Das AIT Austrian Institute of Technology forscht zusammen mit dem renommierten Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) an den intelligenten Energiesystemen der Zukunft.
Wien (ait) - Eines der zentralen Themen im Bereich der Energieforschung ist es, erneuerbare Energien sicher
und effizient in das Energiesystem zu integrieren. Die damit verbundenen komplexen Systemfragen erfordern einen
umfassenden und interdisziplinären Ansatz, dem sich nun eine deutsch-österreichische Allianz führender
Forschungsinstitutionen widmen wird. Das AIT Austrian Institute of Technology als Österreichs größtes
außeruniversitäres Forschungsunternehmen und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben
dazu ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Das KIT, Mitglied der deutschen Helmholtz-Gemeinschaft, entstand
2009 aus einem Zusammenschluss des Forschungszentrums und der Universität Karlsruhe und ist wie das AIT ein
Key Player in der internationalen Energieforschung.
Fokus auf Smart Grids und Smart Homes
Die geplanten Kooperationsthemen reichen von Smart Grids und der Integration von Batteriespeichern bis hin
zu Smart Homes und der Zusammenarbeit bei der Laborinfrastruktur. Vor allem im Bereich der intelligenten Netze
kann das AIT Energy Department neben langjähriger Expertise in den Bereichen Modellierung und Simulation auch
eine einzigartige Laborinfrastruktur vorweisen. So werden hier im SmartEST-Labor so genannte "Power Hardware-in-the-Loop"
(P-HIL) Simulationen durchgeführt. Dabei werden Netzmodelle an reale Komponenten angekoppelt, um Regelkonzepte
und Komponenten für intelligente Stromnetze unter realitätsnahen Bedingungen zu untersuchen. Das Labor
eröffnet Komponentenherstellern und Netzbetreibern völlig neue Möglichkeiten und hat mittlerweile
einen internationalen Ruf als einzigartige Testinfrastruktur für die Smart Grids Forschung erworben. Dieses
Know-how "made in Austria" soll nun auch beim Aufbau eines Smart Grid Labors in Karlsruhe einfließen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit sind energieeffiziente Smart Homes, die durch Abstimmung zwischen
Gebäudeautomation, Anlagentechnik und Gebäudehülle signifikante Energieeinsparungen im Betrieb erreichen.
Am AIT arbeitet man mit der Technologie "Building in the Loop", bei der Hardware und Simulationen gekoppelt
werden, um intelligente Regelungskonzepte für smarte nachhaltige Gebäude zu entwickeln und zu optimieren.
Hier ergeben sich Synergien mit dem Energy Smart Home Lab des KIT, einem von Testpersonen bewohnten Prototyp für
ein intelligentes und energieeffizientes Haus, das wertvolle Daten für die Zukunft des Wohnens liefert.
Strategische Kooperation für hohen Impakt
Neben der Zusammenarbeit bei Laborinfrastruktur und Projekten werden die beiden Forschungsinstitutionen in
Zukunft auch gemeinsam Publikationen veröffentlichen und Dissertationen betreuen. "Durch die Unterzeichnung
des Memorandum of Understanding mit dem KIT haben wir den Grundstein für eine langfristige strategische Zusammenarbeit
zwischen zwei europäischen Spitzeninstituten in der Energieforschung gelegt", erläutert Brigitte
Bach, Head of AIT Energy Department die Ziele der deutsch-österreichischen Kooperation. "Dadurch können
wir das langjährige Know-how und die hochwertige Forschungsinfrastruktur der beiden Institutionen bündeln,
um Forschung, Lehre und Innovation in den zentralen Energiefragen der Zukunft zu fördern und so einen hohen
Impakt zu erzeugen."
Professor Mathias Noe, Leiter des 310 Mio. schweren Forschungsprogramms der Helmholtz-Gesellschaft Storage and
Cross-Linked Infrastructures (Speicher und vernetzte Infrastrukturen) besuchte mit seinen KollegInnen vor einigen
Monaten das AIT, um mögliche Themen zu definieren. "Eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien
basiert benötigt drei wichtige technologische Lösungen: Adäquate Energiespeichersysteme, effiziente
Infrastrukturen und eine sektorübergreifende Vernetzung, um die Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit
der Energiesysteme zu erhöhen. Mit dem AIT haben wir in diesen zukunftsträchtigen Bereichen einen Kooperationspartner
mit langjähriger Erfahrung und exzellenter Infrastruktur gefunden, um gemeinsam an diesen spannenden Zukunftsfragen
zu arbeiten", so Noe.
Über das AIT Austrian Institute of Technology
Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit seinen
fünf Departments versteht sich das AIT als hochspezialisierter Forschungs- und Entwicklungspartner für
die Industrie. Dabei beschäftigen sich die ForscherInnen mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft:
Energy, Mobility Health & Environment, Digital Safety & Security, sowie Foresight and Policy Development.
Über 1250 MitarbeiterInnen forschen in ganz Österreich -im Besonderen an den Hauptstandorten Wien Tech
Gate, Wien TECHbase, Wien Muthgasse, Seibersdorf, Wiener Neustadt und Ranshofen - an der Entwicklung jener Tools,
Technologien und Lösungen für Österreichs Wirtschaft, die sie gemäß unserem Motto "Tomorrow
Today" zukunftsfit hält.
Im Bereich der Energieinfrastrukturforschung entwickelt das AIT Lösungen für die nachhaltige Energieversorgung
von morgen. Das Forschungsangebot basiert auf langjähriger Erfahrung, wissenschaftlicher Exzellenz, hochwertiger
Laborinfrastruktur und weltweiter Vernetzung in zentralen Bereichen künftiger Energiesysteme: Smart Grids,
Photovoltaik, Thermische Energiesysteme, Smart Cities und Smart Buildings. Als führender Innovationspartner
der nationalen und internationalen Wirtschaft bieten wir Unternehmen angewandte Forschungsservices und sichern
ihnen damit einen klaren Wettbewerbsvorteil auf dem Zukunftsmarkt.
Über das KIT
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbstständige Körperschaft des öffentlichen
Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums
in der Helmholtz-Gemeinschaft. Seine Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission.
Mit rund 9 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur-
und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.
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