetwegen
nicht auf Ihre Mittagspause verzichten müssen.“ Krautwaschl erzählte von seiner bewegten Lebensgeschichte
– etwa vom seiner ständigen Begegnung mit Leid und Tod – und auch vom Schreck, als ihm der österreichische
Nuntius eine Nachricht auf der Sprachbox hinterlassen hat.
Krautwaschl habe kein „Patentrezept“, aber die unterschiedlichen Bedürfnisse der Seelsorgeeinheiten werden
ein zentrales Anliegen sein: „Es ist ein Unterschied, ob du in Hartberg oder in Knittelfeld tätig bist. Die
Menschen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse.“ Es braucht eine „Regionalisierung“. Man kann „nicht überall
das gleiche Programm abspulen.“, so Krautwaschl. „Ich bin kein Wunderwuzzi, aber ich möchte im Vetrauen beginnen:
Ich bin von Gott angegangen worden und will nicht von ihm lassen.“
Angesprochen auf seine beiden Vorgänger und ob er von ihrer Arbeitsweise etwas übernehmen werde, meinte
Krautwaschl: „Ich hab weder die Talargröße von Bischof Johann noch von Bischof Egon. Ich bin Wilhelm
Krautwaschl.“
Die Bischofsweihe werden am 14. Juni um 15 Uhr von Erzbischof Franz Lackner, em. Bischof Egon Kapellari und
em. Bischof Johann Weber im Grazer Dom durchführen. Sein Wahlspruch als Bischof wird „Gott ist die Liebe“
sein. Die anstehenden Firmtermine wird Krautwaschl noch wahrnehmen, allerdings: „Ich bemühe mich, so viele
Termine wie möglich wahrzunehmen, bitte aber auch um Verständnis, dass es da oder dort jetzt Kollisionen
geben wird.“
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