"Wir haben die Verantwortung, dem Vergessen
 entgegen zu treten"

 

erstellt am
06. 05. 15
11.00 MEZ

LTP Sonderegger eröffnete Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus
Bregenz (vlk) - Im Montfortsaal des Landhauses wurde am 05.05. der Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Landtagspräsident Harald Sonderegger unterstrich im Rahmen der Veranstaltung die Wichtigkeit des Erinnerns für eine friedliche Zukunft. Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen durch amerikanische Truppen befreit. Der österreichische Nationalrat führte deshalb 1997 dieses Datum als Gedenktag ein. Der Vorarlberger Landtag nahm den Anlass wahr, um aller Opfer des NS-Regimes zu gedenken.

Landtagspräsident Sonderegger wies auf die Bedeutung des Erinnerns hin: "Unser Wissen um die Folgen von Rassismus, Antisemitismus und des Verlustes demokratischer Grundwerte ist der Schild gegen die Gefahr einer Wiederholung dieses dunklen Kapitels. Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Geschichte soll uns sensibilisieren gegenüber jeglicher Form von Intoleranz. Ein großes Verdienst der lebendigen Erinnerungskultur kommt dabei den vielen historischen Vereinen zu, die sich dem Thema mit großem Engagement widmen." Die Auseinandersetzung mit den Tätern des Nationalsozialismus zeige, zu welchen Verbrechen Menschen fähig waren und es noch sind, betonte Sonderegger: "Denn dass Akte wider die Menschlichkeit leider auch heute, 70 Jahre später, möglich sind, darf nicht ausgeblendet werden. Selbst in einer modernen, scheinbar aufgeklärten Welt können Ideologien des Hasses Menschen blenden und vereinnahmen. Wir alle haben die Verantwortung, dem entgegen zu treten – der Diskriminierung, dem Rassismus, der Ausgrenzung – und aktiv am friedlichen Zusammenleben zu arbeiten."

Der Bregenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz präsentierte im Rahmen der Veranstaltung das Siegerprojekt des Wettbewerbs der Landeshauptstadt Bregenz zur Errichtung eines Widerstandsmahnmals/-denkmals, kreiert von der Künstlerin Nataša Siencnik. Abschließend sprach Prof. Maria Fritsche, eine gebürtige Vorarlbergerin, die an der Universität von Trondheim in Norwegen lehrt, zum Thema "Von der Verantwortung zum Widerstand. Ein Denkanstoß zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus".

Unter den Gästen befand sich auch Richard Wadani. Der Deserteur der deutschen Wehrmacht und Ehrenobmann des Vereins "Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" hat 2007 das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs erhalten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Ruth Ochsner, Studentin des Vorarlberger Landeskonservatoriums.

 

 

 

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