Präsentation der letzten Spielzeit von
Bettina Hering
St. Pölten (nlk) - Unter dem Motto "Looking for a heart of gold" steht die Spielzeit 2015/2016
am Landestheater Niederösterreich in St. Pölten, die vierte und - vor ihrem Abgang nach Salzburg - letzte
von Bettina Hering. Das Programm mit zwölf Premieren, darunter drei Ur- und zwei österreichische Erstaufführungen,
stellte die künstlerische Leiterin des Landestheaters am 06.05. in St. Pölten vor und versicherte dabei:
"Es wird nicht primär eine Abschiedsspielzeit. Die Träne im Knopfloch heben wir uns ganz bis zum
Schluss auf".
Erster Programmpunkt 2015/2016 ist wieder ein "Open House" am 18. und 19. September, bei dem Jugendliche
u. a. die Möglichkeit haben, im Theater zu übernachten. Auftaktinszenierung ist "Ein Sommernachtstraum"
von William Shakespeare in der Regie von Sebastian Schug am 2. Oktober, gefolgt von "Ernst ist das Leben (Bunbury)"
von Oscar Wilde in der Übersetzung von Elfriede Jelinek (Regie: Maaike van Langen), einer Koproduktion mit
der Bühne Baden, die ab 10. Oktober in St. Pölten zu sehen sein wird. Ebenfalls noch im Oktober, am 15.,
erfolgt die Wiederaufnahme von Maxim Gorkijs "Sommergäste" in der Regie von Michael Sturminger.
Am 27. November gibt Thomas Jonigk mit einer Dramatisierung von Stefans Zweigs Roman "Ungeduld des Herzens"
sein Regiedebut am Landestheater. Ab 9. Jänner 2016 beschäftigt sich Ana Zirner in ihrem Uraufführungs-Projekt
"Flammende Reden, brennende Plätze" in der Theaterwerkstatt mit globalen Aufständen. Fritz
Hochwälders bissige Komödie "Der Himbeerpflücker", laut Hering Herzstück des Spielplans,
wird von Cilli Drexel in Szene gesetzt; ab 15. Jänner 2016 sind dabei u. a. Eva Maria Marold und Raimund Wallisch
Gäste im Ensemble.
Am 27. Februar 2016 feiert Molières "Tartuffe" in einer Inszenierung von Róbert Alfödi
Premiere. Ab 4. März 2016 folgt als österreichische Erstaufführung Lars Noréns "Liebesspiel"
in einer Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Bozen (Regie: Irmgard Lübke). Eine österreichische
Erstaufführung ist auch "Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden", eine Dramatisierung von Erzählungen
von Raymond Carver unter der Regie von Alexander Charim, ab 22. April 2016. Dazu kommt die Bürgerproduktion
4.0, "Stadtgeschichten" unter der Leitung von Renate Aichinger, mit der ab 29. April 2016 die Altstadt
von St. Pölten bespielt wird.
Speziell für Kinder bietet das Landestheater 2015/2016 ab 3. Oktober "Grüffelo" von Julia Donaldson
(Regie: Nehle Dick), ab 13. November "Der Räuber Hotzenplotz" von Otfried Preußler (Regie:
Tim Egloff) und ab 6. Mai in einer Produktion des Theaters mit Horizont "Schneekönigin" nach Hans
Christian Andersen. Als "Klassenzimmertheater", mit dem das Landestheater niederösterreichische
Schulen besucht, steht nächste Saison eine Dramatisierung von Robert Musils Roman "Die Verwirrungen des
Zöglings Törleß" auf dem Programm (Regie: Michael Schlecht).
An Gastspielen sind am 5. Dezember "Ende einer Liebe" von Pascal Rambert in einer Inszenierung des Autors
(Thalia Theater Hamburg), am 17. März 2016 Eugène Ionescos "Die Nashörner" mit Wolfram
Koch und Samuel Finzi in einer Inszenierung von Frank Hoffmann (Koproduktion Ruhrfestspiele Recklinghausen, Théatre
National de Luxembourg und Staatstheater Mainz), am 12. und 13. Mai 2016 "Ab jetzt" von Alan Ayckbourn
in der Regie von Karin Beier (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und am 20. Mai in der Theaterwerkstatt "Die
Ermittlung" von Peter Weiss, die Volker Lösch mit Regie- und Schauspielstudenten des Mozarteums Salzburg
erarbeiten wird, zu sehen.
Komplettiert wird der Spielplan durch ein "Wintermärchen" mit Tobias Moretti und Siggi Haider, die
am 28. November jahreszeitgemäße Texte und Musik auf die Bühne bringen, eine Lesung von Elisabeth
Orth und Peter Matic aus den "Liebensgeschichten" von Robert Walser am 8. Jänner 2016 sowie drei
vorweihnachtliche Adventsamstag-Lesungen für Kinder und deren Eltern. Die zwei Personalen des Landestheaters
im Rahmen des "Blätterwirbels 2015" werden sich Karl-Markus Gauß und Olga Flor widmen.
Die derzeit noch im Laufen befindliche Saison 2014/2015 weist aktuell eine konstant gute Auslastung von 90 Prozent
auf, insgesamt haben 35.000 Besucher 188 Vorstellungen besucht. Für die ab 2016/2017 verantwortliche neue
künstlerische Leitung sind 68 Bewerbungen, 44 von Männern und 24 von Frauen, eingegangen. Bis Mitte des
nächsten Monats soll die Entscheidungsfindung abgeschlossen sein.
|