"Bäuerinnen. Gemeinsam in die Zukunft": Hochkarätige Ehrengäste beim
Bundesbäuerinnentag 2015 in Schladming
Schladming (lk-oe) - "Wenn es um Lebensmittel geht, sind Österreichs Bäuerinnen die besten
Expertinnen, denn die Erzeugung von hochwertigen Produkten ist ihre tägliche Arbeit. Dass wir heute mit unseren
hochqualitativen Lebensmitteln weltweit im Spitzenfeld liegen, ist schließlich auch ein Verdienst der heimischen
Bäuerinnen. Österreichs Verbraucher profitieren von dieser breiten Palette an Spitzenqualität bei
Lebensmitteln. Dennoch ist die Verunsicherung beim Thema Ernährung und Essen groß. Mehr Transparenz
bei der Angabe der Herkunft der Rohstoffe ist notwendig, um den Verbrauchern die Wahlfreiheit und den bewussten
Griff zu heimischer Qualität zu erleichtern", betonte Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer
Österreich, beim Bundesbäuerinnentag 2015 in Schladming.
"Österreichs Landwirtschaft bietet einen großen Mehrwert, den es zu verteidigen gilt. Wir brauchen
eine verpflichtende Herkunftsangabe auf den Speisekarten der Restaurants, Gaststätten und Kantinen. Wir müssen
unsere regionalen Spitzenprodukte schützen und dafür brauchen wir einen klaren Kopierschutz. Bis 2016
wollen wir mindestens 30 bis 50 neue geschützte Bezeichnungen für regionale Produkte wie etwa Wachauer
Marille, Marchfelder Spargel, Steirisches Kernöl und Waldviertler Mohn umsetzen. Dies setzt voraus, dass die
Zulassungsverfahren für Lebensmittel geschützten Ursprungs wesentlich vereinfacht werden. Es muss gelingen,
Seite an Seite mit den Konsumenten Vertrauen in heimische Lebensmittel zu stärken. Unsere Bäuerinnen
haben da eine Schlüsselfunktion im bäuerlichen Familienbetrieb. Schließlich sind sie besonders
glaubwürdige Botschafterinnen und Vermittlerinnen im Dialog mit den Konsumenten", unterstrich der LK
Österreich-Präsident.
Rupprechter: Bäuerinnen als innovative Unternehmerinnen stärken
"Der ländliche Raum ist das Herz Österreichs. An der Spitze von knapp 40% der landwirtschaftlichen
Betriebe stehen Frauen, die ihn mit Leben füllen. Mit dem neuen Programm für die ländliche Entwicklung
schaffen wir Rahmenbedingungen, die den ländlichen Raum stärken. Jetzt geht es darum, diese Chancen zu
nutzen und ihn als attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum zu gestalten. Dabei kommt den Bäuerinnen als innovativen
Unternehmerinnen eine besondere Rolle zu. Daher hat das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit dem LFI und der
Arge Bäuerinnen das Bildungsprojekt 'Zukunftsorientierte agrarische Motivation' ZAM ins Leben gerufen. Die
Auszeichnung von über 86 Teilnehmerinnen des ZAM-Zertifikatlehrgangs 'Österreichs Bäuerinnen zeigen
Profil' ist ein Erfolg, der für sich spricht. Um die agrarische Weiterbildung noch leichter verfügbar
zu machen, geht ZAM jetzt online", betonte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter.
Karmasin: Wir fördern aktiv Aus- und Weiterbildung von Tagesmüttern und -vätern
"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Basis für ein familienfreundliches Österreich.
Es ist mir daher besonders wichtig, optimale Rahmenbedingungen für Familien zu schaffen. Vereinbarkeit ist
im ländlichen Raum ebenso ein Thema wie in der Stadt, insbesondere weil viele Bäuerinnen abgesehen von
der Arbeit auf ihrem Hof auch oft noch einem weiteren Nebenerwerb nachgehen. Daher ist es besonders wichtig, flexible
Kinderbetreuungsangebote zu schaffen, die auf die Bedürfnisse der Familien auch außerhalb der großen
Ballungszentren optimal eingehen. Ein Kindergartenbesuch kann in manchen Fällen aufgrund der geografischen
Entfernung eine Herausforderung darstellen, aus diesem Grund haben wir in der 15a-Vereinbarung zum Ausbau des institutionellen
Kinderbetreuungsangebotes besonders Rücksicht genommen auf Tagesmütter und Tagesväter, die eine
praktische Alternative zum Kindergartenbesuch darstellen. Abgesehen von Lohnkostenzuschüssen fördern
wir auch aktiv die Aus- und Weiterbildung von Tagesmüttern und -vätern", erklärte Familienministerin
Sophie Karmasin.
Schwarzmann: Bäuerinnen schauen aufs Ganze - auf Lebensmittelqualität und Lebensqualität
"Mit dem Bundesbäuerinnentag wollen wir motivieren, Mut machen und Impulse für die Arbeit im
bundesweiten Bäuerinnennetzwerk geben. Unser Beruf ist mit seiner guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
Selbstständigkeit und Naturverbundenheit moderner denn je. Unser Ziel ist es, dass sich künftig junge,
gut ausgebildete Frauen für den attraktiven Zukunftsberuf Bäuerin entscheiden und den Zukunftsraum Land
mit Leben füllen", hat sich Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann zum Ziel gesetzt.
Mit der neuen Broschüre "Rechte der Frau in der Landwirtschaft", die von den Rechtsexperten der
Landwirtschaftskammern erstellt wurde, präsentierte Schwarzmann im Rahmen der Festveranstaltung in Schladming
die Neuauflage eines praxisgerechten Leitfadens für alle wesentlichen rechtlichen Fragen rund um Familie,
Haus und Hof. "Diese neue Broschüre soll Ratgeber in besonderen Lebensphasen und Übergängen
sein, wie etwa im partnerschaftlichen Bereich oder bei der Hofübergabe", betonte sie vor den rund 1.200
Bäuerinnen, die aus allen Bundesländern in die Steiermark gekommen waren.
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen (www.baeuerinnen.at) wurde 1972 gegründet und
vertritt als größte Organisation ihrer Art die Interessen von rund 130.000 Bäuerinnen. Die bundesweite
Koordinierung der in allen Bundesländern vertretenen Arge erfolgt in der LK Österreich.
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