Ehemaliger Landeshauptmann-Stellvertreter erhält Ehrenzeichen
Wien (bpd) - "Josef Ackerl ist seit Jahrzehnten mit großem Einsatz im öffentlichen Bereich
erfolgreich. Dass er dabei auch streitbar sein konnte und oftmals gegen den Strom geschwommen ist, zeigt, dass
er immer jemand war, der genau weiß, was er will", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 28.04. anlässlich
der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
an Josef Ackerl im Bundeskanzleramt. "Sein Herz war immer auf Seiten der Schwächeren und so hat er sich
für eine faire Gesellschaft eingesetzt. Dabei dürfe laut seiner Definition der eine dem anderen nicht
egal sein", sprach der Kanzler auch aktuelle Themen an, wonach die Realwirtschaft im Vergleich zu Spekulationen
immer mehr ins Hintertreffen geraten sei. "Seine politische Überzeugung und sein Herzblut haben ihn erfolgreich
durch viele wichtige Stationen geführt. Das Linzer Luftpaket hat den Grundstein für die Modernisierung
der Voest gelegt. Hier wurde die Vereinbarkeit von Industrie und Produktion bei gleichzeitiger Rücksichtnahme
auf Ressourcen und Umweltbedingungen unterstrichen", würdigte Faymann die Laufbahn des ehemaligen oberösterreichischen
Landeshauptmann-Stellvertreters und Landesrates. Auch im Gesundheitsbereich habe er sich durch die Neuorganisation
des Linzer AKH positiv bemerkbar gemacht. Heute gelte es darauf zu achten, dass sich nicht nur Eliten das Gesundheitssystem
leisten können. "Bei seinem Amtsantritt hat er alle Alten- und Pflegeheime überprüfen lassen
und eine Qualitätsoffensive gestartet. Aber auch für die jüngeren Menschen hat er sich eingesetzt,
wobei auch die Tätigkeit bei den Kinderfreunden hervorzuheben ist", so Faymann, der sich froh darüber
zeigte, dass er einige Zeit mit Ackerl Seite an Seite für soziale Fragen kämpfen konnte. "Ich bin
stolz auf das, was Josef Ackerl geleistet hat und freue mich, dass er dieses Ehrenzeichen verliehen bekommt",
sagte der Bundeskanzler abschließend.
Kanzleramtsminister Josef Ostermayer hob im Rahmen der Ehrenzeichenverleihung ebenfalls die Spannweite des Wirkens
des Geehrten hervor: "Josef Ackerl hat Kunst und Kultur aus der Landeshauptstadt in die Regionen gebracht.
Eine Idee, die er mit Akribie verfolgt und bei der er um finanzielle Mittel kämpft, ist die EntArteOpera.
Dabei geht es um Werke von Menschen, die unser Land in seiner düsteren Zeit verlassen mussten. Dank seiner
Hartnäckigkeit und Überzeugung von dieser Idee geraten die Werke dieser Komponisten nicht in Vergessenheit."
Nach der Überreichung der Insignien durch den Bundeskanzler bedankte sich Josef Ackerl für die ihm am
heutigen Tag zuteil gewordene Ehre.
Josef Ackerl begann 1966 seine Berufslaufbahn in der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter in Linz. In weiterer
Folge fungierte er unter anderem als Bundesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich und als Stadtrat
für Umweltschutz in Linz. Von 1993 bis 2014 gehörte er der oberösterreichischen Landesregierung
an, wobei er ab 2009 die Funktion des Landeshauptmann-Stellvertreters bekleidete. Seit 1995 ist er Aufsichtsratsvorsitzender
der Dachstein Tourismus AG und seit 1999 Vorsitzender der Linzer Kinderfreunde. Er war während seiner politischen
Tätigkeit für das Land Oberösterreich für soziale Angelegenheiten zuständig. Dabei sorgte
er dafür, dass 80 Alten- und Pflegeheime neu gebaut und weitere saniert wurden. Zu jener Zeit wurden einen
neues Sozialhilfegesetz, das Sozialberufegesetz und ein neues Chancengleichheitsgesetz beschlossen. Letzteres trug
- auf Initiative von Sozialreferent Ackerl - zu einem Paradigmenwechsel hin zur verstärkten Selbstbestimmung
von Menschen mit Beeinträchtigungen bei. Im Bereich der Jugendwohlfahrt gelang es, ein Paket von Serviceeinrichtungen
-von der Mutterberatung über Eltern-Kind-Zentren bis zur Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen in
Heimen oder bei Pflegeeltern - bereitzustellen. Als Gemeindereferent hat Josef Ackerl unzählige Bau- und Investitionsprojekte
möglich gemacht. Auftragsvergaben an lokale Unternehmungen sicherten bzw. schafften vor allem in den kritischen
Randzonen Arbeitsplätze.
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