BM Stöger und LH Kaiser bei feierlichem Tunnelanschlag – Koralmbahn schafft und sichert
Arbeitsplätze
Klagenfurt (lpd) - Ein weiterer Meilenstein der Koralmbahn nahm am 24.04. mit dem Baustart der Tunnelkette
Granitztal konkrete Formen an. Das rund sechs Kilometer lange Tunnelsystem ist das zweitlängste Tunnelbauwerk
entlang der neuen Hochleistungsstrecke und verbindet auf direktem Weg das Lavanttal mit dem Jauntal. Den feierlichen
Tunnelanschlag vorgenommen haben Infrastrukturminister Alois Stöger, Landeshauptmann Peter Kaiser, Christian
Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, Christian Späth, CEO Implenia AG und Hermann Primus,
Bürgermeister der Marktgemeinde St. Paul.
„Ich freue mich, dass in unserem Bundesland die Qualität der Bahn erkannt worden ist, denn Österreich
ist das Bahnfahrerland Nummer 1 in Europa“, sagte der Infrastrukturminister. Österreich investiere gerade
auch in schwierigen Zeiten, denn damit würden Arbeitsplätze geschaffen. „Wir brauchen Investitionen,
daher unterstütze ich Landeshauptmann Kaiser, denn hohe Investitionen sind dann richtig, wenn sie am Ende
den Menschen nutzen“, so Stöger. Er verwies darauf, dass die Investitionen für acht Jahre und damit in
eine ganz große Zukunft seien. „Wir wollen damit die wirtschaftliche Position des Landes langfristig ausbauen
und stärken“, betonte der Infrastrukturminister.
„Ich bin froh und glücklich, dass Kärnten Freunde wie Infrastrukturminister Alois Stöger und Christian
Kern hat, die in unser Bundesland investieren“, sagte der Landeshauptmann. Denn Gelder, die nicht investiert würden,
würden der Wirtschaft entzogen. Mit dem heutigen Tunnelanschlag im Granitztal würden erneut Weichen in
eine positive Zukunft gestellt und ein weiteres Stück eines großen Projektes verwirklicht. Es seien
Investitionen mit Weitblick sowie hoher Qualität und würden Wirtschaftsstandorte wertvoller machen. Mit
den bereit stehenden 150 Millionen könnte auch in vielen anderen Belangen losgelegt werden, verwies der Landeshauptmann
auf die aktuelle finanzielle Situation Kärntens. „Daher großen Dank dafür, dass Ihr zum richtigen
Zeitpunkt in unser Land investiert“, so Kaiser.
Die Koralmbahn mit dem Koralmtunnel und die nun in Angriff genommene Tunnelkette Granitztal seien ein wichtiger
Beitrag zu Kärntens ‚Gatewayfunktion‘ in Richtung Obere Adria und Balkan. „Sie schafft und sichert Arbeitsplätze
und lässt auch auf neue Betriebsansiedlungen hoffen. Denn die Geschichte zeigt, dass dort, wo es optimale
Verkehrsanbindung und Infrastruktur gibt, Wirtschaftsräume zusammengebracht, Arbeitsplätze generiert
werden und die Wirtschaft floriert“, betonte der Landeshauptmann. Die Koralmbahn sei ein großartiges Projekt,
denn Schiene verbinde Menschen, Kulturen, Länder und die Wirtschaft.
„Die Koralmbahn und der Koralmtunnel sind für Österreich und Europa von großer Bedeutung und werden
für den Wirtschaftsstandort Kärnten einen essentiellen Effekt haben“, betonte Kern. Das Projekt mit seinen
130 km Strecke werde sich im Personennahverkehr in der Steiermark und in Kärnten niederschlagen. „Früher
hieß es Westbahn und ‚Restbahn‘, jetzt beginnt eine neue Entwicklung, die sich als positiver Wirtschaftsimpuls
und auf die Arbeitsplätze auswirken wird.“ Kern verwies in diesem Zusammenhang auf die große Beteiligung
Kärntens an diesem Projekt. „Kärntner Zement, Erdbauarbeiten durch Kärntner Firmen, Baunebenleistungen
und ein hohes Ausmaß an Beschäftigten aus der Region.“
Mit einem bildhaften Vergleich äußerte sich Kern zur aktuellen Situation Kärntens: „Die Situation
ist mit einem Bild des Tunnelbaus vergleichbar. Ihr, die Kärntner Landesregierung, habt ein unfertiges Projekt
übernommen und befindet euch momentan in losem Gestein, wo ihr Stützwände aufziehen müsst,
um das Projekt nach vorne zu bringen und dabei die Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren.“ Die Bahn könne
in Kärnten auf enorme Erfolge verweisen, es gebe mehr als zehn Prozent Fahrgästezuwachs. „Die ganze Republik
schaut her, da ist etwas Großartiges erreicht worden und nur, weil der Landeshauptmann massiv dahinter steht.“
Bürgermeister Primus sagte als „schon immer Befürworter dieser modernen Bahn“, dass damit Anschluss an
den Wirtschaftsraum gefunden werde. Späth betonte, dass dieser Auftrag ein Meilenstein für sein Unternehmen
sei. „Wir sind sehr froh, dass Österreich so ein investitionsfreudiges Land ist.“
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Musikkapelle Granitztal. Die Segnung übernahmen der
Abt von St. Paul Heinrich Ferenczy und die evangelische Pfarrerin Renate Moshammer. Als Tunnelpatin fungierte Romy
Primus. Unter den zahlreichen Anwesenden waren auch Landesrat Rolf Holub und AK-Präsident Günther Goach.
Die Tunnelkette Granitztal besteht aus dem Tunnel Deutsch Grutschen, der Einhausung Granitztal und dem Tunnel Langer
Berg. Den Auftrag in Höhe von 140 Millionen Euro erhielt eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Implenia und
Hochtief Infrastructure. Die Bautätigkeiten starteten im Jänner 2015 und sind in drei Abschnitte unterteilt.
Der Abschnitt im Granitztal wird in offener Bauweise hergestellt. Die 130 Kilometer lange Koralmbahn zwischen Graz
und Klagenfurt zählt zu den bedeutendsten Verkehrsinfrastrukturprojekten in Europa. Sie ist wichtiger Bestandteil
des Baltisch-Adriatischen Korridors, der die Regionen künftig international anbindet. Gleichzeitig stellt
sie ein Schlüsselprojekt für die neue Südstrecke dar.
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