Österreich bei der EXPO 2015

 

erstellt am
29. 04. 15
11.00 MEZ

Mitterlehner und Leitl erwarten Rückenwind für Italien-Exporte und heimischen Tourismus – Klimaneutraler Österreich-Pavillon zeigt Innovationskraft für nachhaltige Zukunft - Naturverbundenes Qualitätstourismusland in der Auslage - Brückenbauer-Funktion stärken
Mailand/Wien (bmwfw/wko) - Unter dem Motto "Feeding the Planet, Energy for Life" startet am 1. Mai 2015 die Weltausstellung EXPO 2015 in Mailand. Österreich präsentiert einen innovativen Beitrag, der in Form eines Naturwaldes die heimischen Kompetenzen rund um die Themen Öko-Innovationen, lebenswerte Städte von morgen und naturverbundenem Tourismus transportiert. "Die EXPO bietet eine weltweite Plattform, um das vielfältige Know-how der österreichischen Wirtschaft zu präsentieren. Zusätzlich verstärken wir mit unserer Teilnahme die Präsenz in Italien und erhöhen das Interesse für unsere Produkte und Dienstleistungen. Auch der Tourismus wird profitieren", sagt Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Die Vision der Weltausstellung ist eine nachhaltige Zukunft, in der Natur und Entwicklung, Innovation und Tradition miteinander im Einklang sind. "Österreich hat hier einen Startvorteil, weil unsere Exportbetriebe gerade bei Energie- und Umwelttechnik und in der Lebensmittelproduktion über weltweit anerkannte Stärken verfügen. Im Rahmen der EXPO wird es darum gehen, neue Netzwerke aufzubauen und unsere Positionierung weiter zu verbessern. Damit wollen wir auch die Brückenbauer-Rolle Österreichs stärken", sagt Mitterlehner, der aufgrund der EXPO-Teilnahme Rückenwind für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen erwartet. Denn Italien ist nach Deutschland mit rund 6,5 Prozent aller Importe und Exporte der zweitwichtigste Wirtschaftspartner Österreichs. Insgesamt lag das Handelsvolumen im Vorjahr bei mehr als 16 Milliarden Euro. Die heimischen Exporte lagen bei 8,2 Milliarden Euro.

"Auch das Tourismusland Österreich kann vom EXPO-Auftritt und den zahlreichen österreichischen Veranstaltungen rund um die Weltausstellung, die ein vielfältiges und positives Image vermitteln, profitieren", erwartet Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Jedes Jahr machen mehr als eine Million italienische Touristen in Österreich Urlaub. Die Nächtigungszahlen lagen im Vorjahr bei 2,8 Millionen. Leitl: "Bezogen auf die Gästezahl ist Italien der viertwichtigste Herkunftsmarkt, bei den Nächtigungen ist es der fünfte Platz." Der sorgsame Umgang Österreichs mit seinen natürlichen Ressourcen - Seen mit Trinkwasserqualität, die einzigartige Alpenregion, Nachhaltigkeit als Leitprinzip - fügt sich perfekt in das Präsentationsthema ein. "Die EXPO ist daher auch eine Chance, das Qualitätstourismusland Österreich in die Auslage zu stellen", sagt Mitterlehner. Eine Imageprofilierung im Zuge der EXPO kann zu einem Plus von jährlich rund 61.000 Nächtigungen führen.

Klimaneutraler Österreich-Pavillon - "breathe.austria"
Der Österreich-Pavillon liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Auftritten Italiens, Deutschlands und der Schweiz und wird sowohl die breite Öffentlichkeit als auch potenzielle Touristen und Wirtschaftspartner ansprechen. Die Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern wurde mit rund 60 heimischen Bäumen sowie 12.000 Forst-und Kleingehölzen im Innenhof bepflanzt. Die Vegetation von Stauden bis Großgehölzen durchläuft während der EXPO einen Jahreszeitenzyklus. Damit nützt der Pavillon das hohe Identifikationspotenzial der einmaligen Luft- und Lebensqualität in Österreich und thematisiert die natürliche wie technische Kompetenz unseres Landes. Nach dem Motto 'Energy for Life' entsteht ein Pavillon zum Durchatmen - mit dem gefühlten Klima eines dichten Waldes aus Österreich.

Dank des Einsatzes Erneuerbarer Energien ist der Österreich-Pavillon klimaneutral. Tagsüber wird sogar mehr Strom produziert als benötigt wird, der Überschuss wird in das EXPO-Netz eingespeist. EXPO-Geschäftsführer Giuseppe Sala betonte unlängst, dass der österreichische Beitrag zu den originellsten der 145 vertretenen Nationen zähle.
Innovative Beiträge aus Österreich - Über 30 heimische Unternehmen beteiligt

Am Bau des Österreich-Pavillons waren über dreißig österreichische Unternehmen beteiligt. Das steirische Unternehmen SFL realisierte weltweit erstmals eine künstlerische Installation mit einer Farbstoff-Solarzelle, einer sogenannten Grätzelzelle. Der erzeugte Strom wird direkt neben dem Pavillon im Elektro-Fahrzeug ELI gespeichert, dieser mobile Stromspeicher wurde ebenfalls von SFL entwickelt. Zum erfrischenden Mikroklima im Pavillon tragen raffinierte Nebeleffekte von raintime aus Niederösterreich bei, die mit einem minimalen Bedarf an Wasser arbeiten.

Die "Uniformen" des österreichischen EXPO-Personals wurden vom innovativen Label "Superated" designt und gemeinsam mit sieben heimischen Produktionspartnern produziert. Auch die Menükarte im Österreich-Pavillon wird eine kulinarische Identität jenseits der gängigen Klischees präsentieren. Sämtliche Gerichte wurden von Spitzenköchen der Initiative "Koch.Campus" aus ganz Österreich entwickelt, mit dem Ziel, die heimische Küche zeitgemäß zu interpretieren und zu kommunizieren. Trinkbrunnen bieten als kostenloses Getränk Wasser an, das von BWT aus Salzburg aufbereitet wird. Das Beleuchtungskonzept entwickelte Bartenbach aus Tirol, das Unternehmen ist weltweit führend bei innovativer Lichtplanung. Die Beleuchtungskörper selbst kommen von Zumtobel aus Vorarlberg, eingesetzt werden ausschließlich stromsparende LED-Lampen.

Rehau aus Niederösterreich liefert Terrassenbeläge aus Polymer: Sie vereinen die Natürlichkeit von echtem Holz mit den Vorteilen hochwertiger Kunststoffe. Gaulhofer aus der Steiermark, europaweit führender Hersteller für Fenster und Türen, wird den EXPO-Pavillon mit ebensolchen ausstatten. Auch bei der Einrichtung stellen österreichische Hersteller ihre Stärke unter Beweis: Bene aus Niederösterreich wird die Büromöbel beisteuern, Braun aus dem Burgenland richtet die VIP-Lounge ein, Viteo aus der Steiermark bestückt den Außenbereich der Terrasse mit Lounge-Möbeln.

Dass sich der Auftritt bei einer Weltausstellung langfristig auszahlt, zeigte schon die EXPO 2010 in Shanghai, bei der 3,3 Millionen Gäste den Österreich-Pavillon besuchten. Im Zuge der Teilnahme stiegen die heimischen Exporte nach China um fast 40 Prozent auf drei Milliarden Euro. In den Folgejahren gab es weitere Anstiege, im Vorjahr lag China mit einem Exportvolumen von 3,4 Milliarden erstmals auf Platz zehn im heimischen Exportranking.
EXPO Milano 2015: "Feeding the Planet, Energy for Life"

Rund 145 Länder und Organisationen präsentieren bei der Weltausstellung vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 ihre Visionen für die Zukunft unseres Planeten. Die österreichische Beteiligung wird mit einem Gesamtbudget von zwölf Millionen Euro realisiert, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie von der Wirtschaftskammer Österreich getragen werden.

 

 

 

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