"Wesentlicher Beitrag zur Integration"
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bundesminister Sebastian Kurz unterzeichneten
am 08.05. im Anschluss an ein Arbeitsgespräch in St. Pölten einen 15a-Vertrag über die künftigen
finanziellen Mittel für die sprachliche Integration von 3-bis 6-Jährigen mit mangelnden Deutsch-Kenntnissen.
"Sprache ist eine wesentliche Grundlage für den Schuleintritt", betonte Landeshauptmann Pröll
in seiner Stellungnahme. Der 15a-Vertrag über die sprachliche Frühförderung aus dem Jahre 2012 habe
seitens des Bundes jährlich fünf Millionen Euro für die Länder vorgesehen, Niederösterreich
habe davon eine Million Euro pro Jahr erhalten. Zusätzlich dazu habe Niederösterreich 26 Millionen Euro
für die Anstellung von interkulturellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindergärten verfügbar
gemacht, informierte Pröll: "Seit 2012 wurden dadurch insgesamt 20.000 Kinder betreut."
Da der Vertrag aus 2012 Ende 2014 ausgelaufen sei, sei nun eine neue Vereinbarung notwendig geworden, und der heute
unterzeichnete Vertrag sehe eine Fortsetzung der Kooperation zwischen Bund und Ländern vor, so der Landeshauptmann.
Der Bund stelle nunmehr 20 Millionen Euro für die Länder zur Verfügung, der niederösterreichische
Anteil betrage vier Millionen Euro pro Jahr. Dies entspreche einer Vervierfachung der Mittel des Bundes, betonte
Pröll: "Das Land wird entsprechend kofinanzieren."
Der Landeshauptmann sieht in dem neuen Vertrag "einen wesentlichen Beitrag zur Integration", denn "Sprache
ist eine wesentliche Voraussetzung für Integration". So gebe es in Niederösterreich 162 interkulturelle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 281 Sonder-Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Dazu sei der
neue Vertrag auch ein "bildungspolitischer Impuls", hob Pröll hervor: "In Niederösterreich
werden jährlich 7.000 Kinder sprachlich gefördert. Wir eröffnen dadurch vor allem Kindern mit mangelnden
Deutschkenntnissen bessere Bildungschancen."
"Integration funktioniert durch Leistung, und Leistung muss man möglich machen", sagte Außenminister
Kurz: "Wir wollen, dass jeder in Österreich die Chance hat, erfolgreich zu sein, ganz gleich woher er
kommt. Die Sprache ist die Basis dafür." Es gehe daher auch darum, "den Spracherwerb zum richtigen
Zeitpunkt zu fördern", betonte er:
"Wir beginnen bei den Kleinsten im Kindergarten, damit beim Schuleintritt schon ordentliche Kenntnisse vorhanden
sind."
"Der Bund wird jedes Jahr 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen, für Niederösterreich bedeutet
das ein Investment seitens des Bundes von vier Millionen Euro pro Jahr für die Jahre 2015, 2016 und 2017",
skizzierte er die Eckpunkte der Vereinbarung und bedankte sich "für die gute Zusammenarbeit mit den Ländern".
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