JugendsprecherInnen Kucharowits, Himmelbauer, Steger und Schmid diskutieren über Jugendpolitik
mit japanischen Abgeordneten
Wien (pk) – Wie kann man junge Menschen für Demokratie interessieren und zur aktiven Mitgestaltung
in der Politik motivieren? Diese Frage stand am 30.04. im Mittelpunkt eines Gesprächs, das die JugendsprecherInnen
im Nationalrat, Katharina Kucharowits (S), Eva-Maria Himmelbauer (V), Petra Steger (F) und Julian Schmid (G) mit
einer Delegation des japanischen Unterhauses unter Leitung von Ichiro Aisawa führten.
Derzeit beträgt das Wahlalter in Japan 20 Jahre, die allgemeine Wahlbeteiligung ist niedrig und liegt bei
rund 40%, informierte Ichito Aisawa. Ein Problem sei auch die Überalterung in den Provinzen, weil junge Menschen
abwandern. Man wolle noch in dieser Gesetzgebungsperiode das Wahlalter in Japan auf 18 Jahre senken, weshalb man
daran interessiert sei, was junge Leute bewegt, in die Politik zu gehen, und was man seitens der Politik tun könne,
um das politische Interesse bei den Jungen zu wecken.
Voraussetzung dafür sei politische Bildung an den Schulen, waren sich die vier österreichischen Abgeordneten
einig und ließen ihre Präferenz dafür erkennen, politische Bildung an Österreichs Schulen
als Pflichtfach zu etablieren. Aber auch junge SpitzenpolitikerInnen, wie etwa Außenminister Sebastian Kurz,
gäben Mut, sich als junger Mensch etwas zuzutrauen. Als wesentlichen Aspekt unterstrichen die vier MandatarInnen
aber die Notwendigkeit, dass Jugendliche auch gehört werden, dass sie mitsprechen und mitgestalten können.
Die Senkung des Wahlalters in Österreich auf 16 Jahre halten sie für einen richtigen Schritt. Diese Verantwortung
sei den Jugendlichen zumutbar, sie besäßen auch die demokratische Reife dafür, so die JugendsprecherInnen.
Aufgrund des eigenen individuellen Werdegangs, der bei Kucharowits, Himmelbauer, Steger und Schmid jeweils sehr
unterschiedlich verlief, zeigten die vier jungen Abgeordneten nicht nur die Bedeutung der Jugendorganisationen
und der Jugendarbeit auf. Anhand konkreter Projekte, die sie selbst mit anderen initiiert und durchgesetzt haben
- wie etwa günstige Taxifahrten und Junges Wohnen –, wiesen sie darauf hin, dass man mit konkreten Projekten
die unmittelbare Wirkung politischen Handels unter Beweis stellen und damit andere motovieren könne.
Insbesondere wurden von österreichischer Seite auch die zahlreichen Initiativen des Parlaments zur politischen
Bildung hervorgehoben, die vom Jugendparlament und Lehrlingsparlament über die Workshops der Demokratiewerkstatt
und die speziell auf verschiedene Altersgruppen zugeschnittenen Führungen bis hin zum Kinderinternet gehen.
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