Film von Robert Dornhelm im Bundeskanzleramt präsentiert
Wien (orf) - Als Regisseur Robert Dornhelm 1975 eine Dokumentation anlässlich 20 Jahre Staatsvertrag
gestaltete, wusste noch niemand, dass dies das Werk eines künftigen Hollywood-Regisseurs werden würde.
Mit mehreren Jahrzehnten Abstand widmet sich Dornhelm gemeinsam mit Gabriele Flossmann zum 60. Jubiläum der
Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags am 15. Mai 1955 nun wieder dem Thema. Aus den Begegnungen
und Gesprächen mit Freunden, Weggefährten und Zeitzeugen entstand ein sensibles Stimmungsbarometer der
Zweiten Republik und eine subjektive Collage, die sich auf ganz intime Weise mit dem Phänomen Heimat auseinandersetzt.
Viele dieser Freunde, Weggefährten und Zeitzeugen waren am 11.05. dabei, als "Robert Dornhelm - Oh du
mein Österreich" im Bundeskanzleramt in Anwesenheit von Bundeskanzler Werner Faymann, Kulturminister
Josef Ostermayer, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Regisseur Dornhelm selbst präsentiert wurde. ORF
III zeigt den Film im Rahmen des ORF-Schwerpunkts zu den Republiksjubiläen am 18.05. um 20.15 Uhr. "Robert
Dornhelm - Oh du mein Österreich", ein Film von Robert Dornhelm und Gabriele Flossmann, ist eine MR-Film-Produktion
von ORF III und dem Bundeskanzleramt Österreich, mit Unterstützung von FERNSEHFONDS AUSTRIA und Filmfonds
Wien.
Unter den Gästen befanden sich unter anderem die ORF-Direktoren Richard Grasl, Michael Götzhaber und
Karl Amon, Produzent Oliver Auspitz, RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl sowie Robert Dornhelms Interviewpartner
Arik Brauer, Erwin Steinhauer, Gery Keszler, Karin Bergmann, Karl Schranz, Michael Köhlmaier, Götz Spielmann,
Ursula Strauss und Waltraut Haas.
Bundeskanzler Werner Faymann: "Vor 60 Jahren wurde der Grundstein für die Erfolgsgeschichte Österreich
gelegt. Heute können wir mit Stolz zurückblicken und mit Mut und Zuversicht nach vorne. Ich danke Robert
Dornhelm für seinen Blick von außen, mit dem er gemeinsam mit Gabriele Flossmann ein gleichermaßen
schönes, unterhaltsames und liebevolles filmisches Porträt seiner Heimat gezeichnet hat."
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: "70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 70 Jahre Zweite Republik und
60 Jahre Staatsvertrag: Dieser historischen Daten gedenkt der ORF im Zeitgeschichtejahr 2015 in einem umfassenden
trimedialen Programmschwerpunkt. Mit dem Programmangebot im Fernsehen allein erreichte der ORF bisher mehr als
der Hälfte aller Österreicher/innen über 12 Jahren bzw. mehr als vier Millionen Zuschauer/innen.
Das zeigt uns: Zeitgeschichte ist den Österreicherinnen und Österreichern wichtig. Und es bestärkt
uns, als audiovisuelles Gedächtnis des Landes weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur und
zur Reflexion zu leisten. Ich freue mich, dass wir diese Aufgabe nun auch mit ‚Oh du mein Österreich‘ von
Hollywood-Regisseur Robert Dornhelm und Filmexpertin Gabriele Flossmann erfüllen können, und bedanke
mich bei allen Beteiligten sehr herzlich für diesen neuen Beitrag zum Geschichtsbewusstsein Österreichs."
Robert Dornhelm: "Eine meiner letzten Arbeiten für die ORF-Sendereihe ‚Teleobjektiv‘ (Leitung: Claus
Gatterer) war ein mit dem Renner-Preis ausgezeichneter Film zum zwanzigjährigen Jubiläum des österreichischen
Staatsvertrags. Damals war ich 28, seit immerhin zehn Jahren österreichischer Staatsbürger und auf dem
Sprung nach Hollywood. Vierzig Jahre sind seitdem vergangen. Vierzig Jahre, in denen ich Österreich, das meine
Heimat geblieben ist, von außen und von innen erlebt habe. Vierzig Jahre nach meinem ersten Film zu diesem
Thema glaube ich - als einer, der Österreich verbunden ist, aber nicht ständig hier lebt - ein besonderes
Auge für Stimmungen und Veränderungen in diesem Land zu besitzen. Meine Rolle als Regisseur dieses Films
war die eines Bildhauers, der sich aus den unterschiedlichsten Quellen Rohmaterial zusammensucht um daraus die
Collage eines Zeitraums zu gestalten. Am Ende war ich selbst überrascht von dem Mosaik, das am Ende daraus
entstand."
"Robert Dornhelm - Oh du mein Österreich"
Zu Robert Dornhelms Gesprächspartnern zählen unter anderem seine österreichischen Freunde in Hollywood,
Oscar-Preisträger Christoph Waltz, der Filmkomponist und Produzent Harald Kloser und der Schauspieler und
Bürgerrechtskämpfer Theo Bikel, der Maler und Bildhauer Arik Brauer, die beiden Schriftsteller Michael
Köhlmeier und Robert Menasse, der Historiker Peter Huemer, der Kabarettist Erwin Steinhauer, die Schauspielerinnen
Ursula Strauss und Waltraut Haas und Skiweltmeister Karl Schranz. Drei außergewöhnliche Zeitzeugen erzählen,
wie sie die Staatsvertrags-Unterzeichnung vor 60 Jahren erlebten - wie etwa der Stardirigent Zubin Mehta, der damals
als Musikstudent in Wien lebte, und Erich Lessing, von dem berühmte Fotos des historischen Ereignisses stammen.
Auch Politiker kommen in Robert Dornhelms Film zu Wort. Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner
Faymann, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Kanzleramts- und Kulturminister Josef Ostermayer und Außenminister
Sebastian Kurz sprechen über eigene Heimatgefühle Österreich gegenüber und über ihre Zukunftsvisionen
für das Land innerhalb der Europäischen Union. Außerdem zu ihrem Österreichbild befragt werden
der Wiener Buchhändler Ernst Anzböck, Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, Modedesignerin und Bühnenbildnerin
Amra Bergman-Buchbinder, Anton Figl, Großneffe des ersten Bundeskanzlers der Zweiten Republik, "Life
Ball"-Gründer Gery Keszler, Oscar-Regisseur Stefan Ruzowitzky, Schauspieler und Moderator Dirk Stermann,
Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst sowie die Filmemacher Arash T. Riahi und Götz Spielmann.
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