Bern und Wien für solidarischen Verteilungsschlüssel bei Flüchtlingen – Flüchtlingsdramen
im Mittelmeer waren Thema beim Treffen von Bundespräsident Heinz Fischer und seiner Schweizer Amtskollegin
Simonetta Sommaruga
Bern/Wien (hofburg(apa/prk) - Das Flüchtlingsdrama und die Personenfreizügigkeit sind am 06.05. beim
Treffen zwischen der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Bundespräsident Heinz Fischer
in Wien im Mittelpunkt gestanden. "Es ist höchste Zeit für einen solidarischen Verteilungsschlüssel
in Europa. Daran wird sich die Schweiz beteiligen", sagte Bundespräsidentin Sommaruga vor Journalisten
in der Hofburg.
"Man kann mehr tun. Es braucht europäische Antworten und eine gerechte Verteilung (...) Es gibt keine
nationalstaatliche Lösung, es braucht europäische Konzepte (..) Europa macht nicht nichts. (...) Es gibt
keine einfachen, raschen Rezepte", so Sommaruga weiter. Bezüglich eines Verteilschlüssels stimmen
Österreich und die Schweiz überein. Im Rahmen von Kontingenten hat sich die Schweiz entscheiden, weitere
3.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen - fast 10.000 Syrer seien bereits im Land.
Österreich unterstützt die Errichtung von Aufnahmelagern in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
Für Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ist das "nicht die oberste Priorität". Die Rettung
der Flüchtlinge und Stabilisierung der Herkunftsländer seien vorrangig. Die Schweiz beteiligt sich an
der EU-Grenzschutzagentur Frontex und ist Mitglied des Schengen-Abkommens.
Auch für Österreich ist die Aufteilung der Flüchtlinge in Europa "nach einem fairen, vernünftigem
Schema" wichtig, ergänzte Bundespräsident Heinz Fischer. Es müsse auf menschliche und wirtschaftliche
Proportionen geachtet werden. "Nur dann ist es fair." Zudem sei es "wichtig", die Mittel der
Entwicklungszusammenarbeit (EZA) zu erhöhen.
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