6,2 Milliarden Exportumsatz im Gewerbe

 

erstellt am
04. 05. 15
11.00 MEZ

Wien (kmuforschung) - Laut aktueller Erhebung der KMU Forschung Austria haben die österreichischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe 7,7% ihres Jahresumsatzes 2014 im Ausland erzielt. Bei einem Gesamtumsatz von 80,6 Milliarden Euro lag das Exportvolumen bei 6,2 Milliarden Euro. Das sind sehr beeindruckende Exportleistungen, urteilt Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria. Die Exporte werden allerdings von nur wenigen Unternehmen getragen. Lediglich 16% der Gewerbe- und Handwerksbetriebe waren 2014 auch im Ausland aktiv. Da zeigt sich ein enormes Potenzial, meint Bornett. Das Gewerbe und Handwerk zeichnet sich durch qualitativ hochwertigste Produkte und Dienstleistungen mit generell sehr guten Chancen auf internationalen Märkten aus. Diese Chancen werden aber sowohl regional als auch branchenspezifisch sehr unterschiedlich genutzt.

Im Bundesländerranking führt Vorarlberg, wo 42% der Betriebe Umsätze mit ausländischen Kunden realisierten. Demgegenüber waren z.B. in der Steiermark nur 7% der Betriebe exportorientiert. Die Exportquote der exportierenden Unternehmen betrug in Kärnten 37,4 %, im Burgenland hingegen nur 11%. Bezogen auf alle Gewerbe- und Handwerksbetriebe (auch nicht exportierende) lag die durchschnittliche Exportquote in Vorarlberg bei 16,3%, im Burgenland bei 3%.

Eine noch größere Bandbreite zeigt sich nach Branchen. So erwirtschafteten z. B. 76% der Kunststoffverarbeiter 35,9% ihres Umsatzes im Ausland. Im Bekleidungsgewerbe exportierten hingegen lediglich 23% der Betriebe, bei den Tischlern waren es 18% und bei den Bäckern nur 6%.

Der Anteil exportierender Unternehmen und die Exportquote differieren auch stark nach Unternehmensgrößen. Von den größeren Gewerbe- und Handwerksbetrieben (mit 20 und mehr Beschäftigten) waren 38% exportorientiert, von den Kleinstbetrieben (mit weniger als 10 Beschäftigten) hingegen nur 15%.

In vielen Kleinst- und Kleinbetrieben mangelt es weniger an exportfähigen Produkten und Leistungen, sondern eher am Selbstvertrauen bzw. den notwendigen Ressourcen, vermutet Walter Bornett. Unternehmen, deren Angebot noch nicht attraktiv genug für einen internationalen Marktauftritt ist, empfiehlt Bornett die Kooperation mit Innovationsexperten, z.B. aus dem Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR).

Die KMU Forschung Austria ist Mitglied von Austrian Cooperative Research (ACR), der Interessenvertretung der Kooperativen Forschung in Österreich. ACR ermöglicht für kleine und mittlere Betriebe die Umsetzung von Innovationen und ist ihr Netzwerkpartner in Forschung und Forschungspolitik.

 

 

 

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