Mitterlehner und Leitl erwarten Rückenwind für Italien-Exporte und heimischen Tourismus
– Klimaneutraler Österreich-Pavillon zeigt Innovationskraft für nachhaltige Zukunft - Naturverbundenes
Qualitätstourismusland in der Auslage - Brückenbauer-Funktion stärken
Mailand/Wien (bmwfw/wko) - Unter dem Motto "Feeding the Planet, Energy for Life" startet am 1.
Mai 2015 die Weltausstellung EXPO 2015 in Mailand. Österreich präsentiert einen innovativen Beitrag,
der in Form eines Naturwaldes die heimischen Kompetenzen rund um die Themen Öko-Innovationen, lebenswerte
Städte von morgen und naturverbundenem Tourismus transportiert. "Die EXPO bietet eine weltweite Plattform,
um das vielfältige Know-how der österreichischen Wirtschaft zu präsentieren. Zusätzlich verstärken
wir mit unserer Teilnahme die Präsenz in Italien und erhöhen das Interesse für unsere Produkte und
Dienstleistungen. Auch der Tourismus wird profitieren", sagt Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner.
Die Vision der Weltausstellung ist eine nachhaltige Zukunft, in der Natur und Entwicklung, Innovation und Tradition
miteinander im Einklang sind. "Österreich hat hier einen Startvorteil, weil unsere Exportbetriebe gerade
bei Energie- und Umwelttechnik und in der Lebensmittelproduktion über weltweit anerkannte Stärken verfügen.
Im Rahmen der EXPO wird es darum gehen, neue Netzwerke aufzubauen und unsere Positionierung weiter zu verbessern.
Damit wollen wir auch die Brückenbauer-Rolle Österreichs stärken", sagt Mitterlehner, der aufgrund
der EXPO-Teilnahme Rückenwind für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen erwartet. Denn Italien ist nach
Deutschland mit rund 6,5 Prozent aller Importe und Exporte der zweitwichtigste Wirtschaftspartner Österreichs.
Insgesamt lag das Handelsvolumen im Vorjahr bei mehr als 16 Milliarden Euro. Die heimischen Exporte lagen bei 8,2
Milliarden Euro.
"Auch das Tourismusland Österreich kann vom EXPO-Auftritt und den zahlreichen österreichischen Veranstaltungen
rund um die Weltausstellung, die ein vielfältiges und positives Image vermitteln, profitieren", erwartet
Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Jedes Jahr machen mehr als eine
Million italienische Touristen in Österreich Urlaub. Die Nächtigungszahlen lagen im Vorjahr bei 2,8 Millionen.
Leitl: "Bezogen auf die Gästezahl ist Italien der viertwichtigste Herkunftsmarkt, bei den Nächtigungen
ist es der fünfte Platz." Der sorgsame Umgang Österreichs mit seinen natürlichen Ressourcen
- Seen mit Trinkwasserqualität, die einzigartige Alpenregion, Nachhaltigkeit als Leitprinzip - fügt sich
perfekt in das Präsentationsthema ein. "Die EXPO ist daher auch eine Chance, das Qualitätstourismusland
Österreich in die Auslage zu stellen", sagt Mitterlehner. Eine Imageprofilierung im Zuge der EXPO kann
zu einem Plus von jährlich rund 61.000 Nächtigungen führen.
Klimaneutraler Österreich-Pavillon - "breathe.austria"
Der Österreich-Pavillon liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Auftritten Italiens, Deutschlands
und der Schweiz und wird sowohl die breite Öffentlichkeit als auch potenzielle Touristen und Wirtschaftspartner
ansprechen. Die Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern wurde mit rund 60 heimischen Bäumen sowie 12.000
Forst-und Kleingehölzen im Innenhof bepflanzt. Die Vegetation von Stauden bis Großgehölzen durchläuft
während der EXPO einen Jahreszeitenzyklus. Damit nützt der Pavillon das hohe Identifikationspotenzial
der einmaligen Luft- und Lebensqualität in Österreich und thematisiert die natürliche wie technische
Kompetenz unseres Landes. Nach dem Motto 'Energy for Life' entsteht ein Pavillon zum Durchatmen - mit dem gefühlten
Klima eines dichten Waldes aus Österreich.
Dank des Einsatzes Erneuerbarer Energien ist der Österreich-Pavillon klimaneutral. Tagsüber wird sogar
mehr Strom produziert als benötigt wird, der Überschuss wird in das EXPO-Netz eingespeist. EXPO-Geschäftsführer
Giuseppe Sala betonte unlängst, dass der österreichische Beitrag zu den originellsten der 145 vertretenen
Nationen zähle.
Innovative Beiträge aus Österreich - Über 30 heimische Unternehmen beteiligt
Am Bau des Österreich-Pavillons waren über dreißig österreichische Unternehmen beteiligt.
Das steirische Unternehmen SFL realisierte weltweit erstmals eine künstlerische Installation mit einer Farbstoff-Solarzelle,
einer sogenannten Grätzelzelle. Der erzeugte Strom wird direkt neben dem Pavillon im Elektro-Fahrzeug ELI
gespeichert, dieser mobile Stromspeicher wurde ebenfalls von SFL entwickelt. Zum erfrischenden Mikroklima im Pavillon
tragen raffinierte Nebeleffekte von raintime aus Niederösterreich bei, die mit einem minimalen Bedarf an Wasser
arbeiten.
Die "Uniformen" des österreichischen EXPO-Personals wurden vom innovativen Label "Superated"
designt und gemeinsam mit sieben heimischen Produktionspartnern produziert. Auch die Menükarte im Österreich-Pavillon
wird eine kulinarische Identität jenseits der gängigen Klischees präsentieren. Sämtliche Gerichte
wurden von Spitzenköchen der Initiative "Koch.Campus" aus ganz Österreich entwickelt, mit dem
Ziel, die heimische Küche zeitgemäß zu interpretieren und zu kommunizieren. Trinkbrunnen bieten
als kostenloses Getränk Wasser an, das von BWT aus Salzburg aufbereitet wird. Das Beleuchtungskonzept entwickelte
Bartenbach aus Tirol, das Unternehmen ist weltweit führend bei innovativer Lichtplanung. Die Beleuchtungskörper
selbst kommen von Zumtobel aus Vorarlberg, eingesetzt werden ausschließlich stromsparende LED-Lampen.
Rehau aus Niederösterreich liefert Terrassenbeläge aus Polymer: Sie vereinen die Natürlichkeit von
echtem Holz mit den Vorteilen hochwertiger Kunststoffe. Gaulhofer aus der Steiermark, europaweit führender
Hersteller für Fenster und Türen, wird den EXPO-Pavillon mit ebensolchen ausstatten. Auch bei der Einrichtung
stellen österreichische Hersteller ihre Stärke unter Beweis: Bene aus Niederösterreich wird die
Büromöbel beisteuern, Braun aus dem Burgenland richtet die VIP-Lounge ein, Viteo aus der Steiermark bestückt
den Außenbereich der Terrasse mit Lounge-Möbeln.
Dass sich der Auftritt bei einer Weltausstellung langfristig auszahlt, zeigte schon die EXPO 2010 in Shanghai,
bei der 3,3 Millionen Gäste den Österreich-Pavillon besuchten. Im Zuge der Teilnahme stiegen die heimischen
Exporte nach China um fast 40 Prozent auf drei Milliarden Euro. In den Folgejahren gab es weitere Anstiege, im
Vorjahr lag China mit einem Exportvolumen von 3,4 Milliarden erstmals auf Platz zehn im heimischen Exportranking.
EXPO Milano 2015: "Feeding the Planet, Energy for Life"
Rund 145 Länder und Organisationen präsentieren bei der Weltausstellung vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015
ihre Visionen für die Zukunft unseres Planeten. Die österreichische Beteiligung wird mit einem Gesamtbudget
von zwölf Millionen Euro realisiert, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
sowie von der Wirtschaftskammer Österreich getragen werden.
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