Österreichisches Hospiz Jerusalem
 erhält Reliquie Kaiser Karls

 

erstellt am
15. 05. 15
11.00 MEZ

Feierliche Reliquieneinsetzung zu Christi Himmelfahrt mit Sekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI., Erzbischof Gänswein, und zahlreichen Mitglieder der Familie Habsburg-Lothringen
Jerusalem/Wien (kap) - Im Österreichischen Hospiz in Jerusalem kam es zu Christi Himmelfahrt zu einem besonderen Ereignis: Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und Sekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI., deponierte eine Reliquie des Seligen Kaisers Karl in der Kapelle des Hospizes. Zur Feier der Reliquieneinsetzung waren zahlreiche Vertreter des Hauses Habsburg-Lothringen erwartet worden. Das Reliquiar, das einen Knochenpartikel des Seligen Karl enthält, wurde von Gabriela Habsburg-Lothringen gestaltet, die einen Lehrstuhl an der Staatlichen Akademie der Künste Tiflis (Georgien) innehat.

"Kaiser Karl war zu seinen Tagen eine Wallfahrt nach Jerusalem durch die Wirren des Ersten Weltkrieges verunmöglicht. Im zehnten Jahr seiner Seligsprechung kommt seine Familie diesem einst gehegten Wunsch in Form einer Reliquieneinsetzung in der Kapelle des Österreichischen Hospizes in Jerusalem nach", heißt es in einer Aussendung des Hospizes. Erzbischof Gänswein, der der Feier vorsteht, war mit Otto von Habsburg befreundet.

Karl I. (1887-1922) wurde am 3. Oktober 2004 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Johannes Paul II. betonte damals, Kaiser Karl habe von Anfang an sein Herrscheramt "als heiligen Dienst an seinen Völkern" verstanden: "Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung des Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke der sozialen Liebe wichtig."

Die Seligsprechung des letzten Habsburger-Monarchen sorgte freilich auch für Debatten. Kritiker verwiesen auf den Einsatz von Giftgas durch österreichische Truppen im Ersten Weltkrieg. Angelastet wurde Karl zudem, nach 1918 versucht zu haben, in Ungarn die Monarchie auch mit militärischen Mitteln zu restaurieren.

Der Vatikan betonte, die Seligsprechung gelte nicht der Habsburgermonarchie, sondern allein der Person Karls und der von ihm gelebten "Heiligkeit eines Christgläubigen".

Das Österreichische Hospiz "zur Heiligen Familie" ist eine Pilgerherberge der katholischen Kirche Österreichs in Jerusalem.

 

 

 

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