Finanzierung und Wachstum als Kernthemen – kreative Inputs als wesentlicher Teil der Wertschöpfungskette
Wien (pwk) - Weiterhin dynamisch unterwegs ist die heimische Kreativwirtschaft. Das belegt eindrucksvoll
der neue Kreativwirtschaftsbericht der creativ wirtschaft austria, der heute, Dienstag, in seinem sechsten Jahrgang
präsentiert wird. Die Zahl der Kreativwirtschafts- unternehmen stieg von 2008 bis 2012 um acht Prozent, die
Zahl der Beschäftigten und der Umsatz der Branchen sogar um zehn Prozent. An die 140.000 Menschen sind heute
in Österreich in der Kreativwirtschaft beschäftigt und 15 Prozent der Umsätze werden mit internationalen
Kunden gemacht.
Europa braucht weitreichende Maßnahmen um vorne mitzuspielen
„Die Entwicklung der heimischen Kreativwirtschaft spricht für die Dynamik der Branche. Ihre Leistungen
tragen dazu bei Produkte und Dienstleistungen attraktiver zu gestalten, deren Vermarktung zu fördern, Geschäfts-
und Produktionsprozesse neu zu denken und die Digitalisierung der Wirtschaft voranzutreiben. Die Kreativwirtschaft
wird daher immer mehr zum Innovationstreiber in etablierten Industrien“, betont Staatssekretär Harald Mahrer.
Fakt sei, dass das Match in der Innovationsszene nicht USA gegen Europa sondern USA gegen China laute. Europa müsse
daher weitreichende Maßnahmen ergreifen, um Innovationen Raum und Platz bieten. „Dann spielen wir wieder
vorne mit“, so Mahrer.
Eine Lanze für die heimischen Unternehmen der Branche bricht die Vizepräsidentin der WKÖ, Martha
Schultz: „Die Leistungen der Kreativwirtschaft sind immer öfter der Schlüsselfaktor, mit dem sich erfolgreiche
Unternehmen aller Branchen im Wettbewerb bessere Chancen sichern.“ Im Wettbewerb von morgen müssen Unternehmen
neue Wege beschreiten.
Kreativwirtschaft als Schrittmacher für andere Unternehmen
Die Kreativwirtschaft ist dabei Vorreiterin und Dienstleisterin. Wichtig sei, durch maßgeschneiderte Instrumente
das Potential in der Wirtschaft zu heben und mehr Unternehmen auf den Geschmack von Kreativ- und Innovationsleistungen
zu bringen, so Schultz. Das Potential sei jedenfalls da. Deshalb starte die creativ wirtschaft austria auch eine
neue Initiative unter dem Titel „Kreativwirtschaft für Unternehmen“ um aufzuzeigen, was die Kreativwirtschaft
für Unternehmen leisten kann. Die Kreativwirtschaft sei Schrittmacher für andere Unternehmen und gerade
was den Fortschritt der Digitalisierung im Wirtschaftsleben betrifft, ginge sie federführend voran, so der
Vorsitzende der creativ wirtschaft austria, Gerin Trautenberger. „Mit ihren Erfahrungen ist die Kreativwirtschaft
Wegbereiter und Treiber der Digitalisierung von Wertschöpfungsketten, die auch als die vierte industrielle
Revolution oder „Industrie 4.0“ bezeichnet wird“, unterstreicht Trautenberger.
Kundenkreis der Kreativwirtschaft gilt als branchenübergreifend
Kern des neuen, sechsten Kreativwirtschaftsberichts ist die Analyse der Märkte der Kreativwirtschaft,
wobei insbesondere Unternehmen und die öffentliche Hand als Kundinnen von Kreativleistungen im Zentrum der
Untersuchung stehen. So zeigt sich, dass Unternehmen die Hauptkundengruppe der Kreativwirtschaft sind. 2013 entfielen
auf sie knapp zwei Drittel des gesamten Umsatzes der Kreativwirtschaft. Die Kunden aus anderen Unternehmen kommen
aus faktisch allen Branchen, über 70 % von ihnen greifen regelmäßig auf Leistungen aus der Kreativwirtschaft
zurück. Und: Sie sind mit den zugekauften Kreativleistungen sehr zufrieden, bescheinigen der Kreativwirtschaft
hohe Professionalität und nutzen die Kreativwirtschaft gerne für neue Ideen und zur Verbesserung der
eigenen Innovationsleistungen.
Rund 20% der Kreativleistungsnachfrage wird direkt oder indirekt durch die öffentliche Hand ausgelöst.
Dies entspricht rund 3,4 Mrd. Euro Umsatz, die direkt durch den Staat selbst oder durch Folgeaufträge von
öffentlichen Auftragnehmern generiert werden. „Die Kreativwirtschaft hilft der öffentlichen Hand bei
der Entwicklung von neuen, kundenorientierten Services und bei der Entwicklung von öffentlichen Dienstleistungen.
Sie unterstützt auch in der Kommunikation mit Bürgern. Dies verdeutlicht welch wichtige Rolle die öffentliche
Hand als Nachfragerin hat – ein Faktum, das oft so nicht wahrgenommen wird“, so der cwa-Vorsitzende Gerin Trautenberger.
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