Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien von 6. Mai bis 12. Juli 2015 zu sehen.
Wien (lcg) – Das Bank Austria Kunstforum Wien widmet Hubert Schmalix (geb. 1952 in Graz, lebt und arbeitet
in Wien und Los Angeles) im Frühsommer 2015 eine umfangreiche Werkschau. Aktuelle Gemälde bilden neben
ausgewählten älteren Arbeiten den Schwerpunkt der Ausstellung. Schmalix’ Werk der frühen 1980er-Jahre
zählt zur internationalen Bewegung der Neuen Wilden, später wird der Malvorgang konstruktiv-konzentrierter.
Der Künstler versteht die Bildfläche als Arrangement von Farbflächen zwischen Figuration und Abstraktion.
Grazile Figuren werden zu formalen Inseln, umgeben von großzügigen, monochromen Zonen. Schmalix’ Verabschiedung
von der „neuen wilden Malerei“ eröffnet ihm neue Möglichkeiten, seine bildliche Syntax auszubauen, sein
Vokabular zu konzentrieren und in immer neuen „Bild-Texten“ durchzuspielen. Ein planer Farbauftrag und ein klar
durc! hdachtes Bildgefüge, das um die Möglichkeiten der Dekoration genau so weiß wie um subtile
Manierismen und mit dem Reiz einer mechanisch anmutenden Machart ebenso spielt wie mit deren subtiler Durchbrechung,
geht damit einher.
Von Beginn an nimmt der Akt eine zentrale Rolle in der Bildwelt des Malers ein, erotisch, oftmals sogar lasziv
und mit der Pornografie kokettierend. Die sinnlich-einladende Dimension untergräbt Schmalix jedoch, indem
er diese mit seiner flächigen Malerei bricht und den illusionären Schein des Objekts relativiert. Die
Protagonistinnen werden zu malerischen Zeichen, zu Schablonen, die sich seriell durch die Bilder des Künstlers
ziehen – separiert oder als eine Art Modul im größeren Bildverband, gepaart mit Floralem, Ornamentalem
oder Landschaftlichem.
Für die Ausstellungsräume des Bank Austria Kunstforum Wien hat Schmalix zwei große neue Werkserien
gemalt. Zum einen werden zierlich anmutende Frauenakte mit großflächigen Teppichmustern verwoben – ein
malerisches Changieren zwischen figurativer Körperlichkeit und ornamentaler Fläche. Der Künstler
versteht sich als Dekorateur im Sinne von schön gestalteten Gemälden. In seiner Malerei geht er durchwegs
formal vor, seine Motive entspringend der reinen Malerei, losgelöst von Narration und Inhalt. Zum anderen
widmet sich Schmalix aber auch dem Genre Landschaft: Idyllische Orte aus Gemälden der Malerei der Romantik
oder selbst erlebte „rustikale“ Gegenden sind Vorbilder, die zum poppigen Image stilisiert werden. Die scheinbar
monoton-mechanische Machart und die zweidimensionale Wirkung, wie im Siebdruckverfahren, lassen die Bilder artifiziell
wirken. Schmalix’ Gouachen auf Karton hingegen sind ! von einem offeneren und somit malerischen Duktus im klassisch-romantischen
Stil geprägt. Kitsch liegt in der Luft, wenn Schmalix klappernde Mühlen am rauschenden Bach oder Heidi-Almhütten
mit Alpenglühen ins Bild setzt – ein Kitsch jedoch, der in frischer und cooler Manier immer wieder gebrochen
wird.
"Ich bin beim Malen nicht nervös oder zornig, sondern gut ausgeruht und konzentriert. Jeder Pinselstrich
ist wichtig! Mit dieser Technik habe ich schon viele schöne Bilder gemalt." (Hubert Schmalix)
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