ÖVAG Konzernbilanz: 2014 war Jahr der
 einschneidenden Weichenstellungen

 

erstellt am
24. 04. 15
11.00 MEZ

Aus ÖVAG wird immigon portfolioabbau ag – Weiterer erfolgreicher Abbau von Assets und Risiken – Änderung des Geschäftsmodells der ÖVAG führt zu Bewertungsverlusten
Wien (övag) - Der ÖVAG Konzern hat auch im Geschäftsjahr 2014 den Abbau von Assets und Risiken zügig und konsequent fortgesetzt und die Bilanzsumme deutlich auf EUR 15,1 Mrd. (2013: EUR 20,9 Mrd.) vermindert. Zur Bewältigung von mittelfristig erwartbaren Problemen hinsichtlich der Erfüllung regulatorischer Eigenkapitalvorschriften wurde im Laufe des Jahres 2014 die Entscheidung zur völligen Neuordnung des Verbunds sowie zur Änderung des Geschäftsmodells der ÖVAG getroffen. Mit dieser Neustrukturierung soll die Basis für einen neuen, nachhaltig zukunftsfähigen Volksbanken-Verbund geschaffen werden.

Im Zentrum des Restrukturierungskonzepts steht die Spaltung der ÖVAG: Jene Aufgaben, die die ÖVAG aufgrund gesetzlicher Vorgaben als Zentralorganisation des Volksbanken- Haftungsverbunds erfüllt, sollen an die Volksbank Wien-Baden übertragen werden. Ebenfalls übertragen werden Servicefunktionen, die die ÖVAG dem Volksbank-Sektor zur Verfügung stellt und die für den ordnungsgemäßen Bankenbetrieb notwendig sind. Ziel der verbleibenden Rest-ÖVAG ist es, den Abbauprozess, der seit zwei Jahren erfolgreich läuft, zügig fortzusetzen, die Verbindlichkeiten der Gläubiger bei Fälligkeit zu bedienen und damit die ÖVAG final abzuwickeln.

Die rechtliche Spaltung der ÖVAG, die damit verbundene Übertragung des abgespaltenen Teils auf die Volksbank Wien-Baden, die Zurücklegung der Bankkonzession durch die ÖVAG und das Ausscheiden der ÖVAG aus dem Haftungsverbund sind für den 4. Juli vorgesehen. Die Abbaugesellschaft wird ab diesem Tag unter dem Namen immigon portfolioabbau ag firmieren. immigon ist ein Kunstbegriff, zusammengesetzt aus dem ersten Teil des lateinischen Wortes imminuere (= abbauen, verringern) und der Endung -gon, die in der Geometrie für die Bezeichnung von Vielecken verwendet wird.

Die Neuordnung des Volksbanken-Verbundes, die Spaltung der ÖVAG und die damit verbundene Übertragung des Abspaltungsteils auf die Volksbank Wien-Baden werden derzeit geprüft und stehen unter dem Vorbehalt der ausstehenden Genehmigung der Bankenaufsicht, der Europäischen Kommission sowie weiterer Behörden und Institutionen.

Wie bereits früher berichtet führt die Änderung des Geschäftsmodells mit dem Ziel der Schaffung einer Abbaugesellschaft zu einer Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die im Rahmen der Spaltung der Abbaugesellschaft zugeordnet wurden. Daraus resultieren wesentliche Ergebniseffekte, die das Einzelinstitut aufgrund der Bilanzierung nach UGB stärker belasten als das Konzernergebnis, das nach IFRS ermittelt wird.

ÖVAG Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2014
Das Vorsteuerergebnis des ÖVAG-Konzerns beträgt per 31.12.2014 EUR -466 Mio., das Konzernergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen liegt bei EUR -500 Mio.

Das Zinsergebnis ist um EUR 14 Mio. gestiegen und beträgt zum Jahresultimo EUR 203 Mio. Der Provisionsüberschuss ist vor allem in Folge der Abbaumaßnahmen des Non-core Bereichs leicht gesunken und liegt per 31.12.2014 bei EUR 20 Mio. Mit EUR 27 Mio. liegt das Handelsergebnis über dem Vorjahreswert.

Mit EUR -247 Mio. per 31.12.2014 blieb der Verwaltungsaufwand nahezu unverändert. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich deutlich verringert und lag zum Jahresende bei 1.317, nach 1.853 zum Ultimo 2013. Für die Umstrukturierung der ÖVAG wurde ein Aufwand von EUR -36 Mio. erfasst.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beträgt zum Jahresultimo EUR -82 Mio. Wesentliche Treiber waren die Bewertung von Veräußerungsgruppen, das Entkonsolidierungsergebnis der verkauften VBLI Gesellschaften und der VB Malta, die Bankenabgabe und die Anpassung der Buchwerte verlusttragender Instrumente.

Die Risikovorsorgen lagen im Geschäftsjahr 2014 bei EUR -38 Mio. Aufgrund des Abbaus der Non-core Kreditbestände war zwar der Wertberichtigungsbedarf geringer als im Vorjahr, allerdings waren die Auflösungen aus den Portfoliowertberichtigungen rückläufig, was insgesamt zum Anstieg um EUR 14 Mio. führte.

Das Ergebnis aus Finanzinvestitionen betrug im Berichtszeitraum EUR -46 Mio. Im Ergebnis eines aufgegebenen Geschäftsbereichs wurde die Equity Bewertung der VB Rumänien im Ausmaß von EUR -275 Mio. ausgewiesen.

Die Bilanzsumme des ÖVAG Konzerns hat sich gegenüber dem Vorjahreswert abbaubedingt um EUR 5,8 Mrd. verringert und beträgt per 31.12.2014 EUR 15,1 Mrd.

Eigenmittel
Der aufsichtsrechtliche Konsolidierungskreis wird seit 01.01.2014 durch die CRR (Capital Requirement Regulation) determiniert. Kapitalquoten werden seit dem nicht mehr für die ÖVAG Kreditinstitutsgruppe sondern für den höchsten Konsolidierungskreis (VB Holding Kreditinstitutsgruppe, die im Wesentlichen aus dem ÖVAG Konzern, der VB Regio Invest Bank AG und der VB Holding selbst besteht) berichtet. Die harte Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamtrisiko) beträgt zum Ultimo 2014 6,2%, die Eigenmittelquote (Gesamtrisiko) liegt per 31.12.2014 bei 14,2%.

ÖVAG Einzelabschluss per 31.12.2014
Die Bewertungsverluste, die im Zuge der Vorbereitung der Spaltung der ÖVAG im Ausmaß von EUR 550 Mio. zu verbuchen waren, führten auf Einzelinstitutsebene zu einem Ergebnis nach Steuern gem. UGB per 31.12.2014 in Höhe von EUR -887,9 Mio. Wie bereits nach den entsprechenden Hauptversammlungsbeschlüssen vom 23. Dezember 2014 bekanntgegeben kann die ÖVAG damit die Ordnungsnormen bis zur Spaltung nicht einhalten. Die Aufsicht wurde darüber selbstverständlich bereits im Vorfeld vollumfänglich informiert. Die regulatorische Kernkapitalquote (Gesamtrisiko) beträgt zum Ultimo 2014 -2 %, die Eigenmittelquote (Gesamtrisiko) liegt per 31.12.2014 bei 4,2 %. Das ökonomische Eigenkapital beträgt zum Ultimo 2014 EUR 37 Mio.

Zur Ermöglichung der Spaltung wird der ÖVAG Vorstand der Hauptversammlung, die am 28. Mai stattfindet, vorschlagen, in der ÖVAG eine vereinfachte Kapitalherabsetzung vorzunehmen, um die aufgelaufenen Verluste und Verlustvorträge aus den vergangenen Jahren gegen das vorhandene Kapital aufzurechnen. Die Kapitalherabsetzung im Ausmaß von 96,65 % soll das Aktien- und Partizipationskapital betreffen.

Ausblick
Der Fokus in den kommenden Monaten wird auf der konsequenten Umsetzung der Restrukturierung und der Spaltung der ÖVAG liegen.

Generaldirektor Stephan Koren: "Die materiellen Grundlagen, die eine freiwillige Abwicklung der ÖVAG ermöglichen, wurden durch den erfolgreichen Abbau von Altlasten in den vergangenen Jahren geschaffen. Dadurch konnte die Kapitalbasis erarbeitet werden, um die ÖVAG ohne neue Belastung für die Steuerzahler und ohne Zuschuss durch die Eigentümer geordnet abwickeln zu können."

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.volksbank.com

 

 

 

 

 

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