Wien (kmuforschung) - Laut aktueller Erhebung der KMU Forschung Austria haben die österreichischen Gewerbe-
und Handwerksbetriebe 7,7% ihres Jahresumsatzes 2014 im Ausland erzielt. Bei einem Gesamtumsatz von 80,6 Milliarden
Euro lag das Exportvolumen bei 6,2 Milliarden Euro. Das sind sehr beeindruckende Exportleistungen, urteilt Walter
Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria. Die Exporte werden allerdings von nur wenigen Unternehmen getragen.
Lediglich 16% der Gewerbe- und Handwerksbetriebe waren 2014 auch im Ausland aktiv. Da zeigt sich ein enormes Potenzial,
meint Bornett. Das Gewerbe und Handwerk zeichnet sich durch qualitativ hochwertigste Produkte und Dienstleistungen
mit generell sehr guten Chancen auf internationalen Märkten aus. Diese Chancen werden aber sowohl regional
als auch branchenspezifisch sehr unterschiedlich genutzt.
Im Bundesländerranking führt Vorarlberg, wo 42% der Betriebe Umsätze mit ausländischen Kunden
realisierten. Demgegenüber waren z.B. in der Steiermark nur 7% der Betriebe exportorientiert. Die Exportquote
der exportierenden Unternehmen betrug in Kärnten 37,4 %, im Burgenland hingegen nur 11%. Bezogen auf alle
Gewerbe- und Handwerksbetriebe (auch nicht exportierende) lag die durchschnittliche Exportquote in Vorarlberg bei
16,3%, im Burgenland bei 3%.
Eine noch größere Bandbreite zeigt sich nach Branchen. So erwirtschafteten z. B. 76% der Kunststoffverarbeiter
35,9% ihres Umsatzes im Ausland. Im Bekleidungsgewerbe exportierten hingegen lediglich 23% der Betriebe, bei den
Tischlern waren es 18% und bei den Bäckern nur 6%.
Der Anteil exportierender Unternehmen und die Exportquote differieren auch stark nach Unternehmensgrößen.
Von den größeren Gewerbe- und Handwerksbetrieben (mit 20 und mehr Beschäftigten) waren 38% exportorientiert,
von den Kleinstbetrieben (mit weniger als 10 Beschäftigten) hingegen nur 15%.
In vielen Kleinst- und Kleinbetrieben mangelt es weniger an exportfähigen Produkten und Leistungen, sondern
eher am Selbstvertrauen bzw. den notwendigen Ressourcen, vermutet Walter Bornett. Unternehmen, deren Angebot noch
nicht attraktiv genug für einen internationalen Marktauftritt ist, empfiehlt Bornett die Kooperation mit Innovationsexperten,
z.B. aus dem Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR).
Die KMU Forschung Austria ist Mitglied von Austrian Cooperative Research (ACR), der Interessenvertretung der Kooperativen
Forschung in Österreich. ACR ermöglicht für kleine und mittlere Betriebe die Umsetzung von Innovationen
und ist ihr Netzwerkpartner in Forschung und Forschungspolitik.
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