Startschuss für Prozess "Zukunft.Qualität.Elementarpädagogik“
Wien (bmfj) - Im Zuge des Symposiums "Elementarpädagogik der Zukunft" des Bundesministeriums
für Familien und Jugend in Zusammenarbeit mit der "Frau in der Wirtschaft" der Wirtschaftskammer
Österreich fiel am 24.04. der Startschuss für einen einjährigen Prozess, der die Zukunft der Elementarpädagogik
von unterschiedlichen Aspekten beleuchten und analysieren wird.
"Wie wir aus umfassenden Studien wissen, kann Elementarpädagogik und außerhäusliche Betreuung
viele Vorteile für Kinder bringen, somit sind wir mit dem größten Ausbau der Kinderbetreuung auf
dem richtigen Weg, unseren Kindern optimale Startchancen zu ermöglichen. Durch die enge und gute Kooperation
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden konnte wir die Betreuungsquote in den letzten Jahren bereits deutlich
steigern", so Familienministerin Sophie Karmasin. Letztes Jahr konnte Karmasin eine 15a-Bund-Länder-Vereinbarung
abschließen, die die größte Ausbauoffensive der Kinderbetreuung eingeleitet hat, die es je in
Österreich gegeben hat. 305 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in den Ausbau der Kinderbetreuung
in den Bundesländern investiert.
"Mir geht es beim Ausbau der Kinderbetreuung aber nicht nur um Quantität - also die Schaffung von neuen
Plätzen - sondern auch um die Qualität. Unsere Kinder brauchen zukunftsfitte Elementarpädagogik
auf höchstem Niveau," betont Karmasin. So ist in der 15a-Vereinbarung erstmals vorgesehen, dass Bundesmittel
für Qualitätsverbesserungen verwendet werden können. Für kleinere Gruppen gäbe es etwa
weit höhere Fördermittel des Bundes.
Die Familienministerin sieht den Ausbau der Kinderbetreuung als wichtigen Schritt am Weg zum familienfreundlichsten
Land Europas:
"Echte Wahlfreiheit für Eltern können wir nur durch den Ausbau der Kinderbetreuung garantieren".
Univ.- Prof. DDr. Lieselotte Ahnert der Universität Wien bestätigt die positive Wirkung instruktiver
und stimulierender Betreuungsmerkmale von öffentlichen Kindereinrichtungen auf die kognitiven und sprachlichen
Kompetenzen von Kleinkindern, weist jedoch gleichzeitig auf die Wichtigkeit der Qualität hin: "Vielfältige
Sozialkontakte in außerfamiliärer Tagesbetreuung erzielen neuartige Entwicklungschancen bei Kleinkindern,
um diese Chancen jedoch optimal zu nutzen muss eine qualitativ hochwertige Betreuung gegeben sein".
"Die meisten Studien aus dem schulischen Bereich kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass mit zunehmender
Dauer der vorschulischen Bildungs- und Betreuungserfahrung von Kindern die Wahrscheinlichkeit zunimmt, ein Gymnasium
zu besuchen. Vor allem bei Kindern aus bildungsfernen Familien wirkt sich eine vorschulische Bildungs- und Betreuungserfahrung
positiv aus", erklärt Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal vom Österreichischen Institut für Familienforschung.
Entscheidend sei aus Sicht Karmasins die Qualität in der Elementarpädagogik: "Was muss der Kindergarten
der Zukunft können, welche Parameter müssen erfüllt sein, um unseren Kindern optimale Startchancen
zu geben? Das heutige Symposium ist der Startschuss für einen intensiven und kreativen Austausch zum Thema
"Elementarpädagogik 2.0" und wir werden in den kommenden 12 Monaten intensive Gespräche mit
Verantwortlichen aus Ländern und Gemeinden, Eltern und Pädagogen sowie Experten führen um einen
"Qualitätskompass Elementarpädagogik" zu erarbeiten", erläutert die Familienministerin
den Prozess "ZUKUNFT.QUALITÄT.ELEMENTARPÄDAGOGIK".
Dieser Qualitätskompass werde unter Einbindung der zuständigen Länder und Gemeinden und mit wissenschaftlicher
Begleitung entstehen und werde mögliche zukünftige Projekte und bereits erprobte "best-practice-Beispiele"
beinhalten. Es gehe dabei etwa um geschlechtersensible Pädagogik im Elementarbereich, die Steigerung des Männeranteils
unter den Elementarpädagogen oder Initiativen zu mehr Bewegung, Einsatz neuer Technologien, mehr Beziehungsqualität
sowie Umgang mit Ernährung und Lebensmittel im Kindergarten.
"Wir möchten unseren Kindern die qualitativ hochwertigste Elementarpädagogik am letzten Forschungsstand
ermöglichen", so die Familienministerin abschließend.
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