Linz (stadt/akh) - In den nächsten Jahren werden aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung
vermehrt Demenzerkrankungen auftreten. Doch es gibt verschiedene Formen von Demenzerkrankungen. Im AKh Linz wurde
jetzt eine neue nuklearmedizinische Untersuchung zum exakten und früheren Erkennen von bestimmten Demenzerkrankungen
österreichweit erstmals durchgeführt.
Wenn das Gedächtnis und das Erinnerungsvermögen nachlassen, kann sich eine sogenannte Demenz entwickeln.
Die exakte Diagnose von Demenz ist schwierig und nicht jede Demenzerkrankung ist gleicher Ursache, denn neben der
bekannten und häufig vorkommenden Alzheimer-Demenz gibt es Demenzerkrankungen, die auf anderen degenerativen
Ursachen beruhen, oder auf Durchblutungsstörungen im Hirn oder Stoffwechselstörungen zurückzuführen
sind oder medikamentöse Ursachen haben. Zudem können Gedächtnisstörungen zum Beispiel auch
im Zuge einer Depression auftreten. Die Unterscheidung – echte Demenz oder Gedächtnisstörungen mit anderen
Ursachen – ist aber wichtig, um so rasch als möglich die richtige Therapie anzubieten.
Im AKh Linz wurde im Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie unter der Leitung von Prof. Dr. Michael
Gabriel jetzt österreichweit erstmals eine neue Untersuchung durchgeführt, mit der speziell die Alzheimer-Demenz
exakt abgegrenzt werden kann. Bei der Untersuchung (mittels PET-CT/Positronenemissionstromografie) werden ganz
bestimmte Eiweißablagerungen – Amyloide - im Gehirn nachgewiesen. Lassen sich diese Amyloid-Ablagerungen
nachweisen, handelt es sich um eine Alzheimer-Demenz.
Für Prof. Gerhard Ransmayr, Vorstand der Neurologie am AKh Linz, ist diese exakte Diagnose einer Alzheimer-Demenz
ein enormer Fortschritt. Damit kann in nächster Zukunft ein weiterer Schritt gesetzt werden, eine Differentialdiagnose
schon im frühen Stadium zu identifizieren, und hoffentlich auch bald mit neuen Therapieverfahren zu behandeln.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und das Einbeziehen verschiedener Untersuchungsergebnisse
spielt dabei eine wichtige Rolle.
Für die neue Untersuchung im AKh Linz sind Vorbefunde sowie eine Überweisung vom niedergleassenen Neurologen
notwendig.
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