Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics leitete die 176. Pilgerfahrt des Marianischen
Lourdeskomitees vom 24. bis 29. April. Auch 40 Burgenländer waren mit dabei.
Lourdes/Eisenstadt (st. Martinus) – Gemeinsam mit 270 Gläubigen, darunter 40 BurgenländerInnen,
flog Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics nach Lourdes. Zsifkovics hatte zum zweiten Mal die geistliche
Leitung einer Wallfahrt des Marianischen Lourdeskomitees inne. Auch der Pfarrer von Nikitsch, Dechant Johannes
Vertesich, begleitete die Gruppe. Unter den Pilgern waren viele Kranke und Menschen mit Behinderung. Die Wallfahrt
gab dem Eisenstädter Oberhirten die Gelegenheit zu vielen Kontakten mit den Kranken. Alle, die es sich wünschten,
bekamen das Sakrament der Krankensalbung gespendet.
Ein Fixpunkt der Wallfahrten nach Lourdes ist ein Besuch der Grotte. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics
erwähnte in einer Predigt, dass in einigen französischen Dörfern bis heute ein spezieller Osterbrauch
gepflegt werde. Die Menschen waschen sich mit Brunnenwasser die Augen aus, um "Oster-Augen" zu bekommen.
Aus "Oster-Augen" sollen misstrauische, verachtende, neidische und berechnende Blicke verschwunden sein,
auch den Schleier der Angst oder Gleichgültigkeit will man damit herauswaschen. "Man kann die Wahrheit,
dass Jesus Christus nicht im Tod geblieben ist, nur durch österliche Menschen erfahren, denen man es an den
Augen ansieht, dass sie aus dieser Wahrheit leben", betonte der Bischof. "Vielleicht könnten wir
als Kirche gelassener sein, wenn immer mehr Christen – Geweihte und Laien – den Auferstandenen wirklich im Blick
hätten." Bischof Zsifkovics bezog sich in seiner Predigt auch auf das "Heilige Wasser" in Lourdes:
"Knien wir an diesem heiligen Ort nieder, beten wir für unsere Bekehrung und tun wir Buße, empfangen
wir Gottes Wort und Sakrament, trinken wir Wasser von dieser Quelle und benetzen wir unsere Augen, damit wir Heilung
an Leib und Seele erfahren und Oster-Augen bekommen. Nur Menschen, die den Auferstandenen nicht aus den Augen verlieren,
werden auch ein Auge haben für ihre Mitmenschen – vor allem für die Armen, Kleinen und Schwachen",
so der Bischof weiter.
1909 gab es die erste Wallfahrt des Marianischen Lourdeskomitees. Seither werden alljährlich – mit Ausnahme
der Kriegsjahre – Pilgerfahrten durchgeführt. Bis in die 80er Jahre mit dem Zug, seit Anfang der 90er Jahre
mit dem Flugzeug.
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