Gratiskonzert der Wiener Symphoniker am 8. Mai 2015 am Wiener Heldenplatz
– Live-Übertragung und Thementag in ORF III – - Mit dem ÖBB-Spezialticket zum Fest der Freude
Wien (skills) – Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70. Mal die bedingungslose Kapitulation der Deutschen
Wehrmacht. Das markiert das Ende des nationalsozialistischen Regimes und seines verbrecherischen Angriffs- und
Vernichtungskrieges. Bereits davor befreiten alliierte Truppen Konzentrationslager, so etwa am 27. Jänner
1945 das Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau und am 5. Mai 1945 das Konzentrationslager Mauthausen.
Fest der Freude am 8. Mai 2015 ab 19.30 Uhr am Wiener Heldenplatz
Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) veranstaltet in Kooperation mit den Wiener Symphonikern, dem
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und dem Verein
GEDENKDIENST sowie der österreichischen Bundesregierung und der Stadt Wien auch dieses Jahr ein Gratiskonzert
zum Tag der Befreiung am 8. Mai 2015 ab 19.30 Uhr am Wiener Heldenplatz. Das Konzert wird in ORF III live übertragen.
Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich: "Am 8. Mai 2015 gedenken wir zum 70. Mal des
Tags der Befreiung vom nationalsozialistischen Terrorregime mit einem Fest der Freude. Anfeindungen gegen andere
Kulturen und Religionen erleben wir heute aber weiterhin: Rechtspopulistische und rechtsextreme Organisationen
und Parteien verbreiten Angst und Hetze. Wichtig ist, dass wir darüber reden und dagegen auftreten. Es soll
niemand sagen können 'Das habe ich ja nicht gewusst'."
Eröffnet wird das Fest der Freude mit Videobotschaften von Vertretern der Befreiungsnationen sowie dem Präsidenten
des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Rudolf Edlinger, und dem Präsidenten der
Israelitischen Kultusgemeine Wien, Oskar Deutsch. Während des Konzerts der Wiener Symphoniker erinnern die
Widerstandskämpferin Helga Emperger, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann,
Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Vizebürgermeisterin Mag.a
Maria Vassilakou und MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi an die Opfer des Nationalsozialismus. Durch die Veranstaltung
führt die Schauspielerin Katharina Stemberger.
Das Gratiskonzert der Wiener Symphoniker findet bei jedem Wetter statt. Sitzplätze sind beschränkt vorhanden
und vorrangig für Ältere und Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorgesehen. Eine Sitzplatzreservierung
ist nicht möglich.
Gratiskonzert der Wiener Symphoniker: eine "Ode an die Freude"
Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Philippe Jordan eröffnen die Wiener Symphoniker das Fest der Freude
mit "Sokol Fanfare" aus der Sinfonietta von Leoš Janác(ek. Im Verlauf der Veranstaltung bietet
das Orchester die Symphonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven gemeinsam mit dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde
unter der Chorleitung von Johannes Prinz dar. Solistinnen und Solisten sind Michaela Kaune (Sopran), Anke Vondung
(Mezzosopran), Burkhard Fritz (Tenor) und Gabor Bretz (Bass).
Johannes Neubert, Geschäftsführer der Wiener Symphoniker zu ihrem Engagement am Fest der Freude: "Zum
70-Jahr-Jubiläum der Befreiung vom Nationalsozialismus ist es den Wiener Symphonikern ein besonderes Anliegen,
am 8. Mai ein 'Fest der Freude' zu feiern. Wir möchten – jenseits aller tagespolitischen oder weltanschaulichen
Grenzen – einen Beitrag dazu leisten, dass Freiheit und Toleranz die Fundamente unserer Gesellschaft bleiben. Unsere
Sprache dafür ist die Sprache der Musik, die Sprache von Beethovens 'Ode an die Freude'. Beethovens Neunte
symbolisiert mit ihrem letzten Satz und dessen vertonter Ode 'An die Freude' von Friedrich Schiller wie kaum ein
anderes Werk den über allen Menschen stehenden humanistischen Freiheitsgedanken, unabhängig ihrer Herkunft,
Nationalität oder Weltanschauung. Diese Symphonie ist ein Appell an uns alle, ein Ausdruck unserer Sehnsucht
nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach einer Welt ohne Kriege und Zerstörung."
"Gerade in der politischen Geschichte und der daraus resultierenden Situation wird der Verbrüderung eine
große Bedeutung zugesprochen. Mit Beethovens aussagekräftiger Symphonie Nr. 9 möchten wir ein Zeichen
des friedlichen Zusammenhalts und Miteinanders setzen. Eröffnet wird das Festkonzert mit der 'Sokol Fanfare'
aus der Sinfonietta von Leoš Janác(ek, dem für mich menschlichsten und ehrlichsten Komponisten“, so
Chefdirigent der Wiener Symphoniker, Philippe Jordan, über die Auswahl der Werke.
TV-Premiere für das Fest der Freude: ORF III berichtet live vom Wiener Heldenplatz
Für alle, die dem Fest der Freude nicht selbst beiwohnen können, überträgt der ORF im Rahmen
seines umfassenden Programmschwerpunkts zu den Republiksjubiläen das bedeutende Ereignis via ORF III Kultur
und Information erstmals live und in voller Länge im TV. "Erlebnis Bühne"-Host Barbara Rett,
ORF-III-Chefredakteur Christoph Takacs sowie "Kultur Heute"-Gastgeber Ani Gülgün-Mayr und Peter
Fässlacher begrüßen in einem "ORF-III-Spezial" ab 18.30 Uhr abwechselnd Politiker, Künstler
und Zeitzeugen von den Angelpunkten des Heldenplatzes, u. a. vom historischen Balkon über dem Eingang der
Nationalbibliothek, und sprechen mit ihren Gästen über das wichtige Datum als bedeutendster Markstein
der Zweiten Republik.
Ab 19.40 Uhr steht die live-zeitversetzte Übertragung des Festaktes auf dem Programm von ORF III, gefolgt
vom Konzert der Wiener Symphoniker unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Philippe Jordan, das ab 20.15 Uhr
gezeigt wird. Für die Bildregie zeichnet Felix Breisach verantwortlich. Als Einstimmung auf die abendliche
Live-Strecke präsentiert ORF III am 8. Mai bereits ab 15.10 Uhr ein hochkarätiges Rahmenprogramm aus
Dokumentationen und noch nie ausgestrahlten Zeitzeugengesprächen ganz im Zeichen des historischen Datums.
Das Fest der Freude wird außerdem auf der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Live-Stream angeboten und
ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar. Außerdem übernimmt der russische
TV-Sender Kultura am 8. Mai die ORF-III-Übertragung vom Heldenplatz.
"Die Befreiung des KZ Mauthausen, die Kapitulation des NS-Regimes, das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Gründung
der Zweiten Republik und die Unterzeichnung des Staatsvertrags sind die Säulen des Gedenk- und Jubiläumsjahres
2015, das der ORF im Rahmen eines umfassenden trimedialen Programmschwerpunkts begleitet und damit einen weiteren
wichtigen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur in diesem Land leistet", sagt ORF-Generaldirektor Dr. Alexander
Wrabetz. Und weiter: "Unter dem Motto 'Österreich ist frei' stehen in den nächsten Wochen beeindruckende
Zeit-Zeugnisse auf dem ORF-Programm, die in der zeitlichen Klammer 1945 – 1955 – 2015 österreichische Geschichte,
die unser Jetzt ermöglichte, medial ausleuchten und verantwortungsvoll und nachhaltig aufarbeiten. Die Republiksjubiläen
sind zudem ein willkommener Anlass, Österreich zu feiern! Es freut mich daher besonders, dass wir heuer das
Fest der Freude vom symbolträchtigen Heldenplatz am 8. Mai – dem Jahrestag der Kapitulation der Deutschen
Wehrmacht – nicht nur live in ORF III übertragen und allen Österreicherinnen und Österreichern die
Gelegenheit geben, beim offiziellen Festakt und dem Gedenkkonzert der Wiener Symphoniker dabei zu sein, sondern
dass das Friedenskonzert, gerade in Zeiten wachsender politischer Spannungen, von unserem Partnersender TV Kultura
in Russland ausgestrahlt wird. Auch hiermit setzen wir ein gemeinsames Zeichen für Frieden und Zusammenarbeit
in Europa. Dieser Tag ist tatsächlich ein Tag der Freude, weil er das Ende des NS-Terrors und den Sieg über
die Diktatur markiert wie kaum ein anderer“, so Wrabetz.
Mit dem ÖBB-Spezialticket zum Fest der Freude
Um auch den Österreicherinnen und Österreichern aus den Bundesländern den Besuch des Fest der Freude
am 8. Mai in Wien zu ermöglichen, bietet die ÖBB Sonderpreise für Gruppen sowie ein Spezialangebot
an. Dieses enthält die Bahnfahrt 2. Klasse nach Wien und retour, eine Hotelübernachtung und ein 24 Stunden-Ticket
der Wiener Linien zum Preis von 109 Euro.
Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Die Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und der Nebenlager wurden Anfang Mai 1945 von US-Truppen
befreit. "2015 jährt sich auch die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager
zum 70. Mal. Es ist nicht nur ein Anlass zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, sondern
auch eine Kundgebung gegen jede Art von Intoleranz und Diktatur, gegen Fremdenhass und Antisemitismus, eine Gedenkstunde
der Solidarität mit den Opfern von gestern und heute", so MKÖ-Vorsitzender Mernyi.
Gemeinsam mit seiner Partnerorganisation Comité International de Mauthausen und weiteren Organisationen
veranstaltet das Mauthausen Komitee die gesamten Gedenkfeiern anlässlich der Befreiung des KZ-Mauthausen und
seiner 49 Aussenlager. Mehr als 80 Gedenkveranstaltungen werden heuer österreichweit in ehemaligen Konzentrationslagern
stattfinden und finden ihren Höhepunkt in der Internationalen Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
am 10. Mai 2015 von 11.00 Uhr bis etwa 14.00 Uhr.
Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wird der Gedenkzug über den Appellplatz heuer von internationalen
Chören – oberösterreichische Chöre, italienischer, deutscher und tschechisch-französischer
Chor – unter der Leitung von Alfred Hochedlinger sowie der Militärmusik Oberösterreich begleitet.
Die diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern widmen sich heuer dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit".
„Der Gegenwartsbezug bildet bei jedem Jahresthema einen essentiellen Bestandteil und soll vor allem für junge
Menschen durch die Auseinandersetzung mit der Zeit und Ideologie des Nationalsozialismus auch einen Bezug zu ihrer
Erfahrungswelt heute herstellen“, erklärt Mernyi.
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