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70 Jahre Befreiung des KZ Mauthausen
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erstellt am
11. 05. 15
11.00 MEZ
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Fest der Freude in Wien – Gedenk- und Befreiungsfeier in Mauthausen
15.000 Menschen feierten die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 70 Jahren – 22.000 Menschen bei der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier
Mauthausen/Wien (oemk) - Mehr als 15.000 BesucherInnen hörten die Worte der Zeitzeugin Helga Emperger
und führender PolitikerInnen sowie das Konzert der Wiener Symphonikern am 8. Mai 2015 am Wiener Heldenplatz.
Das vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zum dritten Mal veranstaltete Fest der Freude ist jenem Tag
vor genau 70 Jahren gewidmet, an dem der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich ein Ende gesetzt
wurde.
„Zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus feiern wir heute unter Anwesenheit zahlreicher Zeitzeuginnen
und Zeitzeugen ein stimmungsvolles und würdiges Fest der Freude am Wiener Heldenplatz. Wir danken allen Beteiligten,
speziell dem ORF für die Übertragung und seinen Programmschwerpunkt dazu“, so Willi Mernyi, Vorsitzender
des Mauthausen Komitees Österreich.
Widerstandskämpferin und PolitikerInnen erinnerten an die Opfer des Nationalsozialismus
Vor dem offizielen Beginn wurden Statements von ZeitzeugInnen auf LED-Wänden gezeigt. Eröffnet wurde
das Fest der Freude mit Videobotschaften von den BotschafterInnen der Befreiungsnationen sowie dem Präsidenten
des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Rudolf Edlinger, und dem Präsidenten der
Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch. Während des Konzerts der Wiener Symphoniker erinnerten
die Widerstandskämpferin Helga Emperger, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann,
Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, Wiens Vizebürgermeisterin Mag.^(a) Maria Vassilakou, Wiens Kulturstadtrat
Dr. Andreas Mailath-Pokorny und MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi an die Opfer des Nationalsozialismus. Durch
die Veranstaltung führte die Schauspielerin Katharina Stemberger.
Beethovens 9. Symphonie „Ode an die Freude“ gespielt von den Wiener Symphonikern
Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Philippe Jordan eröffneten die Wiener Symphoniker das Fest der Freude
mit „Sokol Fanfare“ aus der Sinfonietta von Leoš Janác(ek. Passend zum 70. Jahrestag der Befreiung vom nationalsozialischen
Regime spielte das Orchester die Symphonie Nr. 9 „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven begleitet vom Singverein
der Gesellschaft der Musikfreunde unter der Chorleitung von Johannes Prinz. SolistInnen waren Michaela Kaune (Sopran),
Anke Vondung (Mezzosopran), Burkhard Fritz (Tenor) und Gábor Bretz (Bass).
Fest der Freude in der ORF-TVthek
Der Festakt wurde live-zeitversetzt im Programm von ORF III ebenso übertragen wie das Konzert der Wiener Symphoniker.
Das Fest der Freude mit dem Gratiskonzert der Wiener Symphoniker ist in der ORF-TVthek http://TVthek.ORF.at bis 15.08. als Video-on-Demand kostenlos abrufbar.
Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 10. Mai 2015
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos vor den alliierten Truppen, damit war der verbrecherische
Angriffs- und Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Regimes in Europa beendet. Das Ende der nationalsozialistischen
Herrschaft bedeutete gleichzeitig das Ende der Konzentrationslager. Dazu fanden anlässlich der 70. Wiederkehr
der Befreiung der Häftlinge in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie an seinen ehemaligen Außenlagern
Gedenk- und Befreiungsfeiern mit internationaler Beteiligung am 10.05. statt. Der Schwerpunkt der diesjährigen
Gedenkfeiern ist dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit" gewidmet.
Statements:
Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich Willi Mernyi:
Am 8. Mai 2015 gedenken wir zum 70. Mal des Tages der Befreiung vom nationalsozialistischen Terrorregime mit einem
Fest der Freude. Anfeindungen gegen andere Kulturen und Religionen erleben wir heute aber weiterhin: Rechtspopulistische
und rechtsextreme Organisationen und Parteien verbreiten Angst und Hetze. Wichtig ist, dass wir darüber reden
und dagegen auftreten. Es soll niemand sagen können „Das habe ich ja nicht gewusst“.
Widerstandskämpferin Helga Emperger:
Der 8. Mai 1945 war für mich der prächtigste Sonnenaufgang nach einer siebenjährigen qualvollen
Finsternis.
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer:
Der 8. Mai 1945 ist ein Tag der Befreiung von einer unmenschlichen Diktatur, einem entsetzlichen Krieg und dem
unfassbaren Holocaust. Der 8. Mai ist ein Tag des Gedenkens an jene 60 Millionen Menschenleben, die das Nazi-Regime
gefordert hat. Der 8. Mai ist ein Tag der Freude über das Ende einer Gewaltherrschaft und die Hoffnung auf
eine bessere Zukunft. Niemals vergessen!
Bundeskanzler Werner Faymann:
Der 8. Mai ist ein Tag der Erinnerung. Der 8. Mai ist aber auch ein Tag der Freude, weil er uns in eine neue politische
Welt, in ein neues, friedliches Europa geführt hat. Daher freue ich mich, dass wir ein wunderbares Konzert
der Wiener Symphoniker mit der großartigen Symphonie von Ludwig van Beethoven hören. Ein Werk, das so
zentral und typisch für das europäische Einigungswerk geworden ist. Und es ist auch eine große
Freude, dass an diesem geschichtsträchtigen Heldenplatz zehntausende Menschen zusammenkommen – vereint im
Bekenntnis zu Frieden und Demokratie. Zu Recht freuen wir uns und feiern wir diesen Tag, nehmen wir aber auch die
Botschaft mit, dass wir alles zu tun haben, dass sich die Geschichte hier nie mehr wiederholen darf.
Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Dr. Reinhold Mitterlehner:
Der achte Mai ist ein Mahnmal gegen Radikalismus, Hetze und Gewalt. Wenn wir die Befreiung Österreichs
feiern, gedenken wir auch stets der Opfer eines grausamen Regimes und des Zweiten Weltkrieges.
Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl:
Vor 70 Jahren ist unser Land vom Terror des Nationalsozialismus befreit worden. Aus den Trümmern des Krieges
ist unser Österreich wieder erstanden. Klar ist, dass wir an der barbarischen Einzigartigkeit der Schoa nicht
vorbei können. Klar ist, dass wir mit aller Kraft für ein Europa ohne Kriege eintreten müssen. Unsere
Geschichte verpflichtet uns, allen Anfängen von Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus mit aller Entschlossenheit
entgegenzutreten.
Vizebürgermeisterin der Stadt Wien Mag.(a) Maria Vassilakou:
Der 70. Befreiungstag erinnert uns an unsere vordringlichste Aufgabe: Weiter an einem offenen, demokratischen und
kritischen Österreich zu bauen. Die Antwort auf Totalitarismus und Menschenverachtung kann nur ein Mehr an
Demokratie und Menschenrechte sein.
Wiens Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny:
Wien geht sehr sorgsam mit seiner Geschichte um. Aufgrund unserer Vergangenheit erwächst uns eine besondere
Verantwortung für kommende Generationen, damit nie wieder Unrecht von hier, aus unserer Stadt, aus unserem
Land ausgeht. Das Datum des 8. Mai soll uns immer daran erinnern, dass Demokratie und Freiheit auch 70 Jahre nach
der Befreiung keine Selbstverständlichkeit sind. Das Fest der Freude ist hierfür ein wichtiger Teil dieser
Zukunftsarbeit und zeigt, dass Wien eine weltoffene, tolerante Stadt ist.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz:
Die Befreiung des KZ Mauthausen, die Kapitulation des NS-Regimes, das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Gründung
der Zweiten Republik und die Unterzeichnung des Staatsvertrags sind die Säulen des Gedenk- und Jubiläumsjahres
2015, das der ORF im Rahmen eines umfassenden trimedialen Programmschwerpunkts begleitet und damit einen weiteren
wichtigen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur in diesem Land leistet. Unter dem Motto „Österreich ist
frei“ stehen derzeit beeindruckende Zeit-Zeugnisse auf dem ORF-Programm, die in der zeitlichen Klammer 1945 – 1955
– 2015 österreichische Geschichte, die unser Jetzt ermöglichte, medial ausleuchten und verantwortungsvoll
und nachhaltig aufarbeiten. Die Republiksjubiläen sind zudem ein willkommener Anlass, Österreich zu feiern!
Es freut mich daher besonders, dass wir heuer das „Fest der Freude“ vom symbolträchtigen Heldenplatz am 8.
Mai – dem Jahrestag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht – nicht nur live in ORF III übertragen und allen
Österreicherinnern und Österreichern die Gelegenheit geben, beim offiziellen Festakt und dem Gedenkkonzert
der Wiener Symphoniker dabei zu sein, sondern dass das Friedenskonzert, gerade in Zeiten wachsender politischer
Spannungen, von unserem Partnersender TV Kultura in Russland ausgestrahlt wird. Auch hiermit setzen wir ein gemeinsames
Zeichen für Frieden und Zusammenarbeit in Europa. Dieser Tag ist tatsächlich ein Tag der Freude, weil
er das Ende des NS-Terrors und den Sieg über die Diktatur markiert wie kaum ein anderer.
Geschäftsführer der Wiener Symphoniker Johannes Neubert:
Zum 70-Jahr-Jubiläum der Befreiung vom Nationalsozialismus ist es den Wiener Symphonikern ein besonderes Anliegen,
am 8. Mai ein „Fest der Freude“ zu feiern. Wir möchten – jenseits aller tagespolitischen oder weltanschaulichen
Grenzen – einen Beitrag dazu leisten, dass Freiheit und Toleranz die Fundamente unserer Gesellschaft bleiben. Unsere
Sprache dafür ist die Sprache der Musik, die Sprache von Beethovens „Ode an die Freude“. Beethovens Neunte
symbolisiert mit ihrem letzten Satz und dessen vertonter Ode „An die Freude“ von Friedrich Schiller wie kaum ein
anderes Werk den über allen Menschen stehenden humanistischen Freiheitsgedanken, unabhängig ihrer Herkunft,
Nationalität oder Weltanschauung. Diese Symphonie ist ein Appell an uns alle, ein Ausdruck unserer Sehnsucht
nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach einer Welt ohne Kriege und Zerstörung.
Dirigent der Wiener Symphoniker Philippe Jordan:
Gerade in der politischen Geschichte und der daraus resultierenden Situation wird der Verbrüderung eine große
Bedeutung zugesprochen. Mit Beethovens aussagekräftiger Symphonie Nr. 9 möchten wir ein Zeichen des friedlichen
Zusammenhalts und Miteinanders setzen. Eröffnet wird das Festkonzert mit der Sokol Fanfare aus der Sinfonietta
von Leoš Janác(ek, dem für mich menschlichsten und ehrlichsten Komponisten.
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22.000 Menschen bei der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier
Vor 70 Jahren am 5. Mai 1945 wurden die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und seinen
49 Außenlager befreit. Über 22.000 Menschen, Überlebende des Konzentrationslagers sowie zahlreiche
hochkarätige PolitikerInnen aus dem In- und Ausland haben dazu heute am Gedenkzug über den Appellplatz
in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teilgenommen. Begleitet wurde die europaweit größte Gedenk- und
Befreiungsfeier erstmals von nationalen und internationalen Chören.
Wien/Mauthausen, 10. Mai 2015 – In Erinnerung an die Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen
am 5. Mai 1945 wurde heute diesem Ereignis im Rahmen der alljährlichen Internationalen Befreiungs-und Gedenkfeier
gedacht. Laut Polizei nahmen am 70. Jahrestag über 22.000 BesucherInnen aus dem In- und Ausland teil. Organisiert
wurde die Gedenk- und Befreiungsfeier vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit
mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen
(CIM).
Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich: "In einer Zeit, in der Intoleranz und
Diskriminierung sowohl in Österreich als auch weltweit noch immer ein Thema sind, ist es umso wichtiger, sich
vor Augen zu halten, zu welchen Konsequenzen diese Haltung vor 70 Jahren geführt hat: nämlich zur Vernichtung
von Millionen Menschenleben und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen."
Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wurde der Gedenkzug über den Appellplatz dieses Jahr von internationalen
Chören – aus Österreich, Italien, Deutschland, Russland, Tschechien und Frankreich – unter der Leitung
von Alfred Hochedlinger sowie der Militärmusik Oberösterreich begleitet. Neben den Begrüßungsworten
von Willi Mernyi, dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees Österreich, rezitierten die Schauspielerinnen Konstanze
Breitebner und Mercedes Echerer Texte von ehemaligen KZ-Häftlingen während des Gedenkzuges.
KZ-Überlebende und hochrangige Politik-VertreterInnen beim Gedenkzug über den Appellplatz
Angeführt wurde der Gedenkzug von Überlebenden, die im KZ Mauthausen und in den Außenlagern
gefangen gehalten wurden und den Grausamkeiten des NS-Regimes ausgesetzt waren. Zahlreiche hochrangige VertreterInnen
und MinisterInnen aus dem In- und Ausland gedachten ebenfalls der Befreiung vor 70 Jahren, darunter Bundespräsident
Dr. Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Dr. Reinhold
Mitterlehner, Ihre Königliche Hoheit Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie
von Luxemburg, Ministerpräsident der Tschechischen Republik Bohuslav Sobotka, Präsidentin des griechischen
Parlaments Zoi Konstantopoulou, Präsident der Abgeordnetenkammer Belgien Siegfried Bracke u.v.m.
Jahresthema 2015: Steinbruch und Zwangsarbeit
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern jedes Jahr einem speziellen Thema, das in Beziehung
zur Geschichte des KZ Mauthausen bzw. zur NS-Vergangenheit Österreichs steht. Die diesjährigen Gedenk-
und Befreiungsfeiern widmen sich dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit". "2015 gedenken wir denjenigen,
die im Steinbruch von Mauthausen gezwungen waren, oft bis zur tödlichen Erschöpfung Zwangsarbeit zu verrichten.
Besonders berüchtigt war die Strafkompanie des Steinbruchs. Die Häftlinge mussten ca. 50 Kilogramm schwere
Granitsteine über die sogenannte 'Todesstiege' ins Lager hinauf tragen. Kein Einziger hat die Zuweisung in
die Strafkompanie überlebt. Der Unmenschlichkeit von damals gedenken wir am besten, indem wir die Unmenschlichkeit
von heute bekämpfen!", so der MKÖ-Vorsitzende Willi Mernyi.
Die Steinbrüche prägten die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die im KZ Mauthausen inhaftiert
waren. Ab 1939 arbeiteten die Häftlinge vor allem in den Steinbrüchen rund um Mauthausen und Gusen (Wiener
Graben, Kastenhof, Gusen und Pierbauer). So entwickelten sich diese Steinbrüche zu den größten
Granitwerken der "Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" (DEST). Zwischen 1941 und 1943 arbeiteten durchschnittlich
3.500 Häftlinge in den Steinbrüchen der DEST bis zu elf Stunden täglich. Die DEST und somit die
SS (Schutzstaffel der NSDAP) erwirtschaftete mit der Ausbeutung der Häftlinge in den Steinbrüchen enorme
Gewinne. Ab 1943 wurde dann ein Großteil der Häftlinge für die Rüstungsproduktion abgezogen.
Allgemeine Informationen: http://www.mkoe.at/
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Bundespräsident Heinz Fischer würdigt die Opfer
Alliierter Soldaten bei der Befreiung Österreichs
Kranzniederlegung bei sowjetischen Soldatengräbern am Wiener Zentralfriedhof am 08.05.
Wien (hofburg) - Stellvertretend für alle bei der Befreiung Österreichs gefallenen Soldaten hat
Bundespräsident Heinz Fischer am 07.05. im Gedenken an das Kriegsende bei den sowjetischen Soldatengräbern
am Zentralfriedhof mit militärischen Ehren einen Kranz niedergelegt. Begleitet wurde er von Verteidigungsminister
Gerald Klug sowie zahlreichen Vertretern des diplomatischen Corps.
"Am Tag des Kriegsendes ist es mir besonders wichtig, diese Opfer zu würdigen und in sichtbarer Weise
zum Ausdruck bringen, dass sie unvergessen sind und bleiben", so der Bundespräsident.
Am 08.05. vor 70 Jahren ging mit der bedingungslosen Kapitulation Hitler-Deutschlands der II. Weltkrieg in Europa
zu Ende. Ein Krieg, der Millionen von Menschen das Leben kostete, und halb Europa in Schutt und Asche legte.
Dieser Tag markiert auch das Ende der Nazi-Diktatur und den Beginn des Wiederaufbaus eines demokratischen Österreichs.
"Zwar waren die 10 Jahre alliierter Besatzung auch mit großen Belastungen verbunden, aber Österreich
wird die großen Opfer, die von UdSSR, USA, GB, F für die Befreiung erbracht wurden, nie vergessen.",
so Bundespräsident Heinz Fischer.
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Faymann: Wir sind bereit aus der Geschichte zu lernen
Staatsakt zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Beendigung des
Zweiten Weltkriegs in Europa
Wien (bpd) - "Heute vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Dieser 8. Mai war ein Ende
und ein Anfang zugleich. Es war das Ende des NS-Regimes, das diesen mörderischen und grausamsten Krieg aller
Zeiten vom Zaun gebrochen hatte. Der 8. Mai war das Ende tagtäglicher Verfolgung und Unterdrückung all
jener, die den Mut hatten, sich dem NS-Regime nicht zu beugen. Es war das Ende der Ausbeutung von Millionen von
Zwangsarbeitern und das Ende der Hölle für jene, die durch die NS-Vernichtungsmaschinerie gegangen sind",
sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 08.05. beim Staatsakt zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus
und die Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Der heutige Tag sei aber auch ein Neuanfang für Österreich gewesen:
"Es war für unser Land ein Tag der Befreiung und der Wiederauferstehung als demokratische Republik. Erst
die Niederlage des NS-Regimes ermöglichte es uns, dass die Menschen in Demokratie, Freiheit und wachsendem
Wohlstand leben konnten. Der 8. Mai war auch ein Neuanfang für Europa unter der Prämisse: Nie wieder
Krieg, nie wieder Faschismus", so Faymann.
"Die unvorstellbaren Opfer der jüdischen Bevölkerung, der Roma und Sinti sowie vieler anderer -
diese unvorstellbaren Morde des Holocaust - werden wir in unserer Generation nie richtig begreifen können.
Ich bin daher den Zeitzeugen sehr dankbar, dass sie ihre Kraft, sowie ihre Fragen und Antworten in die öffentliche
Diskussion einbringen und gerade mit den jungen Menschen Gespräche führen", sagte der Bundeskanzler.
Es sei dringend nötig, die Geschichte offen und ungeschminkt aufzuarbeiten. "Viele Konsequenzen wurden
bereits gezogen, einige allerdings zu spät, zu zögerlich und zu zaghaft. Unser Schlussfolgerung muss
sein: Nie wieder Krieg, Faschismus, Antisemitismus und Rassismus", sagte Faymann.
Trotz des gemeinsamen Friedensprojekts Europa sei unser Kontinent auch in den letzten Jahrzehnten bis in die Gegenwart
nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben. "Wir brauchen den gemeinsamen Willen, für
ein friedliches Zusammenleben einzustehen. Das bedeutet auch, den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre
Chancen wahrzunehmen und eine Arbeit zu finden, von der sie leben können", so der Bundeskanzler.
"Mit dem heutigen Gedenken zeigen wir, dass wir bereit dazu sind, aus der Geschichte zu lernen. Wir verneigen
uns heute vor all jenen, die Österreich befreit haben. Wir verneigen uns vor allen Österreicherinnen
und Österreichern, die vom Nationalsozialismus verfolgt wurden und versprechen, dass unser Land ihnen und
ihren Nachkommen wieder eine gute Heimat sein will. Wir wollen niemals vergessen wozu es führt, wenn die Freiheit
und Würde des Menschen mit Füßen getreten werden - in unserem eigenen Interesse und im Interesse
unserer Kinder", so Faymann abschließend.
Faymann beim Fest der Freude am Heldenplatz
"Alle sind sich heute einig, dass die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und der Holocaust ihre Vorläufer
schon in den Wirtschaftskrise der 1930-er Jahre hatten: Die Menschen hatten ihre Lebenschancen und Hoffnungen verloren.
Und ihre Angst wurde vom Nationalsozialismus missbraucht - mit Hetze gegen andere, mit Antisemitismus, mit Krieg",
sagte Bundeskanzler Werner Faymann heute, Freitagabend, beim Fest der Freude, eine Gedenkfeier anlässlich
der am selben Tag vor 70 Jahren erfolgten bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen Regimes und
damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa. "Wenn wir die Konsequenz aus der Geschichte ziehen wollen,
dann müssen wir für ein Europa eintreten, das auch für soziale Sicherheit steht, ein Europa, das
Chancen für die Menschen bietet und Arbeit, von der man leben kann. Denn die Angst ist stets ein gefährlicher
Nährboden. Wir dürfen nicht zuschauen, wenn auch heute wieder Hass gepredigt wird. Wir müssen den
Hasspredigten mit dem Eintreten für Respekt, Fairness und Würde entschieden entgegentreten. Nur dann
haben wir unsere Lehren aus der Geschichte gezogen."
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Mitterlehner: Erinnerungskultur leben, Zivilcourage zeigen
Bleibt wachsam und wehret den Anfängen, wenn sich Muster der Vergangenheit wiederholen
– Kurz: Entschlossen gegen Ausgrenzung und Intoleranz auftreten!
Wien (övp-pd) - "Wir haben uns heute am Heldenplatz versammelt. An einem geschichtsträchtigen
Ort, der Glanz und Glorie der alten Monarchie symbolisiert, der aber auch für die Auslöschung eines unabhängigen
Österreichs steht. Das Bild der am Heldenplatz jubelnden Menge im März 1938, als Adolf Hitler am Balkon
stand, hat sich wie eine schmerzhafte, nie verheilende Wunde, in unsere Erinnerung gebrannt. Große Teile
unserer Bevölkerung begaben sich in eine mörderische, am Ende selbstmörderische, Verblendung. Davon
haben uns die Alliierten 1945 befreit. Dieser 8. Mai war aber nicht nur der Tag an dem das Deutsche Reich kapituliert
hat, sondern auch der Tag der Befreiung, der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging und damit
ein Tag der Freude. Ein Tag an dem sich viele das 'Niemals wieder!' geschworen haben und 'Niemals gegeneinander'",
sagte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner am Abend des 08.05. beim Fest der Freude in Wien.
"Es ist uns gelungen, aus den Trümmern des Weltkrieges das neue Österreich wieder aufzubauen. Wir
sind eines der wohlhabendsten Länder der Welt geworden, darauf können wir stolz sein. Auf der anderen
Seite haben wir uns mit der Auseinandersetzung über die Vergangenheit lange Zeit gelassen", sagte Mitterlehner.
"Zum Teil verständlich, wenn es wie damals Freude über die wiedergewonnene Freiheit und die Meinungsfreiheit
gibt oder aber wenn man sich um die eigene Existenz sorgt und die Sorge um Familie und Kriegsgefangene da ist.
Daher, wenn es ums eigene Überleben geht, dann steht die Moral vielleicht im Hintergrund. Aber dann, später,
warum haben wir uns nicht der Vergangenheit gestellt? Warum haben wir den Opfermythos der Anschlusstheorie so gerne
mitgetragen? Wohl deswegen, wie es Richard von Weizsäcker sagt: 'Weil sich wahrheitsgemäß zu erinnern
oft weh tut'", betonte Mitterlehner. "Es bedurfte langer Diskussionen, Mut von Politikern, Anstößen
von außen und kritischer Autoren wie Thomas Bernhard, bis wir die Aufarbeitungsarbeiten, spät aber doch
angegangen sind", verdeutlichte Mitterlehner und bekräftigte, dass dieses Arbeiten an der Erinnerungskultur
noch lange nicht erledigt seien.
"Gerade Gedenktage wie heute sollen uns immer an unsere Verpflichtung erinnern, zu einer Erinnerungskultur
beizutragen, die uns hilft, die Fehler von damals dauerhaft zu vermeiden. Zeitzeugen, Gedenkstätten, Dokumentationen,
aber vor allem die Fragen der Kinder und Enkel sind es, die uns helfen, weiterzugeben, was wir aus der Vergangenheit
gelernt haben", betonte der Vizekanzler. Dabei gehe es um die Verantwortung jedes Einzelnen. "Was kann
der Einzelne tun? Er muss hinhören, er muss hinsehen, er muss Grenzüberschreitungen aufzeigen. Man nennt
es heute: Zivilcourage zeigen. Bleibt daher Wachsam! Wehret den Anfängen! wenn sich die Muster der Vergangenheit
wiederholen und Menschen, wegen ihrer Nation, ihrer Religion oder ihrer materiellen Situation, gegeneinander ausgespielt
werden. Unsere Aufgabe kann es nur sein aus der Geschichte zu lernen die richtigen Schlüsse zu ziehen und
zu verstehen, dass dieser Prozess permanent weitergeht", sagte Vizekanzler Mitterlehner.
Vizekanzler bei den Gedenkfeiern zur Befreiung des KZ Mauthausen
Mauthausen, Wien 10. Mai 2015 (ÖVP-PD) "Ohne die mahnende Erinnerung kann es keine richtigen Lehren
für die Zukunft geben", sagt Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der am Sonntag gemeinsam mit Innenministerin
Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Wolfgang Brandstetter und dem Zweiten Nationalratspräsidenten Karlheinz
Kopf stellvertretend für die gesamte ÖVP der Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen
beiwohnt. 2015 jährt sich die Befreiung des KZ und seiner Außenlager zum 70. Mal. "Gedenktage wie
dieser führen uns als Gesellschaft in der Reflexion über die gemeinsame Geschichte zusammen. Das ist
gerade deshalb wichtig, weil wir uns auch jetzt gemeinsam für Frieden, Demokratie und Toleranz einsetzen müssen,
damit sich der Horror und die Greueltaten des Nationalsozialismus nie wiederholen können", betont Mitterlehner.
"Gedenktage sind daher stets auch ein Auftrag für Gegenwart und Zukunft, Mut und Zivilcourage zu zeigen.
Wir müssen die richtigen Lehren aus unserer Geschichte ziehen."
In diesem Sinne gelte es, wachsam zu bleiben und den Anfängen zu wehren, wenn sich die Muster der Vergangenheit
wiederholen und Menschen verfolgt oder gegeneinander aufgehetzt werden. Angesichts der besorgniserregenden Tatsache,
dass in ganz Europa wieder vermehrt antisemitische und rassistische Anschläge und Entwicklungen zu beobachten
sind, brauche es ein entschiedenes Auftreten für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz. "Der 70. Jahrestag
der Befreiung von Mauthausen, des größten Konzentrationslagers auf österreichischem Boden, sollte
uns einmal mehr daran erinnern, wie sehr uns die Zeit des Nationalsozialismus- als dunkelster Abschnitt in der
heimischen Geschichte -verpflichtet, an einem friedlichen Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen in Österreich
und in ganz Europa zu arbeiten. Umso wichtiger ist eine starke und lebendige Erinnerungskultur", sagt Vizekanzler
Mitterlehner, der anlässlich der internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte insbesondere
dem Mauthausen-Komitee Österreich und seinen Partnerorganisationen seinen Dank ausspricht.
Kurz: Entschlossen gegen Ausgrenzung und Intoleranz auftreten!
„Die heutige Gedenk- und Befreiungsfeier in Mauthausen ist Verantwortung und Auftrag, dass sich Verbrechen,
wie sie hier geschehen sind, nie mehr wiederholen dürfen“, erklärte Außen- und Integrationsminister
Sebastian Kurz anlässlich der 70 Wiederkehr der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch Einheiten
der US-Armee.
„Gerade die junge Generation ist dabei aufgerufen, das Andenken der Menschen zu bewahren, die der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft zum Opfer fielen, die ermordet oder ihrer Heimat beraubt wurden“ so Kurz.
Wenn die bleibende Erkenntnis aus der furchtbaren Erfahrung des NS-Terrors „Niemals wieder!" lautet, dann
müssen wir die Missachtung der Menschenwürde, Gewalt und Unterdrückung überall dort bekämpfen,
wo sie ihren Ausgang nehmen, erinnerte der Außen- und Integrationsminister. Gelebte Toleranz und Dialogbereitschaft
sind Werte, mit denen die offene und demokratische Zivilgesellschaft am wirkungsvollsten gegen ihre Feinde auftreten
kann, appellierte Kurz: „Treten wir daher entschlossen gegen jede Form von Ausgrenzung und Intoleranz auf, um Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zu verteidigen!“
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Glawischnig: Gedenken ist Erinnerung und Auftrag zugleich
Grüne: Entschieden gegen undemokratische Tendenzen auftreten Grüne: Entschieden
gegen undemokratische Tendenzen auftreten
Wien (grüne) - "Heute vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager Mauthausen von US-Soldaten befreit.
Nahezu 100.000 Menschen wurden vom NS-Regime in Mauthausen getötet. Die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen
und das Gedenken an die Opfer ist ein Auftrag, auch heute konsequent gegen Hass, Hetze und Rassismus vorzugehen",
betont Eva Glawischnig, Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen, anläßlich der Internationalen
Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
"Gerade in letzter Zeit sind rassistische, rechtsextreme und antisemitische Übergriffe in Österreich
wieder im Steigen begriffen. Das ist eine Schande für unser Land", sagt Glawischnig und ergänzt:
"Weder Österreich, noch Europa dürfen Orte der Intoleranz und des Hasses sein. Es ist unsere Aufgabe,
die Erinnerung hochzuhalten und allen undemokratischen Tendenzen entschieden entgegen zu wirken. Die kommenden
Generationen sollen in einem Europa des Friedens und des Miteinanders leben und aufwachsen können."
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Dietrich: Gewalt und Rassismus dürfen nie wieder Platz greifen
Hass und Hetze dürfen keinen Nährboden haben
Wien (str) - "Uns und allen künftigen Generationen muss Mauthausen ein warnendes Mahnmal sein!
Gewalt und Rassismus dürfen nie wieder Platz greifen!", warnt Team Stronach Klubobfrau Waltraud Dietrich
anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. "Es ist Aufgabe der
Politik, aber auch die Aufgabe aller Bürger unseres Landes, dafür zu sorgen, dass Hass und Hetze keinen
Nährboden haben", so Dietrich.
"Für uns sind Sicherheit und Friede heute zum Glück selbstverständlich. Denken wir aber an
die hunderttausenden Menschen, die von einem grausamen Regime gequält und ermordet wurden. Das darf sich nicht
wiederholen!", erklärt Dietrich. Deshalb sei es unerlässlich, "dass die Menschen in unserem
Land Arbeit haben und sich Zuwanderer nicht von unserem Kulturkreis abkapseln", verlangt Dietrich.
"Es war ergreifend, wie Zeitzeugen ihre Erlebnisse geschildert haben", beschreibt Dietrich ihre Eindrücke
von der Gedenkveranstaltung. Die Team Stronach Klubobfrau schließt sich dem Appell der Zeitzeugen an: "Wir
müssen alle wachsam sein, solche Grausamkeiten dürfen sich nie mehr wiederholen!"
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Strolz gedenkt allen Opfern von kriegerischen Auseinandersetzungen
Dieser Tag, der den Opfern des II. Weltkrieges gewidmet ist, soll für uns alle ein
Mahnmal gegen Fremdenhass, Verhetzung und Extremismus sein. Nie wieder!
Wien (neos) - "Am heutigen Tag kreisen unsere Gedanken um die Opfer des NS-Regimes. Zum 70. Mal jährt
sich die bedingungslose Kapitulation Hitler-Deutschlands. Wir gedenken den Menschen, die für eine wahnwitzige
Idee von Rassenwahn, Kriegstreiberei und Menschenhass ihr Leben lassen mussten", so NEOS Parteiobmann Matthias
Strolz. Europa habe heute vor 70 Jahren sein dunkelstes Kapitel zugeschlagen und sich in ein großes Friedensprojekt
gewandelt.
"Der heutige Tag dient für mich auch dazu, auf die Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit
aufmerksam zu machen -Millionen sind auf der Flucht, unzählige sterben tagtäglich", so Strolz nachdenklich.
"Europa kann sich mit seiner Vergangenheit nicht taub stellen. Im letzten Jahrhundert waren wir auf der Flucht,
aktuell sind es Menschen aus Syrien und den afrikanischen Staaten. Uns wurde damals geholfen, heute liegt es an
uns, die Hand auszustrecken und diesen Flüchtenden unsere Solidarität und Hilfe entgegenzubringen."
Der 8. Mai wird immer ein Symbol gegen Krieg und Ausgrenzung bleiben. Strolz dazu abschließend: "Das
Erinnern an die Opfer dieses Krieges soll uns helfen, den Fokus auf aktuelle Krisenherde zu legen - dieser Tag
des Gedenkens soll unsere Bestrebungen zu einer friedlicheren Welt bestärken. Nie wieder!"
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Bundesheer gedachte Opfer des NS-Regimes
Mahnwache am Äußeren Burgtor fixer Bestandteil des 8. Mai
Wien (bmlvs) - Anlässlich des Kriegsendes vor 70 Jahren hielt Verteidigungsminister Gerald Klug heute
ein stilles Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Unrechtsregimes im Weiheraum des Äußeren
Burgtores ab. Das Bundesheer beging diesen Tag mit einer Mahnwache vor dem Weiheraum und der Krypta.
Verteidigungsminister Klug: "Wir feiern heute die Befreiung vom NS-Regime und damit die Ende einer Terrorherrschaft.
Dabei ist es aber auch wichtig, nicht auf die Opfer zu vergessen, für die diese Befreiung zu spät gekommen
ist."
Seit 2013 stellt das Bundesheer an jedem 8. Mai von 07:00 bis 18:00 Uhr eine Mahnwache. Damit setzte Verteidigungsminister
Klug ein wichtiges Zeichen in der österreichischen Erinnerungskultur.
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Kärnten: Im Burghof wurde der NS-Opfer gedacht
LH Kaiser und LR Holub enthüllten Gedenktafel in der Klagenfurter Burg - Die war während
des NS-Regimes die GESTAPO-Zentrale und beheimatet heute das Museum Moderner Kunst
Klagenfurt (lpd) - All jene unvergessen zu machen, die am 08.05. in der Burg von Klagenfurt am Wörthersee
während des NS-Regimes brutal verhört und gefoltert wurden, und dabei oft sogar ihr Leben lassen mussten
– diesen Zweck erfüllt jene Gedenktafel, die am im Burghof enthüllt wurde.
„Es ist uns eine große Freude, dass noch mehr Menschen als gedacht an dieser Feierlichkeit teilnehmen“, begrüßte
Landeshauptmann Peter Kaiser die zahlreichen Gäste. Vor 70 Jahren wurde die zweite Republik gegründet,
vor 60 Jahren der Staastvertrag unterzeichnet, seit nunmehr 20 Jahren ist Österreich Teil der Europäischen
Union – all diese Jubiläen könnten nicht gefeiert werden, hätte es nicht das Ende des zweiten Weltkrieges
gegeben. „In der Burg hat ein Recht zu wirken begonnen, das nichts anderes als ein unmenschliches Unrecht war“,
betont der Landeshauptmann und fährt fort: „Es wird bald die Zeit kommen, in der wir keine Zeitzeugen mehr
haben. Gerade deswegen sind solche Gedenktafeln als stumme Mahnmale so wichtig.“
„Nur wenn uns klar ist, wo Unrecht geschehen ist, können wir in eine demokratische Zukunft gehen“, sagte LAbg.
Markus Malle, der in Vertretung für Landesrat Christian Benger gekommen war. Der 8. Mai 1945 markiere zwar
das Ende des NS-Regimes, aber nicht das Endes des Leids.
Landesrat Rolf Holub erinnerte sich in seinen Worten an seinen bereits verstorbenen Vater, der als Berufssoldat
von viel Leid zu erzählen wusste. Erzählungen von denen Holub bis heute geprägt sei. „Wir müssen
die Fehler der Vergangenheit zugeben und anständige Menschen werden und bleiben“, mahnte Holub.
„Sie haben ihr Leben für die Freiheit gegeben“, zollte Franc Wakounig vom Verein Memorial Kärnten/Koroska
den Opfern Respekt. Er bedankte sich nicht nur bei den hunderten Menschen, welche die Resolution zur Errichtung
einer Gedenkstätte im Burghof im Jahr 2008 unterstützten, sondern auch all jenen, die letztlich für
die Durchführung verantwortlich waren. Gleichzeitig mahnte er aber: „Es warten noch viele weitere Aufgaben
auf uns.“
Als Ehrengäste begrüßen durfte Moderatorin Katja Gasser außerdem Landtagspräsidenten
Reinhart Rohr, Generalkonsulin Dragica Urtelj sowie kirchliche Vertreter, und jene der Behörden und Kammern.
An der Feier teilgenommen haben auch Peter Gstettner, Gründers des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroska,
Polizeichefin Michaela Kohlweis, Manfred Herrnhofer, Präsident der Österreichischen Richtervereinigung,
Landesamtsdirektor Dieter Platzer u.v.m.
Die Burg war während des NS-Regimes Sitz der GESTAPO-Zentrale für Kärnten und Oberkrain. Der Sitz
diente als „Relaisstation“, von der aus in Haft Genommene an das Landesgefangenenhaus und von dort aus in die Konzentrationslager
weitergeleitet wurden. Die Burg war keine Hinrichtungsstätte – Todesfälle durch Folterung sind jedoch
belegt.
Der Aufforderung des Landtages an dieser Stelle eine Gedenkstätte für alle Opfer des NS-Regimes zu errichten,
kam die Kärntner Landesregierung nach. Im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbes wurden zahlreiche
Entwürfe eingebracht – in der Burg enthüllt wurde gestern das Werk von Melitta Moschik. Alle anderen
Projekte sind im Foyer des Museums Moderner Kunst ausgestellt.
Eine Ausstellung gegen das Vergessen und Verdrängen
Die Arbeiterkammer Kärnten entschied sich vor eineinhalb Jahren, sich wissenschaftlich mit der Geschichtsperiode
von 1938 bis 1945 zu beschäftigen. Im Konferenzsaal der Kärntner Arbeiterkammer in Klagenfurt wurde am
08.05. die Ausstellung „8. Mai - Ende und Aufbruch - Wendepunkt der Kärntner ArbeiterInnenbewegung“ eröffnet.
Gleichzeitig fand die Präsentation einer Publikation zur Ausstellung statt. Am 8. Mai 1945 endete mit der
Kapitulation der Deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg. Hausherr AK-Präsident Günther Goach konnte
seitens des Regierungskollegiums Landeshauptmann Peter Kaiser und seine Stellvertreterin Beate Prettner, den Ersten
Landtagspräsidenten Reinhart Rohr und Landesamtsdirektor Dieter Platzer begrüßen.
Kaiser betonte in seinen Grußworten, dass die heutige Veranstaltung der Arbeiterkammer auch eine Achtsamkeitsveranstaltung
sei und dankte namens der Landesregierung für die historische Aufarbeitung der Zeit. „Es ist wichtig, auch
70 Jahre nach dem Kriegsende stets zu betonen, dass die NS-Zeit eine der schlimmsten Zeiten der Geschichte war
und wir müssen Sorge dafür tragen, dass so etwas nie wieder auch nur im Keim geschehen darf“, so der
Landeshauptmann. Zugleich erinnerte er daran, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Zeit der Entbehrung,
Unsicherheit aber auch des Wiederaufbaues begann. „Damals wurde die Basis für Österreich und Kärnten
gelegt. Die Leistungen der Menschen, aber auch der Organisationen und Parteien, waren beeindruckend. Die Kärntner
Arbeiterbewegung nahm dabei eine wichtige Rolle ein, und sie erfüllte sie“, strich Kaiser hervor.
Goach hob hervor, das man als Kärntner Arbeiterkammer mit der Ausstellung, sie setzt sich mit der Geschichte
der AK während der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1938 und 1945 auseinander, bewusst ein Zeichen
gegen das Vergessen und Verdrängen sowie ein starkes Zeichen für Demokratie und Humanität setzten
wolle. „Die AK ist auch ein Träger der Erinnerungskultur. Es ist höchst an der Zeit, auch dieses Kapitel
der Historie der AK, bisher ein weißer Fleck in den Geschichtsbüchern, zu beleuchten. Wir als AK Kärnten
stehen auf dem Standpunkt, dass wir uns ohne Vorbehalte unserer Vergangenheit zu stellen haben“, betonte der Präsident.
Er erinnerte zudem daran, dass der Tag des Kriegsendes gleichsam den Ausgangspunkt eines umfassenden Neubeginns
bildete, dessen Ausformungen sich bis heute widerspiegeln würden, nämlich im erfolgreichen Modell der
österreichischen Sozialpartnerschaft.
Neben der Ausstellung, sie beeindruckt durch außergewöhnliches Bildmaterial, Dokumente und Medienberichte
und soll auch junges Publikum durch angemeldete Führungen ansprechen, haben sich die AK und Ausstellungsverantwortlichen
bewusst entschlossen, auch in den öffentlichen Raum zu gehen. „Mit der Ausstellung verbunden sind insgesamt
acht Installationen (Burg, Neuer Platz, Landhaushof, Hauptbahnhof, AK und ÖGB) in Klagenfurt, die sogenannten
Achtsamkeitspunkte. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit der Nazi-Zeit bzw. dem Kriegsende“, gab Goach bekannt.
Den Festvortrag „Das Kriegsende in Europa“ hielt Univ. Prof. Dieter Pohl, Abteilungsleiter Zeitgeschichte und Geschichte
Ost- und Südosteuropas der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Die Publikation des Historikers Daniel
Weidlitsch stellte Univ. Prof. Johannes Grabmayer, Abteilungsvorstand des Instituts für Geschichte der Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt, vor.
„Kärnten 2015- Ein Gedenkjahr“: Großer Festakt im Wappensaal
Im Wappensaal des Kärntner Landhauses fand am Abend des 09.05. am ein offizieller Festakt des Landes unter
dem Motto „ Kärnten 2015 - Ein Gedenkjahr (1995, 1955, 1945, 1915)“ statt. Die drei Festredner, Landeshauptmann
Peter Kaiser, Landtagspräsident Reinhart Rohr, Vizekanzler a.D. Erhard Busek bzw. die Podiumsdiskutanten,
Botschafterin Ursula Plassnik sowie die Historiker Univ. Prof. Stefan Karner und Univ. Dozent Hellwig Valentin
(Moderator: Peter Karpf) beleuchten markante Ereignisse der letzten siebzig Jahre ebenso wie die gegenwärtige
Entwicklung Kärntens bzw. die Zukunftschancen des Landes in der EU und im Alpen-Adria-Raum. Einhelliger Tenor
aller: „Das Gedenken und die Erinnerung an die Vergangenheit ist für alle ebenso verpflichtend wie das Denken
und Handeln in der Gegenwart, um die derzeitigen Herausforderung zu bewältigen“.
Für den Landeshauptmann ist das Gedenkjahr 2015 retrospektiv auch ein Zeugnis für große gesellschaftliche
Transformationen in den letzten 70 Jahren. Explizit hob Kaiser das Plebiszit der Kärntner Volksabstimmung
und die Verbündeten der Lagerstaße hervor. „Ersteres war Zeugnis einer frühen demokratischen Entwicklung
in Kärnten und das Erlebnis der Lagerstraße führten zur Einsicht das die großen politischen
Lager ein geeintes Land wieder herstellen wollten“, replizierte Kaiser. In Bezug auf das Jahr 1955 meinte der Landeshauptmann,
dass Österreich nicht nur Frei wurde. „Die Gesetze von damals, der Staatsvertrag und das Neutralitätsgesetz
wirken noch bis heute nach“, stellte er fest. Durch den EU-Beitritt Österreichs am 1. Jänner 1995 bekam
Kärnten die Chance in Europa aktiv mitzuwirken. „Durch das Verbindungsbüro in Brüssel, ebenso wie
durch die Euregio und die Alpen-Adria Allianz, lebt Europa seit 20 Jahren auch in Kärnten“, verwies Kaiser
auf die aktive EU-Rolle des Landes.
Bezugnehmend auf die derzeitige schwierige Lage des Landes durch die Hypo/Heta-Causa fand Kaiser ebenfalls klare
Worte. „Kärnten bekannte sich stets und bedingungslos zur Republik. Ich erwarte mir dies in Bezug auf die
Unterstützung auch vom Bund.“
Landtagspräsident Reinhart Rohr brachte in seiner Rede Passagen der Antrittsrede des 1. Landtagspräsidenten
Julius Lukas nach der konstituierenden Sitzung das Landtages am 10. Dezember 1945 zu Gehör. Zugleich erinnerte
er daran, dass sechs Kärntner Landtagsabgeordnete Opfer des Faschismus wurden. „Franz Aschgan, Anton Falle,
Peter Melcher und Franz Svoboda starben im Konzentrationslager Dachau. Vinko Poljanec starb an den Folgen der Gestapo-Haft
und Karl Krumpl wurde wegen antifaschistischen Widerstands hingerichtet“, rief Rohr in Erinnerung. Für alle
sechs Mandatare wurde am 8. Mai 2014 eine Gedenktafel im Kärntner Landhaus enthüllt.
Leopolds Figl legendäre Sätze „Österreich ist frei“ bzw. „Glaubt an dieses Österreich“ thematisierte
Ex-Vizekanzler Erhard Busek in seiner Rede. „Seine bemerkenswerte Schlussfolgerung: „Die Insel der Seligen gibt
es nicht mehr. Das Vertrauen in Österreich ist zu stärken. Österreich ist nur frei und hat Zukunft
wenn wir daran glauben.“ Zur derzeitigen Krise in Kärnten meinte er: „Kärnten und die Politik müssen
versuchen Hirn und Talent der Menschen wieder zu mobilisieren. Um der Jugend wieder Perspektiven zu geben, brauchen
wir Arbeit, Bildung, außergewöhnliche Berufe und Bescheidenheit“.
In der Podiumsdiskussion wurden unter anderem die Volksgruppenfrage, Kärnten als Land der Dichter und Denker
und die Rolle Kärntens seit dem EU-Beitritt erörtert. Einig waren sich alle drei Diskutanten, dass die
Lösung der Volksgruppenfrage in Kärnten keine Geschichte von Gesetzen und Paragraphen, sondern eine Geschichte
der Toleranz und Dialogbereitschaft gewesen sei. Das große diplomatische und kreative Potential eines Wolfgang
Petritsch, Valentin Inzko, einer Maja Haderlap oder eines Peter Handke sei die Zweisprachigkeit des Landes gewesen
„Das Miteinander zweier Kulturen aber auch die Grenzen waren kreative Herausforderungen, sowohl für Diplomaten
als auch Künstler“, meinte Valentin. In Bezug auf Rolle Kärntens in der EU lautet der gemeinsame Tenor:
„Kärnten hat sich in der EU positioniert und eine Stimme. Seine regionale Lage hat viele Vorteile und seine
Chancen liegen in der Zusammenarbeit in der Euregio und der Alpen-Adria Allianz“.
Dem Festakt wohnten seitens des Regierungskollegiums LHStv.in Beate Prettner, die Landesräte Christian Benger
und Rolf Holub und LAbg. Franz Pirolt in Vertretung von LR Christian Ragger bei.
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Niederösterreich: Nur wer sich seiner Geschichte erinnert, kann sie
verstehen
LH Pröll eröffnete Museum „Erlauf erinnert“
St. Pölten (nlk) - "Wir müssen die Geschichte stets lebendig halten", betonte Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll am 09.05. im Zuge der Eröffnung des Museums "Erlauf erinnert" in Erlauf. Das
Museum wurde im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren initiiert und vereint Zeitgeschichte,
Erinnerungskultur und Gegenwartskunst. Die Friedengemeinde Erlauf ist jener Ort, an dem am 8. Mai 1945 der sowjetische
General Dmitri Dritschkin mit dem US-amerikanischen General Stanley Reinhart zusammentraf. Dabei kam es zu einem
symbolträchtigen und heute historischen Handschlag zwischen den beiden Generälen.
An diesen "schicksalhaften Handschlag" erinnerte auch Landeshauptmann Pröll in seiner Festrede:
"Dieser Handschlag hat die Waffen zum Verstummen und für die Menschen große Hoffnung gebracht".
70 Jahre nach Ende des Krieges komme das Friedensmuseum in Erlauf "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
und mit dem richtigen Auftrag", betonte Pröll: "Nur wer sich seiner Geschichte erinnert, kann sie
verstehen. Und nur wer seine Geschichte versteht, kann auch aus ihr lernen."
"Die Errungenschaften von heute verpflichten uns zu Dank und Respekt gegenüber jenen, die vor uns waren",
meinte der Landeshauptmann. Vor 70 Jahren habe es landauf und landab Leid und Elend gegeben und es sei nicht einfach
gewesen, daraus Frieden, Freiheit und Wohlstand zu errichten. Dazu habe es "die Gunst des Herrgotts, das Glück
der Geschichte und die harte Arbeit unserer Vorfahren" gebraucht, so Pröll.
Der Auftrag, die Geschichte lebendig zu halten, gelte für alle Generationen, betonte er weiters: "Es
ist wichtig, eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen. Denn nur dieses Band der Generationen gibt
auch Kraft für die Gegenwart und Zuversicht am Weg in die Zukunft."
"Wir müssen an unsere gemeinsame Geschichte denken", sagte Seine Exzellenz Sergej Netschajew, der
Botschafter der Russischen Föderation, im Zuge des Festaktes. Er wünsche den Bewohnern Erlaufs und Niederösterreichs
"Frieden und Gedeihen", betonte er.
Im Rahmen der von Dr. Susanne Scholl moderierten Eröffnung kamen auch die Kuratoren des Museums, Mag. Cornelia
Offergeld (Kuratorin Kunst), Mag. Johanna Zechner (Kuratorin Geschichte) sowie Remigio Gazzari (Kurator Geschichte)
zu Wort. Besonders gedankt wurde auch den nach Erlauf gekommenen Nachfahren Dr. Charlotte El Shabrawy, Daniel Einstein,
Raisa Gordijenko, Helga Sedlacek und Wladimir Dritschkin.
Das Museum "Erlauf erinnert" ist ein Kooperationsprojekt der Marktgemeinde Erlauf mit der Abteilung Kunst
und Kultur des Landes Niederösterreich. In der Ausstellung ist ein Überblick über relevante ereignis-
und alltagshistorische Vorgänge rund um die Themen Nationalsozialismus, Krieg und Kriegsende zu sehen. Hierfür
konnten einige bisher unbekannte Quellen gefunden und aufgearbeitet werden. Die Marktgemeinde Erlauf als Ort des
historischen Handschlags der Generäle ist geprägt durch eine besondere Form der Gedenk- und Erinnerungskultur,
die dort seit den 1960er Jahren gelebt wird. Kein anderer Ort vergleichbarer Größe im deutschsprachigen
Raum hat sich derart bewusst und über eine ähnlich lange Zeitspanne mit den Themen Frieden, Erinnerung
und Kunst auseinandergesetzt. Bekannt sind vor allem auch die 1995 von Jenny Holzer und Oleg Komov umgesetzten
Friedensdenkmäler.
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Oberöstgerreich: Demokratie braucht Wachsamkeit über
allem, was neuem Rechtsextremismus den Weg ebnen könnte
Linz (lk) - „Gerade weil wir uns die Brutalität der Täter und die Leiden der Opfer nicht vorstellen
können - wie die NS-Mordmaschinerie wirklich war, wissen nur die Überlebenden - müssen wir uns erinnern
und gemeinsam immer neu nach einer Sprache gegen das Vergessen suchen“, erklärt Landeshauptmann Dr. Josef
Pühringer am 08.05. anlässlich der Gedenkfeier des 70. Jahrestags der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers
Mauthausen.
„Der Gedenkort Mauthausen spricht diese Sprache. Und zwar zu jedem Besucher, egal aus welchem Land er kommt. Er
macht deutlich, dass Demokratie Wachsamkeit braucht gegenüber allem, was einem neuen Rechtsextremismus den
Weg bereiten könnte.
Die persönliche Schuld haben die Täter von damals mit ins Grab genommen. Die Folgen ihrer Schuld, die
die Grundlagen menschlicher Sittlichkeit zutiefst erschüttert haben, sind für uns Nachgeborene Auftrag
und Verantwortung.
Es liegt an uns, sicherzustellen, wie die Nachgeborenen mit dieser Verantwortung umgehen. Wir müssen unseren
Kindern und Jugendlichen die Zusammenhänge immer wieder erklären. Darum ist die Schärfung des historischen
Bewusstseins eine wichtige politische und kulturelle Aufgabe.
Das sind wir den Opfern schuldig. Das sind wir aber auch uns selbst schuldig, und der gemeinsamen Verantwortung,
uns dem Ungeist, der die Verbrechen der NS-Zeit getragen hat, entgegenzustellen – wo immer er heute noch sein abstoßendes
Haupt erhebt.
Das sind wir auch jenen Menschen in unserem Land schuldig, die damals den Mut hatten, den Nationalsozialisten die
Stirn zu bieten und unter Lebensgefahr bereit waren, Opfern zu helfen und deren Leben zu retten. Sie stehen im
Mittelpunkt der Ausstellung: „Die Gerechten“, die noch bis 25. Mai in Wels zu sehen ist. Heute eint uns das Bekenntnis
dazu, alles zu tun, dass ihr Heldentum nie wieder notwendig wird“, betont Pühringer.
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Stadt Salzburg übernahm Grab des KZ-Verbandes als „Ehrengrab“
Widerstandskämpfer bezahlten Engagement für Freiheit Österreichs mit Leben
Salzburg (stadt) - „Am 8. Mai vor siebzig Jahren trat um 23.01 Uhr die bedingungslose Kapitulation der deutschen
Wehrmacht in Kraft. Damit war nicht nur der verlustreichste und grausamste Krieg, den die Welt je gesehen hatte,
zu Ende, sondern auch die nationalsozialistische Herrschaft – deren Vernichtungswille alles Bisherige in den Schatten
stellte“, sagte Gemeinderat Michael Wanner in Vertretung von Bürgermeister Heinz Schaden beim feierlichen
Festakt am 08.05.
„Die Stadt Salzburg übernimmt dieses Grabdenkmal des KZ-Verbandes als Ehrengrab und drückt damit den
Respekt und auch den Dank an jene aus, die ihr Engagement für die Freiheit Österreichs mit dem Leben
bezahlt haben“, betonte Wanner. Der Beschluss dazu im Stadtsenat fiel einstimmig.
Gewidmet ist das Ehrengrab dem Gedenken an die vom Volksgerichtshof in Salzburg zum Tode verurteilten und in München
1943 hingerichteten Widerstandskämpfer. Elf Opfer wurden Anfang der 1950-er Jahre auf dem Forstfriedhof in
München-Perlach exhumiert, sechs davon in dem Grab des KZ-Verbandes auf dem Kommunalfriedhof bestattet; maßgeblich
beteiligt dabei: der Gnigler Pfarrer Franz Dürnberger. Fünf weitere der Ermordeten fanden in Familiengräbern
ihre letzte Ruhe.
Insgesamt wurden mehr als siebzig Aktivistinnen und Aktivisten des kommunistischen und sozialdemokratischen Widerstandes
aus Salzburg von NS-Schergen hingerichtet, kamen in Konzentrationslagern und Haftanstalten ums Leben oder starben
nach der Befreiung an den Haftfolgen.
Historischer Abriss
Nach dem Abklingen einer gewissen „Anschluß“-Euphorie begann sich 1939/40 vor allem in den nördlichen
Arbeiter- und Eisenbahner Vierteln rund um langjährige kommunistische Parteigänger kleine Zellen widerständiger
Menschen zu bilden. Bis 1940 entstanden in der Stadt Salzburg sieben Zellen: die Ortsgruppen Itzling, Gnigl, Salzburg-Stadt
und Maxglan sowie die Betriebsgruppen Oberascher, Gaswerke und Eisenbahn.
Die politische Tätigkeit bestand im Zahlen von Mitgliedsbeiträgen, in der Unterstützung von Angehörigen
politisch Gemaßregelter und Verfolgter, in der Weitergabe – im Matrizenverfahren erzeugter – politischer
Schriften sowie im Werben von Mitgliedern. Dabei verzichtete man auf öffentliche Propaganda. Das geheime Organisationnetz
wurde bis 1942 allmählich ausgeweitet, Gruppen auf dem Land einbezogen, auch Jugendgruppen entstanden. Die
Grenzen zum sozialdemokratischen Widerstand waren fließend.
Die Fäden liefen bei Franz Ofner zusammen, 1940 gelang ihm die Gründung einer KPÖ-Landesleitung
mit einer zentralisierten Unterorganisation. Durch einen Spitzel flog die illegale Organisation im Frühjahr
1942 auf. Der Volksgerichtshof verurteilte zahlreiche Aktivisten meist wegen Vorbereitung zum Hochverrat oder Wehrkraftzersetzung
zum Tode. Sie wurden in München-Stadelheim hingerichtet. Noch während der Vorbereitung der Gerichtsverfahren,
wurden die Frauen mehrerer Angeklagter von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert.
Kurzbiografien
Josef Wartinger, geboren am 6. Februar 1897 in Kirchberg-Thening bei Linz, verheiratet, wohnhaft in Itzling, Leiter
des Republikanischen Schutzbundes in Itzling, Funktionär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien
Gewerkschaft bis zu ihrem Verbot im Februar 1934, zunächst bei den Revolutionären Sozialisten engagiert,
dann Leiter der Kommunistischen Ortsgruppe Itzling, am 10. Februar 1942 verhaftet, am 3. März 1943 vom in
Salzburg tagenden Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ und „Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt,
am 30. Juli 1943 in München-Stadelheim hingerichtet.
Anton Schubert, geboren am 19. September 1910 in Groß-Kunzendorf, Elektroingenieur und Gewerbefachlehrer,
verheiratet, wohnhaft in Schallmoos, Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Republikanischen
Schutzbundes bis Februar 1934, später Beitritt zur KPÖ, organisiert in der Eisenbahnergruppe der KP,
gründet und leitet die Gnigler Ortsgruppe, ab 1940 Gebietsleitung Salzburg, verhaftet am 17. Jänner 1942,
am 6. April 1943 vom in Salzburg tagenden Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“, „landesverräterischer
Begünstigung des Feindes“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, am 22. Juli 1943 in München-Stadelheim
hingerichtet.
Heinrich Auer, geboren am 21. September 1909 in Maxglan, Heizer bei den städtischen Gaswerken, ledig, wohnhaft
in Schallmoos, Leiter bei der Kreisleitung Salzburg eingerichteten Literaturstelle der KP, produzierte Schulungsbriefe
und Informationsblätter der KP, verhaftet im Jänner 1942, am 24. August 1942 ins KZ Dachau deportiert,
am 6. April 1943 vom Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“, „landesverräterischer Begünstigung
des Feindes“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, am 30. Juli 1943 im München-Stadelheim
hingerichtet.
Rudolf Smolik, geboren am 14. April 1902 in Thomasroith, Kaufmann und Radiotechniker, wohnhaft in Maxglan, verheiratet,
leitet die Ortsgruppe Maxglan der KP, verhaftet am 24. Februar 1942, am 3. März 1943 vom Volksgerichtshof
Salzburg wegen „Wehrkraftzersetzung“, „landesverräterischer Begünstigung des Feindes“ und „Vorbereitung
zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, am 30. Juli 1943 in München-Stadelheim hingerichtet.
Karl Schallmoser, geboren am 8. Oktober 1906 in Kirchberg bei Mattighofen, wohnhaft in Bergheim-Lengfelden, verheiratet,
sozialdemokratischer Gewerkschafter bis zum Februar 1934, danach illegale KP, am 27. Jänner 1942 verhaftet,
am 6. April 1943 in Salzburg vom Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“, „landesverräterischer Begünstigung
des Feindes“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, am 22. Juli 1943 in München-Stadelheim
hingerichtet.
Franz Pöttinger, geboren am 8. Januar 1907 in Neukirchen an der Enknach, wohnhaft in Schallmoos, Telegrafenbauarbeiter
bei der Deutschen Reichspost, Anfang 1941 der KPÖ beigetreten, am 7. April 1942 verhaftet, am 3. November
1942 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, am 19. April 1943 in München-Stadelheim
hingerichtet.
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Tirol gedenkt WiderstandskämpferInnen in der NS-Zeit
Buch über die Opfer des katholisch-konservativen Widerstands in Tirol 1938-1945 präsentiert
Innsbruck (lk) - „Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten“ – unter dem Titel dieses Zitats
erzählt die Historikerin Gisela Hormayr die Schicksale von Priestern und Ordensangehörigen, Deserteuren
der Wehrmacht, Mitgliedern des organisierten katholischen Widerstands und von Menschen, die aufgrund ihrer Hilfe
für andere während der Zeit des Nationalsozialismus in Tirol verfolgt und ermordet wurden. Anlässlich
des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus am 5. Mai sowie zum
70. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai fand am 08.05. die Präsentation
des Forschungsberichts statt. An der Gedenkveranstaltung im Landhaus nahmen auch Angehörige der Opfer sowie
VertreterInnen der Opferverbände und Religionsgemeinschaften teil.
„Sorgfältig, um historische Gerechtigkeit bemüht und äußerst einfühlsam holt Gisela Hormayr
in ihrer Forschungsarbeit Menschen vor den Vorhang, die Menschlichkeit über Ideologie stellten und für
ihre Überzeugungen mit dem Leben bezahlen mussten“, betonte Kulturlandesrätin Beate Palfrader bei der
Gedenkveranstaltung. „Mit der nun vorliegenden Publikation von Gisela Hormayr ist der antinationalsozialistische
Widerstand mit Todesfolge in Tirol biografisch-strukturell aufgearbeitet“, zeigte sich Projektleiter Horst Schreiber
zufrieden mit dem Ergebnis seiner langjährigen Bemühungen. Die NS-Forschung selbst ist aber auch für
Tirol noch lange nicht abgeschlossen.
„Gerade in Zeiten der Nahostkriege, ungebrochener Flüchtlingsströme, ideologisch motivierter Terroranschläge
und antisemitischer Übergriffe gewinnen kritisches Hinterfragen, Zivilcourage und Solidarität zunehmend
an Bedeutung. Für ein entschiedenes ‚Nie wieder!‘ ist es wichtig, an die Gräuel und Schrecken des Nationalsozialismus
zu erinnern und eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Teil unserer Geschichte zu fördern“, sagte LRin
Palfrader. Einen wichtigen Schritt zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit habe das Land Tirol 2014 mit dem Förderschwerpunkt
„Erinnerungskultur“ gesetzt. 500.000 Euro stehen für die Erforschung der Geschichte der Tiroler Volkskultur
und ihrer Rolle im Nationalsozialismus zur Verfügung. Damit finanziert werden derzeit zwei wissenschaftliche
Untersuchungen.
500.000 Euro für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit
Das Forschungsprojekt „Tiroler Trachtenpraxis im 20. und 21. Jahrhundert“ der Tiroler Landesmuseen (Tiroler Volkskunstmuseum)
und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische
Ethnologie) untersucht neben der Geschichte von Trachtenvereinen und -sammlungen auch die Bedeutung von Trachten
in Tourismus und Politik. Der Fokus liegt auf der von Gertrud Pesendorfer von 1939 bis 1945 geleiteten „Mittelstelle
Deutsche Tracht“ am Tiroler Volkskunstmuseum und ihrer Wirkungsgeschichte nach 1945. Die zweite Untersuchung geht
den Fragen nach, wie mit kulturpolitischen Maßnahmen im Gau Tirol-Vorarlberg von 1938 bis 1945 eine neue,
nationalsozialistische Identität entwickelt werden sollte, wer die zentralen Akteure rund um Gauleiter Franz
Hofer waren und wie insbesondere die Südtirolfrage und das religiöse Brauchtum für den Nationalsozialismus
instrumentalisiert wurden. Das Forschungsprojekt wird vom Institut für Zeitgeschichte der Universität
Innsbruck durchgeführt.
Befreiungsdenkmal wird um 16 weitere Opfernamen ergänzt
Mit 15.000 Euro und damit fast gänzlich vom Land Tirol finanziert wurde auch die Forschungsarbeit von Gisela
Hormayr. 6.000 Euro steuerte das Land Tirol zu den Druckkosten bei. Das 312 Seiten starke Buch wurde von erinnern.at
betreut und erschien als Band 17 der von Horst Schreiber herausgegebenen „Studien zu Geschichte und Politik“ der
Michael-Gaismair-Gesellschaft. Die Ergebnisse finden im Herbst 2015 am Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck
ihren Niederschlag, kündigte LRin Palfrader an: „Das Befreiungsdenkmal erinnert an die alliierten Soldaten,
die bei der militärischen Befreiung Österreichs den Tod fanden. Seit 2011 ist es aber auch ein sichtbares
Mahnmal für die Todesopfer des Tiroler Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Denn auch ihnen verdanken
wir die Freiheit unseres Heimatlandes.“ Die nun neu erforschten und dokumentierten Namen werden der Liste jener
107 Opfer hinzugefügt, die 2011 an den Seitenwänden des Befreiungsdenkmals verewigt wurden. Außerdem
wird die Neuauflage der Broschüre über die Intervention am Befreiungsdenkmal um die Namen und Kurzbiografien
der Opfer des katholisch-konservativen Widerstands ergänzt. „Damit setzt das Land Tirol ein weiteres Zeichen
in seinen Bemühungen um die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte Tirols im Nationalsozialismus“,
hielt LRin Palfrader fest. „Die Erinnerung an die Opfer und die Helden dieser Zeit darf nicht verblassen.“
Das Buch „Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten – Opfer des katholisch-konservativen Widerstands
in Tirol 1938-1945“ von Gisela Hormayr ist um 24,90 Euro im Innsbrucker Studien Verlag erhältlich.
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Vorarlberg: LTP Sonderegger eröffnete Gedenkveranstaltung
gegen Gewalt und Rassismus
"Wir haben die Verantwortung, dem Vergessen entgegen zu treten"
Bregenz (vlk) – Im Montfortsaal des Landhauses wurde am 05.05. der Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus
im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Landtagspräsident Harald Sonderegger unterstrich
im Rahmen der Veranstaltung die Wichtigkeit des Erinnerns für eine friedliche Zukunft.
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Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen durch amerikanische Truppen befreit. Der österreichische
Nationalrat führte deshalb 1997 dieses Datum als Gedenktag ein. Der Vorarlberger Landtag nahm den Anlass wahr,
um aller Opfer des NS-Regimes zu gedenken.
Landtagspräsident Sonderegger wies auf die Bedeutung des Erinnerns hin: "Unser Wissen um die Folgen von
Rassismus, Antisemitismus und des Verlustes demokratischer Grundwerte ist der Schild gegen die Gefahr einer Wiederholung
dieses dunklen Kapitels. Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Geschichte soll uns sensibilisieren gegenüber
jeglicher Form von Intoleranz. Ein großes Verdienst der lebendigen Erinnerungskultur kommt dabei den vielen
historischen Vereinen zu, die sich dem Thema mit großem Engagement widmen." Die Auseinandersetzung mit
den Tätern des Nationalsozialismus zeige, zu welchen Verbrechen Menschen fähig waren und es noch sind,
betonte Sonderegger: "Denn dass Akte wider die Menschlichkeit leider auch heute, 70 Jahre später, möglich
sind, darf nicht ausgeblendet werden. Selbst in einer modernen, scheinbar aufgeklärten Welt können Ideologien
des Hasses Menschen blenden und vereinnahmen. Wir alle haben die Verantwortung, dem entgegen zu treten – der Diskriminierung,
dem Rassismus, der Ausgrenzung – und aktiv am friedlichen Zusammenleben zu arbeiten."
Der Bregenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz präsentierte im Rahmen der Veranstaltung das Siegerprojekt des
Wettbewerbs der Landeshauptstadt Bregenz zur Errichtung eines Widerstandsmahnmals/-denkmals, kreiert von der Künstlerin
Nataša Siencnik. Abschließend sprach Prof. Maria Fritsche, eine gebürtige Vorarlbergerin, die an der
Universität von Trondheim in Norwegen lehrt, zum Thema "Von der Verantwortung zum Widerstand. Ein Denkanstoß
zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus".
Unter den Gästen befand sich auch Richard Wadani. Der Deserteur der deutschen Wehrmacht und Ehrenobmann des
Vereins "Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" hat 2007 das Ehrenzeichen
für Verdienste um die Befreiung Österreichs erhalten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von
Ruth Ochsner, Studentin des Vorarlberger Landeskonservatoriums.
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Klagenfurt und Dachau bei Gedenkfeier zu 70 Jahre Befreiung
des KZ Mauthausen
Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann nahmen
als Städtepartnerschaftsdelegation an Befreiungsfeier teil und setzten ein gemeinsames Zeichen gegen das Vergessen.
Mauthausen/Klagenfurt (stadt) - Viele tausend Menschen und Delegationen aus der ganzen Welt kamen am 10.05. zu
der vom Mauthausen Komitee Österreich organisierten und europaweit größten Gedenk- und Befreiungsfeier
in die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums nahm auch eine Städtepartnerschaftsdelegationen
aus Klagenfurt und Dachau teil. Wie schon bei der Gedenkveranstaltung in Hallein am 08.05. setzten die beiden Städtepartner
mit einem vier Meter langen Transparent mit dem Schriftzug "Gemeinsam gegen das Vergessen" beim großen
Gedenkzug ein deutlich sichtbares Zeichen am ehemaligen Ort des NS-Terrors für ein "Niemals wieder".
Während des Einzuges der Delegationen wurden, untermalt von Chorgesängen, berührende Zeitzeugenberichte
von KZ-Häftlingen und Überlebenden verlesen. Bürgermeisterin Dr. Mathiaschitz und Oberbürgermeister
Hartmann legten an der Gedenkstätte einen Kranz nieder und gedachten der unzähligen NS-Opfer. Bekanntlich
befanden sich auch in Kärnten am Loibl und in Klagenfurt-Lendorf zwei Außenlager des KZ Mauthausen.
"Dachau und Klagenfurt pflegen einen offenen und würdevollen Umgang mit ihrer Gedenkkultur. Daher war
es uns ein wichtiges Anliegen, als Städtepartner bei den verschiedenen Gedenkfeiern in diesem Jahr gemeinsam
teilzunehmen und zusammen ein deutlich sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen", so Mathiaschitz
und Hartmann.
Im Zuge des 70-Jahre-Jubliäums finden in allen ehemaligen Außenlagern insgesamt rund 60 Gedenkveranstaltungen
statt. Laut dem Mauthausen Komitee Österreich werden diese von über 30.000 Menschen besucht. In diesem
Jahr widmen sich die Befreiungsfeiern dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit". Die Auseinandersetzung
mit dieser Zeit und Ideologie ist besonders für jüngere Generationen wertvoll und wichtig. Gerade im
Hinblick auf den Gegenwartsbezug. Denn auch heute noch ist die Zwangs- und Sklavenarbeit für Millionen von
Menschen weltweit bittere Realität.
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Landau: "Niemals einen Schlussstrich ziehen"
Ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt der Gedenkfeiern in KZ-Gedächtnisstätte
- Bischof Bünker: "Botschaft der Freiheit, der Menschenwürde und der Menschenrechte kann und darf
nicht zum Schweigen gebracht werden"
Linz/Wien (kap) - Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist am Vormittag des 10.05. in der KZ-Gedenkstätte
Mauthausen die traditionelle Gedenkfeier eröffnet worden. Dem Gottesdienst standen der evangelische Bischof
Michael Bünker, Caritas-Präsident Michael Landau und der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) vor.
Das Gedenken gebiete, "die Opfer niemals zu vergessen und niemals einen Schlussstrich zu ziehen", betonte
Bischof Bünker in seiner Predigt (siehe weiter unten).
Heuer jährt sich zum 70. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers und seiner Außenlager. Die Überlebenden
wurden Anfang Mai 1945 von US-Truppen befreit. Die Botschaft der Freiheit, der Menschenwürde und der Menschenrechte
könne und dürfe nicht zum Schweigen gebracht werden, sagte Bischof Bünker in seiner Predigt.
Gedenken heute bedeute u.a., gegen jede Form von Zwangsarbeit einzutreten, etwa gegen die Zustände in den
Textilfabriken Asiens oder die Kinderarbeit in den Ländern des Südens oder den Frauenhandel und die Prostitution
in Österreich.
Landau:Gewissenserforschung der Kirchen
"Wenn wir heute gemeinsam der Opfer gedenken, werden wir hinzufügen müssen: Auch die Kirchen waren
nicht hellhörig genug für die Stimmen der Verzweifelten." Das sagte Caritas-Präsident Michael
Landau beim ökumenischen Gottesdienst in der KZ-Gedächtnisstätte Mauthausen. Mauthausen sei möglich
gewesen, "weil zu wenige den Mut zum Widerstand hatten, weil auch Christen zugeschaut, zugestimmt, mitgetan
haben". Die Kirchen müssten sich an diesem Ort immer wieder neu der Gewissenserforschung stellen, forderte
Landau.
Er zitierte den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Dieser habe 70 Jahre nach Auschwitz eingemahnt:
"Der Holocaust gehört zur Geschichte des Landes. Ihn zu erinnern bleibt Sache aller Bürgerinnen
und Bürger." Und er habe hinzugefügt: "Aus der Erinnerung aber erwächst der Auftrag, Mitmenschlichkeit
zu bewahren und die Menschenrechte zu schützen." All das treffe auch für Österreich zu, auf
die Generation der Nachgeborenen und ihrer Kinder, so Landau. Er sprach sich gegen jede "Schlussstrichmentalität"
aus. Landau: "Was geschehen ist, lässt sich nicht zu den Akten legen. Um der Toten und um der Lebenden
willen."
Wörtlich sagte der Caritas-Präsident: "So erinnert uns das alljährliche Gedenken an diesem
Ort an das wohl dunkelste Kapitel österreichischer Geschichte. Und es verbindet sich damit die Pflicht zur
Reflexion, warum dies alles geschehen konnte, vor allem aber der bleibende Auftrag, den Ruf wachzuhalten: 'Niemals
wieder!' und für die Rechte eines jeden Menschen einzutreten - bedingungslos und überall! Es gibt kein
Leid in der Welt, das uns gar nichts angeht."
Die Schuld der Damaligen sei den Heutigen nicht anzulasten, führte Landau weiter aus. Es gebe keine kollektive
Schuld. Aber die Frage sei zu stellen, wie es um die Verantwortung der Nachgekommenen bestellt sei. Landau: "Wenn
wir Zukunft menschlich gestalten möchten, müssen wir den Dialog mit der Vergangenheit am Leben halten."
Vorrang des Menschen
"Verpflichtet uns nicht das Unrecht damals, heute den Vorrang des Menschen umso entschiedener zu betonen?!"
fragte der Caritaspräsident: "Es geht um den bedingungslosen Vorrang des Menschen, jedes Menschen, der
unendlich mehr ist, als eine kalkulatorische Größe, mehr ist als Produzent und Konsument, mehr ist,
als ein Kostenfaktor auf zwei Beinen."
Die reichen Länder seien zudem zu einer Kultur der Solidarität verpflichtet, "auch ganz praktisch,
weil Wohlstandsinseln in einem Meer von Armut auf Dauer nicht stabil sind". Das Mittelmeer seilängst
zu einem riesigen Friedhof geworden, warnte Landau: "Es ist ein Sterben, das wir beenden können. Wollen
wir in einem Europa leben, in dem wir zwar Banken retten, bei Menschen aber viel weniger Mut, Geschwindigkeit und
Entschiedenheit an den Tag legen - auf dem Meer und in den Herkunftsländern selbst, wo Hilfe zwar beginnen
muss, aber niemals enden darf?" Niemals vergessen heiße deshalb auch, heute gegen Unrecht einzutreten.
22.000 Teilnehmer
Mehr als 22.000 Menschen, darunter Überlebende des Konzentrationslagers sowie zahlreiche Politiker aus dem
In- und Ausland nahmen an der Gedenk- und Befreiungsfeier am Sonntag in Mauthausen teil. Willi Mernyi, Vorsitzender
des Mauthausen Komitees Österreich, warnte, dass Intoleranz und Diskriminierung sowohl in Österreich
als auch weltweit immer noch ein Thema seien. Umso wichtiger sei es, "sich vor Augen zu halten, zu welchen
Konsequenzen diese Haltung vor 70 Jahren geführt hat: nämlich zur Vernichtung von Millionen Menschenleben
und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen."
Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wurde der Gedenkzug über den Appellplatz dieses Jahr von internationalen
Chören - aus Österreich, Italien, Deutschland, Russland, Tschechien und Frankreich sowie der Militärmusik
Oberösterreich - begleitet. Neben den Begrüßungsworten von Willi Mernyi, dem Vorsitzenden des Mauthausen
Komitees Österreich, rezitierten während des Gedenkzuges die Schauspielerinnen Konstanze Breitebner und
Mercedes Echerer Texte von ehemaligen KZ-Häftlingen während des Gedenkzuges.
Angeführt wurde der Gedenkzug von Überlebenden, die im KZ Mauthausen und in den Außenlagern gefangen
gehalten wurden und den Grausamkeiten des NS-Regimes ausgesetzt waren. Zahlreiche hochrangige staatliche Vertreter
aus dem In- und Ausland gedachten ebenfalls der Befreiung vor 70 Jahren; darunter Bundespräsident Heinz Fischer,
Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der
Ministerpräsident der Tschechischen Republik, Bohuslav Sobotka, die Präsidentin des griechischen Parlaments,
Zoi Konstantopoulou, oder der Präsident der Belgischen Abgeordnetenkammer, Siegfried Bracke.
Jahresthema 2015: Steinbruch und Zwangsarbeit
Seit 2006 widmen sich die Gedenk- und Befreiungsfeiern jedes Jahr einem speziellen Thema, das in Beziehung zur
Geschichte des KZ Mauthausen bzw. zur NS-Vergangenheit Österreichs steht. Heuer lautete das Motto "Steinbruch
und Zwangsarbeit".
Wörtlich hieß es dazu vom Mauthausen-Komitee: "2015 gedenken wir denjenigen, die im Steinbruch
von Mauthausen gezwungen waren, oft bis zur tödlichen Erschöpfung Zwangsarbeit zu verrichten." Besonders
berüchtigt sei die Strafkompanie des Steinbruchs gewesen. Die Häftlinge mussten ca. 50 Kilogramm schwere
Granitsteine über die sogenannte "Todesstiege" ins Lager hinauf tragen. Kein Einziger habe die Zuweisung
in die Strafkompanie überlebt. "Der Unmenschlichkeit von damals gedenken wir am besten, indem wir die
Unmenschlichkeit von heute bekämpfen!", so MKÖ-Vorsitzende Willi Mernyi.
Organisiert wurde die Gedenk- und Befreiungsfeier vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit
mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen
(CIM).
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Bünker: Schuldeingeständnis und Auftrag für die
Zukunft
Wien (epdÖ) - "Nach dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges ist es für die Evangelische Kirche
wichtig, auch 70 Jahre später nicht zu vergessen und Lehren für die Zukunft zu ziehen", heißt
es in einer aktuellen Erklärung des Evangelischen Oberkirchenrats A. und H.B. in Österreich im Gedenken
an das Kriegsende. Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, endete mit der Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg.
In der Erklärung erinnert das Leitungsgremium der Evangelischen Kirche daran, dass auch Österreicherinnen
und Österreicher im Zweiten Weltkrieg zu Täterinnen und Tätern wurden. Darüber hinaus wird
einmal mehr festgehalten, dass die Evangelische Kirche in dieser Zeit schwere Schuld auf sich geladen habe. "Mit
besonderer Scham erfüllt uns auch 70 Jahre nach Kriegsende das Versagen bzw. die Mittäterschaft gegenüber
Jüdinnen und Juden und gegenüber anderen Gruppen wie Behinderten, Roma oder Homosexuellen, die alle als
'unwertes Leben' angesehen und damit der Gefangenschaft oder dem Tod preisgegeben wurden", heißt es
in der Erklärung. Zwar habe es auch Widerstand von evangelischer Seite gegeben, wie etwa durch Pfarrer Dietrich
Bonhoeffer oder den österreichischen Oberstleutnant Robert Bernardis. Aber sie seien "eher die Ausnahme
als die Regel" gewesen. Heute lehne die Evangelische Kirche Krieg als Mittel der Konfliktlösung ab. Vielmehr
sehe sie ihren Auftrag darin, zu Versöhnung und Verständigung zwischen Menschen und Gruppen beizutragen;
den jüdischen Geschwistern gegenüber habe die Kirche eine besondere Verantwortung. Ihr Einsatz gelte
heute aber auch Menschen auf der Flucht, die Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen. Kein politischer Führer
und keine Ideologie dürfe über Gott stehen, hält das Leitungsgremium der Evangelischen Kirche fest
und betont: "Nie wieder soll sich die Kirche mit menschenverachtenden und todbringenden Kräften verbünden,
sondern die Würde jedes einzelnen Menschen achten."
Die von Bischof Michael Bünker und Landessuperintendent Thomas Hennefeld gezeichnete Erklärung hat folgenden
Wortlaut:
"Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Er brachte unsägliches Leid über die Welt. Millionen
Menschen wurden auf den Schlachtfeldern und in der Zivilbevölkerung verstümmelt und getötet, in
den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet oder aus ihrer Heimat vertrieben.
Mit dem Ende des Krieges war das Leid noch nicht vorüber, aber die Befreiung durch die Alliierten machte dem
nationalsozialistischen Verbrechensregime ein Ende. Österreicherinnen und Österreicher waren Mittäterinnen
und Mittäter. Auch die Evangelische Kirche lud schwere Schuld auf sich. Mit besonderer Scham erfüllt
uns auch 70 Jahre nach Kriegsende das Versagen bzw. die Mittäterschaft gegenüber Jüdinnen und Juden
und gegenüber anderen Gruppen wie Behinderten, Roma oder Homosexuellen, die alle als 'unwertes Leben' angesehen
und damit der Gefangenschaft oder dem Tod preisgegeben wurden. Das Konzentrationslager Mauthausen steht für
dieses Grauen auf österreichischem Boden.
Viel zu selten gab es Widerstand gegen den NS-Terror. Menschen wie der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer
oder der österreichische Oberstleutnant Robert Bernardis und einige einer größeren Öffentlichkeit
nicht bekannt gewordene Menschen, die das Regime herausforderten und ihr Gewissen und ihren Gehorsam gegenüber
Gott über die Sicherung des eigenen Lebens stellten, waren die Ausnahme und nicht die Regel.
Nach dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges ist es für die Evangelische Kirche wichtig, auch 70 Jahre später
nicht zu vergessen und Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Die Evangelische Kirche lehnt Krieg als Mittel zur Konfliktlösung entschieden ab. Sie setzt sich für
Verständigung und Versöhnung überall dort ein, wo Menschen heute aufgrund ihrer ethnischen, religiösen
oder sexuellen Zugehörigkeit diskriminiert oder unterdrückt werden. Sie hat eine besondere Verantwortung
für ihre jüdischen Geschwister, die sie in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vermissen
hat lassen. Wir wollen nicht vergessen, dass die Kirche selbst Judenhass und christlich motivierten Antijudaismus
schürte. Solidarität mit Jüdinnen und Juden heute bedeutet, sich für ein lebendiges Judentum
in der Gesellschaft einzusetzen, die jüdische Wurzel der Kirche zu betonen und Antisemitismus und Antijudaismus
entschieden zu bekämpfen sowie zu judenfeindlichen Aussagen und Aktionen nicht zu schweigen.
Aus dem Schrecken des Krieges zu lernen heißt auch, Menschen Schutz zu gewähren, die danach trachten,
Krieg und Verfolgung zu entkommen.
Kein politischer Führer und keine Ideologie darf über Gott stehen, wie er uns im Alten und Neuen Testament
begegnet. Dabei hält sich die Evangelische Kirche an ein Wort aus der Schrift: Man soll Gott mehr gehorchen
als den Menschen (Apg 5,29).
Nie wieder soll sich die Kirche mit menschenverachtenden und todbringenden Kräften verbünden, sondern
die Würde jedes einzelnen Menschen achten. Nur so können wir die Frohe Botschaft vom menschenfreundlichen
Gott glaubwürdig leben."
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Von der FPÖ, aus dem Burgenland, der Steiermark und aus Wien standen uns keine Stellungnahme zur Vergügung.
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