Feierliche Eröffnung des Lehr- & Wirtschaftsbetriebes der Landwirtschaftlichen Fachschule
Güssing
Güssing/Eisenstadt (blms) - Da das bestehende Wirtschaftsgebäude der Landwirtschaftlichen Fachschule
Güssing, das aus dem Jahre 1950 stammt und ursprünglich als Hauswirtschaftsschule errichtet wurde, nicht
mehr dem heutigen Standard entsprochen hat, beschloss die Burgenländische Landesregierung, den Lehr- und Wirtschaftsbetrieb
der LFS Güssing neu zu errichten. Nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr wurde der Neubau am 29.04.
feierlich eröffnet. Der Bau ist nach EU-Biorichtlinie auf Energie- und Lebensmittelautarkie für die 110
Schüler und 30 Mitarbeiter ausgerichtet. Generalplaner war die Firma Pichler & Traupmann Architekten ZT
GmbH. 4,8 Millionen Euro wurden in das 5.400 Quadratmeter große Gebäude investiert. Generalunternehmer
war die Firma GRANIT. Beim Bau federführend war die BELIG Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH.
„Das Burgenland braucht die Landwirtschaft und die Landwirtschaft benötigt gut ausgebildete Landwirte, die
heute ganz anderen Anforderungen als noch vor wenigen Jahrzehnten gegenüber stehen. Die moderne Landwirtschaft
erfordert neben einem immer umfangreicheren Wissen mehr und mehr auch Managementqualitäten. Dazu leisten die
landwirtschaftlichen Fachschulen im Burgenland einen entscheidenden Beitrag. Die Qualitätsmarke Burgenland,
wird in Zukunft noch mehr gestärkt, dazu trägt auch die Landwirtschaft mit ihren regionalen Produkten
wesentlich bei. Deshalb ist dieser Bau für eine wichtige agrarische Ausbildungsmöglichkeit im Südburgenland
eine absolut notwendige Investition. Deshalb freut es mich, heute bei der Eröffnung für den Neubau des
Lehr- und Wirtschaftsbetriebes der LFS Güssing dabei zu sein. Ich gratuliere Dir. Gerhard Müllner, dem
Architekturbüro Pichler und Traupmann, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum gelungenen Neubau“, so
Landeshauptmann Hans Niessl.
Die heimische Landwirtschaft trage wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung im Land, einer intakten Natur und Umwelt,
der hohen Lebensqualität und dem „klugen Wachstum“ im Burgenland bei. „Der ländliche Raum ist eine der
Stärken des Burgenlandes, die es zu bewahren gilt, denn das macht das Burgenland aus“, sagt Landeshauptmannstellvertreter
Franz Steindl.
„Die Landwirtschaftliche Fachschule Güssing hat sich mit ihren vielfältigen Ausbildungsschwerpunkten
und Versuchstätigkeiten als regionales Kompetenzzentrum mit beachtlichem Einzugsgebiet etabliert und wird
sehr stark nachgefragt“, betont Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld. Um die hochwertige Ausbildung weiter gewährleisten
zu können, sei der Neubau notwendig geworden. „So schaffen wir eine zeitgemäße und hoch qualitative
Ausbildungsstätte, die den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft entspricht.“ Die Landwirtschaft im
Burgenland brauche zeitgemäße Ausbildungsmöglichkeiten, so Liegenfeld, denn: „Der Wertschöpfung
nach ist das Burgenland nach Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark das viertgrößte
Agrarland. Mit der Landwirtschaftlichen Schule für Weinbau in Eisenstadt und der Landwirtschaftlichen Fachschule
in Güssing sind wir gut aufgestellt.“
Multifunktionale Lehrwerkstätten
Mit dem Neubau des Lehr- & Wirtschaftsbetriebes wird eine zeitgemäße, qualitativ hochwertige
Ausbildungseinrichtung geschaffen. Neben dem Schulungsgebäude, an das sich Maschinenhalle und Futterlager
anschließen, werden eine Reithalle sowie die Stallgebäude für Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine
und Rinder errichtet. Ergänzt wird die Anlage durch Fahrsilo, Festmistlager und Waschplatz sowie einen großzügigen,
zentralen Innenhof, um den die Baukörper angeordnet sind.
Die Lehrwerkstätten sind multifunktional für Pflanzenbau, Tierhaltung, Landtechnik und Bienenkunde
ausgelegt.
Ein Rinderstall mit 50 Rindern für die Zucht und Milchgewinnung, ein Schweinestall mit 24 Muttersauen für
die Ferkelproduktion sowie ein Pferdestall mit acht Pferden für den Reit- und Fahrunterricht stehen den Schülern
zur Verfügung. Die Tierhaltung wird durch Bienenstöcke, Schafe, Ziegen bzw. einen mobilen Hühnerstall
ergänzt.
Über ein umlaufendes Vordach können witterungsgeschützt alle Teile erreicht werden. Die Tierhaltung
erfolgt gemäß den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft. Die Stallungen sind dementsprechend als
Offenfrontställe konzipiert. Bei Bedarf bieten Windschutznetze Witterungsschutz. Freiräume grenzen direkt
an die Ställe an, außerdem verfügen alle Ställe über zum Teil überdachte Ausläufe.
Den Tieren wird so ausreichend Bewegungsfreiheit geboten. Zusätzlich werden, wie auch im bisherigen Betrieb,
die angrenzenden Grundstücke als Weideflächen genützt. Im Schweinestall sind die Abferkelbuchten
sowie die Gruppensäugebucht beheizt, um sowohl den Tierbedürfnissen, als auch den Anforderungen des Lehrbetriebes
zu entsprechen.
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