2015 werden voraussichtlich erstmals mehr als 10 Mrd. Euro für Forschung aufgewendet
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle
Entwicklung (F&E) werden nach einer Schätzung von Statistik Austria im Jahr 2015 10,1 Mrd. Euro betragen.
Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht das einer Forschungsquote von 3,01%. Gegenüber
2014 wird der Absolutwert der österreichischen F&E-Ausgaben um geschätzte 2,8% ansteigen und wird
6,1% über dem Wert von 2013 liegen. Diese Schätzung ist in erster Linie auf vorläufige Trends aus
der F&E-Erhebung 2013 gestützt, die einen überdurchschnittlich starken Anstieg der Aufwendungen für
Forschung in den österreichischen Unternehmen von 2011 auf 2013 indizieren.
47,2% der Ausgaben für F&E werden von Unternehmen finanziert, 37,3% vom öffentlichen Sektor
Geschätzte 4,76 Mrd. Euro (rund 47,2% der gesamten Bruttoinlandsausgaben für F&E) werden von heimischen
Unternehmen finanziert. Der Unternehmenssektor ist somit der quantitativ wichtigste volkswirtschaftliche Sektor
für die Finanzierung der Forschung in Österreich und verzeichnete insbesondere in den Jahren 2011 bis
2013 überdurchschnittliche Steigerungen bei der Finanzierung von F&E.
Von den gesamten prognostizierten Forschungsausgaben 2015 wird der öffentliche Sektor 37,3% (rund 3,77 Mrd.
Euro) finanzieren. Davon ist der Bund mit rund 3,21 Mrd. Euro (31,8% der gesamten F&E-Ausgaben) die wichtigste
F&E-Finanzierungsquelle. Die Bundesländer tragen geschätzte 443 Mio. Euro bei, sonstige öffentliche
Einrichtungen (Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger) finanzieren Forschung in Höhe von 110 Mio.
Euro.
15,1% der F&E-Finanzierung (rund 1,53 Mrd. Euro) stammen aus dem Ausland, wobei ausländische Unternehmen
die wichtigste Finanzierungsquelle darstellen. In der Auslandsfinanzierung sind auch Rückflüsse aus EU-Forschungsprogrammen
inkludiert. Der Anteil der Finanzierung aus dem Ausland an den gesamten inländischen Bruttoinlandsausgaben
dürfte geringfügig zurückgehen, auch wenn die absoluten Werte leicht ansteigen.
Der private gemeinnützige Sektor weist mit rund 43 Mio. Euro (0,4% der gesamten F&E-Ausgaben) das kleinste
Finanzierungsvolumen auf.
Forschungsquote für Österreich in letzten Jahren gestiegen
Da die Zuwachsraten der österreichischen F&E-Ausgaben über denen des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
liegen, ist die Forschungsquote für Österreich in den letzten Jahren stark angestiegen. Sie stieg von
2,74% im Jahr 2010 auf 2,95% im Jahr 2013. Für 2015 ist ein weiterer Anstieg auf 3,01% zu erwarten.
Im EU-Vergleich liegt Österreich 2013 (dem letzten Jahr, für welches internationale Vergleichszahlen
für die nationalen Forschungsquoten verfügbar sind) hinter Finnland, Schweden und Dänemark vor Deutschland
und mit 2,95% deutlich über dem Durchschnitt der EU-28 von 2,01%.
In der Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E 2015 wurden Voranschlags-
und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer, aktuelle Konjunkturprognosen sowie die Ergebnisse
der letzten F&E-Erhebung über das Berichtsjahr 2011 und rezente vorläufige Trends aus der F&E-Erhebung
2013 berücksichtigt.
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