Faymann: "Größten Respekt
 vor den letzten Zeitzeugen"

 

erstellt am
08. 05. 15
11.00 MEZ

Bundeskanzler Wener Faymann empfängt NS-Opfer Käthe Sasso, Marko Feingold und Rudolf Gelbard
Wien (bpd) - Anlässlich des 8. Mai, dem Internationalen Gedenktag an die Beendigung des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus vor 70 Jahren in Europa, lud Bundeskanzler Werner Faymann stellvertretend für alle Opfer die KZ-Überlebenden, Widerstandskämpfer und Zeitzeugen Marko Feingold, Käthe Sasso und Rudolf Gelbard ins Bundeskanzleramt und zollte ihnen "größten Respekt und höchste Anerkennung". Der Bundeskanzler zeigte sich sehr berührt von den "bewegenden Worten und persönlichen Erinnerungen der Zeitzeugen". Er habe den höchsten Respekt vor ihrer Geschichte, ihrem Leben und ihrem Wirken. Aber auch große Dankbarkeit, dass Sie ihr Wissen den jüngeren Generationen weitergeben.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges habe nicht nur das Ende der Kampfhandlungen bedeutet, sondern auch die Befreiung von der NS-Diktatur und ihrer menschenunwürdigen Ideologie, deren ganze Brutalität und Unmenschlichkeit Marko Feingold, Käthe Sasso und Rudolf Gelbard miterlebt haben und bezeugen können.

Marko Feingold - er überlebte drei Konzentrationslager und engagiert sich insbesondere als Zeitzeuge in Schulen, wo er der jungen Generation seine Erlebnisse schildert - erinnert sich: "Ich hatte nur einen Gedanken: durchzustehen und nach Hause zu kommen."

Käthe Sasso, deren Lebenssinn nach 1945 war, "die Erinnerung an die über 1.200 Menschen, die im Wiener Landesgericht von 1938 bis 1945 geköpft wurden, hochzuhalten", überlebte die Haft im Wiener Landesgericht und später im KZ Ravensbrück nur, weil ihr beim Todesmarsch Richtung KZ Bergen-Belsen im April 1945 die Flucht gelang.

Rudolf Gelbard überlebte als eines von ganz wenigen Kindern und Jugendlichen das Konzentrationslager Theresienstadt und setzte sich -unter anderem - nach dem Krieg in zahlreichen Funktionen, in Vorträgen, Projekten und auf wissenschaftlicher Ebene für Aufklärung und Information ein. "Aber wir, die Überlebenden, sind nicht nur den Toten verpflichtet, sondern auch den kommenden Generationen: Wir müssen unsere Erfahrungen an sie weitergeben, damit sie daraus lernen können. Information ist Abwehr", sagte Gelbard, der ebenso wie Feingold und Sasso als Zeitzeuge an Schulen und im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Symposien aktiv ist.

 

 

 

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