"Historischer Moment in der Kulturpolitik des Bundeslandes"
Krems/St. Pölten (nlk) - Von einem "historischen Moment in der Kulturpolitik des Bundeslandes
Niederösterreich" sprach Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 22.04. im Zuge einer Pressekonferenz
in Krems. Zusammen mit dem künstlerischen Leiter Dr. Christian Bauer, dem Architekten DI-Arch Bernhard Marte
und dem Kremser Bürgermeister Dr. Reinhard Resch präsentierte der Landeshauptmann heute die Architektur
des geplanten Neubaus.
Insgesamt 60 Bewerber habe es im Zuge des Architekturwettbewerbes gegeben, die Entscheidung der Jury fiel schließlich
auf das Projekt des Architekturbüros marte.marte aus Vorarlberg, so Pröll. Der Bau bringe eine Erweiterung
der Ausstellungsfläche in Niederösterreich um rund 3.000 Quadratmeter, das Investitionsvolumen betrage
35 Millionen Euro, informierte er. Die Ausschreibung erfolge noch heuer, 2016 sei Baubeginn, für 2017 erwarte
man die Vollendung des Bauwerks.
"Wir haben in den niederösterreichischen Sammlungen Werte von rund 1,5 Milliarden Euro. Nur vier Prozent
davon sind den Landsleuten zugänglich, weil wir die notwendigen Ausstellungsflächen nicht haben. Unser
Ziel ist es daher, die Infrastruktur zu schaffen, damit diese Kunstschätze in Zukunft den Eigentümern
- also den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern - entsprechend zugänglich werden",
beschrieb der Landeshauptmann den "kulturpolitischen Auftrag" der Galerie NÖ.
Aus der kulturpolitischen Arbeit wolle man aber auch "touristische Impulse ableiten", betonte er weiters.
Durch die Galerie NÖ seien auch "zusätzliche Impulse für den Kulturtourismus" in der Stadt
Krems und im ganzen Land zu erwarten, so Pröll: "Durch die Erweiterung des Kulturstandortes Krems werden
wir national und international weiter an Profil gewinnen." Das solle sich auch in einem entsprechenden Besucherzuwachs
zeigen, meinte er: Derzeit zähle man an der Kunstmeile Krems rund 120.000 Besucher pro Jahr, mit der Galerie
NÖ erwarte man rund 160.000 bis 170.000 Besucher pro Jahr.
Die neue Galerie NÖ sorge zudem auch für wirtschaftliche Impulse, ging der Landeshauptmann auf einen
weiteren Aspekt ein. So habe eine Studie der Donau-Universität Krems ergeben, dass die Investition von 35
Millionen Euro rund 75 Millionen Euro an Ausgaben auslösen wird, damit werden während der Bauphase 400
bis 420 Arbeitsplätze gesichert und geschaffen. Im laufenden Betrieb werden rund vier Millionen Euro aufgewendet
werden, dadurch werden Ausgaben von 7,8 bis 8 Millionen Euro ausgelöst und 80 bis 90 Arbeitsplätze gesichert.
"Unsere Stadt wird zum Schlüsselort der kulturellen Identität des Landes Niederösterreich.
Das ist für uns eine besondere Auszeichnung", sagte der Bürgermeister der Stadtgemeinde Krems, Dr.
Reinhard Resch, in seiner Stellungnahme. Man werde als Kulturstandort noch attraktiver, darüber hinaus erhalte
man auch weitere wirtschaftliche Impulse, betonte er. Den Museumsneubau bezeichnete er als "großen Impuls
in die richtige städtebauliche Richtung."
"Dieses Haus wird ein Symbol für das moderne Niederösterreich sein", meinte der Künstlerische
Leiter Dr. Christian Bauer. Es werde "ein Parcours vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart" erfolgen,
so Bauer. Der Dialog werde "ein zeitgemäßer" sein - "so wie das Haus selbst", betont
er.
Die Aufgabe hier in Krems ist eine ganz besondere - die Aufgabe selbst wie auch der Bauplatz sind ganz außerordentlich",
sagte Architekt Bernhard Marte im Zuge der Präsentation. "Neben funktionalen und organisatorischen Überlegungen
war ein wichtiges Element auch die Einbettung dieses neuen Gebäudes in das städtische Umfeld", so
Marte.
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