Neue Untersuchung zur exakten
 Diagnose von Demenzerkrankungen

 

erstellt am
15. 04. 15
11.00 MEZ

Linz (stadt/akh) - In den nächsten Jahren werden aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung vermehrt Demenzerkrankungen auftreten. Doch es gibt verschiedene Formen von Demenzerkrankungen. Im AKh Linz wurde jetzt eine neue nuklearmedizinische Untersuchung zum exakten und früheren Erkennen von bestimmten Demenzerkrankungen österreichweit erstmals durchgeführt.

Wenn das Gedächtnis und das Erinnerungsvermögen nachlassen, kann sich eine sogenannte Demenz entwickeln. Die exakte Diagnose von Demenz ist schwierig und nicht jede Demenzerkrankung ist gleicher Ursache, denn neben der bekannten und häufig vorkommenden Alzheimer-Demenz gibt es Demenzerkrankungen, die auf anderen degenerativen Ursachen beruhen, oder auf Durchblutungsstörungen im Hirn oder Stoffwechselstörungen zurückzuführen sind oder medikamentöse Ursachen haben. Zudem können Gedächtnisstörungen zum Beispiel auch im Zuge einer Depression auftreten. Die Unterscheidung – echte Demenz oder Gedächtnisstörungen mit anderen Ursachen – ist aber wichtig, um so rasch als möglich die richtige Therapie anzubieten.

Im AKh Linz wurde im Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Gabriel jetzt österreichweit erstmals eine neue Untersuchung durchgeführt, mit der speziell die Alzheimer-Demenz exakt abgegrenzt werden kann. Bei der Untersuchung (mittels PET-CT/Positronenemissionstromografie) werden ganz bestimmte Eiweißablagerungen – Amyloide - im Gehirn nachgewiesen. Lassen sich diese Amyloid-Ablagerungen nachweisen, handelt es sich um eine Alzheimer-Demenz.

Für Prof. Gerhard Ransmayr, Vorstand der Neurologie am AKh Linz, ist diese exakte Diagnose einer Alzheimer-Demenz ein enormer Fortschritt. Damit kann in nächster Zukunft ein weiterer Schritt gesetzt werden, eine Differentialdiagnose schon im frühen Stadium zu identifizieren, und hoffentlich auch bald mit neuen Therapieverfahren zu behandeln. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und das Einbeziehen verschiedener Untersuchungsergebnisse spielt dabei eine wichtige Rolle.

Für die neue Untersuchung im AKh Linz sind Vorbefunde sowie eine Überweisung vom niedergleassenen Neurologen notwendig.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at