Delegation aus Klagenfurt bei Kranzniederlegung in der Gedenkstätte
Dachau/Klagenfurt (stadt) - In Dachau entstand 1933 das erste Konzentrationslager des Nazi-Regimes! Der
Terror endete erst am 29. April 1945. Damit war das KZ Dachau das letzte Lager, das befreit wurde. Bei der 70-Jahr-Gedenkfeier
war am Wochenende auch eine Klagenfurter Delegation dabei.
Seit 41 Jahren gibt es zwischen Dachau in der Nähe von München und Klagenfurt bereits eine Städtepartnerschaft.
Für Klagenfurt war die Partnerschaft damals ein mutiger Schritt, den kaum jemand wollte mit einer Stadt, in
der der Nazi-Terror gegen Menschen anderer Herkunft, Religion oder politischer Gesinnung seinen Ausgang und später
dann auch sein Ende fand, etwas zu tun haben.
Alljährlich findet im ehemaligen KZ, das nun eine Stätte der Erinnerung und des Mahnens ist, Anfang Mai
eine Gedenkfeier statt. Heuer, 70 Jahre nach der Befreiung des Lagers, war es eine ganz besondere Feier, an der
auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer teilnahmen. Aus der Partnerstadt Klagenfurt
gedachten Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und die Stadträte Mag. Otto Umlauft und Frank
Frey der Befreiung des KZ. Auch eine Delegation der Österreich-Israelischen Gesellschaft, der u. a. Univ.-Prof.
Dr. Peter Gstettner und Stadträtin Ruth Feistritzer angehörten sowie der Männerchor "Valentin
Polanskek" aus Ebriach war in Dachau zu Gast.
Für die Kärntner Delegation gab es eine Führung durch das ehemalige KZ, das nun eine Gedenkstätte
ist. Wobei speziell auf die Kärntner Verbindungen eingegangen wurde. Rund 41.000 Menschen starben in Dachau
aufgrund der widrigen Haftbedingungen oder wurden ermordet. Darunter auch 25 Klagenfurter und 150 weitere Opfer
aus Kärnten. Mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Florian Hartmann und den
Vertretern der Dachauer Partnerstädte ging die Gedenkfeier am KZ-Gelände zu Ende.
Am Vorabend der Gedenkfeier in der Gedenkstätte lud Oberbürgermeister Hartmann zu einer Feierstunde beim
Mahnmal, das an die vielen Opfer des Todesmarsches erinnert, ein. Kurz vor der Befreiung des KZ wurden von den
Nazis über 7.000 Häftlinge auf einen Todesmarsch in Richtung Süden geschickt. Ein Mahnmal an der
Strecke des ehemaligen Todesmarsches erinnert an die schrecklichen Qualen. Einer der Überlebenden ist Abba
Naor, der bei den Gedenkfeierlichkeiten auch heuer wieder dabei war.
"In Klagenfurt pflegen wir einen würdevollen Umgang mit der Erinnerungskultur", so Bürgermeisterin
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. "Daher ist es für uns auch selbstverständlich, gemeinsam mit Freunden
aus den Partnerstädten der dunklen Punkte der Geschichte zu erinnern und für eine friedvolle Zukunft
einzutreten", so die Bürgermeisterin.
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