LTP Sonderegger eröffnete Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und
Rassismus
Bregenz (vlk) - Im Montfortsaal des Landhauses wurde am 05.05. der Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus
im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Landtagspräsident Harald Sonderegger unterstrich
im Rahmen der Veranstaltung die Wichtigkeit des Erinnerns für eine friedliche Zukunft. Am 5. Mai 1945 wurde
das Konzentrationslager Mauthausen durch amerikanische Truppen befreit. Der österreichische Nationalrat führte
deshalb 1997 dieses Datum als Gedenktag ein. Der Vorarlberger Landtag nahm den Anlass wahr, um aller Opfer des
NS-Regimes zu gedenken.
Landtagspräsident Sonderegger wies auf die Bedeutung des Erinnerns hin: "Unser Wissen um die Folgen von
Rassismus, Antisemitismus und des Verlustes demokratischer Grundwerte ist der Schild gegen die Gefahr einer Wiederholung
dieses dunklen Kapitels. Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Geschichte soll uns sensibilisieren gegenüber
jeglicher Form von Intoleranz. Ein großes Verdienst der lebendigen Erinnerungskultur kommt dabei den vielen
historischen Vereinen zu, die sich dem Thema mit großem Engagement widmen." Die Auseinandersetzung mit
den Tätern des Nationalsozialismus zeige, zu welchen Verbrechen Menschen fähig waren und es noch sind,
betonte Sonderegger: "Denn dass Akte wider die Menschlichkeit leider auch heute, 70 Jahre später, möglich
sind, darf nicht ausgeblendet werden. Selbst in einer modernen, scheinbar aufgeklärten Welt können Ideologien
des Hasses Menschen blenden und vereinnahmen. Wir alle haben die Verantwortung, dem entgegen zu treten – der Diskriminierung,
dem Rassismus, der Ausgrenzung – und aktiv am friedlichen Zusammenleben zu arbeiten."
Der Bregenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz präsentierte im Rahmen der Veranstaltung das Siegerprojekt des
Wettbewerbs der Landeshauptstadt Bregenz zur Errichtung eines Widerstandsmahnmals/-denkmals, kreiert von der Künstlerin
Nataša Siencnik. Abschließend sprach Prof. Maria Fritsche, eine gebürtige Vorarlbergerin, die an der
Universität von Trondheim in Norwegen lehrt, zum Thema "Von der Verantwortung zum Widerstand. Ein Denkanstoß
zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus".
Unter den Gästen befand sich auch Richard Wadani. Der Deserteur der deutschen Wehrmacht und Ehrenobmann des
Vereins "Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" hat 2007 das Ehrenzeichen
für Verdienste um die Befreiung Österreichs erhalten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von
Ruth Ochsner, Studentin des Vorarlberger Landeskonservatoriums.
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