Wien (impulstanz) - Eeine außergewöhnliche Programmschiene verleiht dem diesjährigen ImPulsTanz
– Vienna International Dance Festival seine ganz besondere Note. Erstmalig öffnen gleich drei renommierte
Wiener Museen dem Tanz ihre Ausstellungsräume, mehr als 25 internationale Choreograf_innen präsentieren
ihre Arbeiten außerhalb des Theaters. Doch auch die ImPulsTanz-Bühnen werden heuer wieder intensiv bespielt:
so etwa mit zahlreichen Uraufführungen österreichischer Tanz- und Performanceschaffender unterschiedlicher
Generationen – Fokus Österreichische Choreografie – oder im Zuge der erfolgsgekrönten Newcomer-Reihe
[8:tension]. Das und vieles mehr von 16. Juli bis 16. August 2015!
Der Vorverkauf startet am 27. Mai 2015!
Zu den Highlights des diesjährigen Performanceprogramms zählen die choreografischen Expeditionen in das
Weltmuseum Wien, das mumok – Museum moderner Kunst und das 21er Haus!
Eigens für das ImPulsTanz Festival öffnet das Weltmuseum Wien seine prunkvollen Räume im äußersten
Flügel der Hofburg. Künstler_innen aus Asien und Europa machen sich ethnologische Objekte aus der umfangreichen
Museumssammlung zunutze und setzen diese in Beziehung zur zeitgenössischen Performance. Der Choreograf und
Multimediakünstler Choy Ka Fai aus Singapur zählt mit seinem Asien umspannenden Projekt SoftMachine zu
den Höhepunkten dieser Kooperation. Ausgangspunkt seines Unterfangens war eine Reise durch 13 Städte,
während der er Interviews mit mehr als 80 Tanzschaffenden führte. ImPulsTanz präsentiert weltweit
erstmals das daraus hervorgegangene Multimediaarchiv und zeigt überdies drei von Ka Fais Performances mit
Protagonist_innen aus Indien, Indonesien und Japan, die nicht ohne Witz das Spannungsfeld zwischen asiatischer
Tradition und zeitgenössischen Perspektiven durchleuchten. Humorvoll, aber mit klarer Kampfangsage geht es
die! japanisc he Truppe contact Gonzo an. Mit ihren choreografierten Raufereien zu den Live-Drums von Balász
Pándi gehören sie zu den Shootingstars amerikanischer und europäischer Kunstmuseen. Mit weiteren
herausragenden Projekten von Padmini Chettur, Rani Nair, Superamas, Claudia Bosse, Magdalena Chowaniec und Sofa
Surfer-Mitglied Mani Obeya.
Redefining Action(ism): Unter diesem Titel zeigt ImPulsTanz im Zuge der mumok-Ausstellung Mein Körper ist
das Ereignis – Wiener Aktionismus und internationale Performance aktuelle Tanz- und Performancearbeiten, die sich
den wilden Strömungen der 1960er und 1970er Jahre widmen. Die Künstler_innen bespielen während des
Festivals die laufende Ausstellung mit eigens entwickelten ortsspezifischen Performances, Aktionen und Interventionen.
Unter den zahlreichen hochkarätigen Gästen ist u.a. der Extremperformer Ivo Dimchev. Zu seinen Bühnen
zählen seit jeher nicht nur die Theater sondern auch die Museen dieser Welt. Die bei ImPulsTanz entwickelte
Solo I-ON – das in Zusammenarbeit mit Franz West entstand – wurde etwa schon im Centre Pompidou und mumok performt.
Artists wie Keith Hennessy, Benoît Lachambre, Mårten Spångberg und Jennifer Lacey oder Butoh-Koryphäe
Ko Murobushi aus Jap an nähern sich ebenso an das Thema der Ausstellung an wie eine „Neue Wiener Gruppe“ mit
u.a. Anne Juren, Akemi Takeya, Katherina Zakravsky, Elisabeth B. Tambwe und Christine Gaigg.
Anlass für eine erstmalige Kooperation zwischen ImPulsTanz und dem 21er Haus für zeitgenössische
Kunst ist die spezielle Architektur des einst für die Brüsseler Weltausstellung entworfenen Pavillons,
der heute als Dependance des Belvedere geführt wird. Inmitten der laufenden Ausstellung von Tomás Saraceno
lädt Christine Gaigg mit ihrem neuen Stück untitled (look, look, come closer) zur mikroskopischen Betrachtung
medialer Schauplätze von Krieg und Terror. Mit Hilfe von Performance, Text und der wuchtigen Musik des zeitgenössischen
Komponisten Klaus Schedl – interpretiert vom international profilierten Musikensemble netzzeit – wird diese zur
Aufführung gebracht.
Philipp Gehmacher knüpft an seine gleichnamige Arbeit my shapes, your words, their grey an und macht sich
dabei die einmalige architektonische Beschaffenheit des Museums zunutze. Und Anne Juren schafft mit der Uraufführung
von The Point ein für das Publikum ultimativ sinnliches und körperliches Erlebnis.
Aus den Museen auf die Bühnen der Stadt – Fokus Österreichische Choreografie! 2015 widmet ImPulsTanz
dem österreichischen Tanz- und Performanceschaffen besondere Aufmerksamkeit. Dabei kommt es zu einem Aufeinandertreffen
der Generationen, einer Rückschau auf die Geschichte des freien Tanzes, aber auch zu einem Ausblick auf die
Zukunft. Neben Wiederaufnahmen und Weiterentwicklungen verschiedener Erfolgsproduktionen, einer legendären
Reunion des Tanztheater Wien unter Liz King und einem Blick auf das Repertoire von Trisha Brown bis Doris Uhlich
– getanzt von den Student_innen des Konservatorium Wien – präsentiert ImPulsTanz Weltpremieren österreichischer
Künstler_innen. Unter ihnen Amanda Piña & Daniel Zimmermann, Florentina Holzinger & Vincent
Riebeek, Akemi Takeya, Ian Kaler.
Einen besonderen Stellenwert räumt ImPulsTanz 2015 auch der [8:tension] Young Choreographers’ Series ein,
bei der u.a. neue Rituale erprobt und postkoloniale Zustände mit beißender Ironie kritisiert werden.
Insgesamt 11 Produktionen bieten dem Publikum in den Spielstätten Odeon, Schauspielhaus und in den mumok-Hofstallungen
im MuseumsQuartier einen einzigartigen Querschnitt gegenwärtiger Trends und neuer Entwicklungen im Tanz. Alle
Stücke sind für den mit 10.000 Euro dotierten Casinos Austria Prix Jardin d’Europe nominiert, der gemeinsam
mit dem FM4 Fan Award am 16. August im Rahmen einer feierlichen Zeremonie – moderiert von Dirk Stermann und Nina
FIVA Sonnenberg – verliehen wird.
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