2014 war erfolgreiches Jahr für die
 österreichische Tagungsbranche

 

erstellt am
13. 05. 15
11.00 MEZ

Internationale Kongresse als Nächtigungsbringer. Rund 138 Millionen Euro Investitionsvolumen im Tagungssegment. Erstmals gesamtnationale Datenerfassung.
Wien (öw/acb) - Am 12.05. präsentierten die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) Petra Stolba und der Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB) Christian Mutschlechner den Meeting Industry Report Austria (mira) mit den Ergebnissen der österreichischen Tagungsstatistik für das Jahr 2014.

Die erste gesamtnationale Datenerfassung zeigt ein erfreuliches Bild des vergangenen Tagungsjahres, es konnten Zuwächse in allen drei Segmenten (Kongresse, Firmentagungen und Seminare) verzeichnet werden. Gemeinsam generierten diese im Jahr 2014 rund 2,8 Millionen Nächtigungen. Damit wies die Tagungsbranche wie im Vorjahr einen Anteil von 2,1% an den gesamten Tourismusnächtigungen auf. Das Gesamtaufkommen lag 2014 bei 17.028 Veranstaltungen mit 1,46 Millionen Teilnehmern. Das bedeutet einen Zuwachs von 9,7% an Veranstaltungen und ein Plus von 2,1% an Teilnehmern im Vergleich zum Vorjahr.

Internationale Kongresse: 50% der Kongresse - 80% der Nächtigungen.
Obwohl Kongresse mit einer Anzahl von 3.842 nur ein Fünftel aller Veranstaltungen in Österreich ausmachen, generieren sie die Hälfte aller Teilnehmer und drei Viertel aller Nächtigungen. Besondere Bedeutung kommt dabei den internationalen Veranstaltungen zu. "Internationale Kongresse sind die Nächtigungsbringer des österreichischen Tagungssegmentes mit einem hohen Wertschöpfungsfaktor. Aufgrund höherer Teilnehmerzahl und längerer Dauer generieren diese im Vergleich zu nationalen Kongressen mit rund 1,7 Millionen das vierfache Nächtigungsaufkommen", erklärt Petra Stolba bei der Pressekonferenz im Kursalon Wien.

Aus diesem Grund konzentrieren sich die gemeinsamen Aktivitäten der Österreich Werbung und der Convention Bureaus der Bundesländer auf internationale Convention-Plattformen wie die IBTM in Barcelona oder die IMEX in Frankfurt. "In diesem Rahmen positionieren wir Österreich mit seiner hervorragenden Infrastruktur, der Innovationskraft der Kongressanbieter und der besonderen Angebotsqualität als idealen Standort für Tagungen, Konferenzen und Kongresse", so Stolba.

Investieren in die Zukunft
Im immer stärker werdenden Wettbewerb kann sich Österreich als internationale Top-Kongressdestination behaupten, wie die kontinuierlich steigenden Zahlen bei Kongressen und Tagungen belegen. "Um laufend eine adäquate Qualitätssteigerung bieten zu können, sind Österreichs Betriebe auch bereit entsprechend zu investieren", wie Christian Mutschlechner erläutert.

Das Austrian Convention Bureau hat im letzten Monat seine Mitglieder befragt, wie viel in den Jahren 2012 bis 2017 in die Kongress- und Tagungswirtschaft investiert wurde bzw. noch investiert wird. Die Zahlen sind beeindruckend: So beträgt das genannte Investitionsvolumen rund 138 Millionen Euro. Rund 105 Millionen Euro wurden die letzten drei Jahre aufgewendet, bis zum Jahr 2017 sind weitere 33 Millionen Euro vorgesehen. Betriebe denken in die Zukunft und investieren vor allem in Technik, Ausstattung und Modernisierung. Die Kongressindustrie greift tief in die Tasche. Investitionen im Tagungsbereich werden selten von Bund/Stadt- oder Land teil- bzw. voll unterstützt. Rund 73 % der Investitionen werden zu 100% eigenfinanziert.

"Veranstalter von Kongressen und Tagungen sind gefragt, wissenschaftliche Inhalte und Fortbildung moderner und attraktiver zu gestalten. Die Anbieter, insbesondere Kongresszentren und Kongresslokalitäten müssen diese Entwicklung unterstützen und sind daher gefordert, ganz besonders in die technische Infrastruktur aber auch in die generelle Innenausstattung der Kongressräume zu investieren. Das Zusammenwirken von Kunden und Anbietern ermöglicht langfristig eine weitere qualitative Verbesserung des eigentlichen Ziels von wissenschaftlichen Kongressen - noch bessere und intensivere aber auch interaktivere Aus-und Fortbildung" reflektiert Christian Mutschlechner die Investitionsumfrage.

Wirtschaft und Politik Spitzenreiter, außergewöhnliche Locations werden vermehrt nachgefragt
Das Spitzenthema 2014 war wie im Jahr davor die Rubrik Wirtschaft und Politik mit einem Anteil von 28,2%. Auf Platz 2 und 3 folgten die Humanmedizin (23,7%) und die Geisteswissenschaften (11,8%). Die Top 3-Locations sind Kongress- & Konferenzhotels (32%), erstmalig andere und außergewöhnliche Locations (21%), gefolgt von Universitäten & Bildungseinrichtungen (21%). Palais und Museen haben bei den Locations mit einem Plus von rund 13% die höchste Zuwachsrate. Bei den internationalen Kongressen stehen Universitäten & Bildungseinrichtungen an erster Stelle.
Zuwächse bei Firmentagungen und Seminaren

2014 wurden in Österreich insgesamt 7.088 Firmentagungen abgehalten, das ist ein leichter Zuwachs von 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Einen starken Einbruch verzeichnete im Gegensatz zu den internationalen die Teilnehmerzahl bei nationalen Firmenveranstaltungen (-18%). Die Dauer der nationalen Firmentagungen liegt in den letzten Jahren bei konstant zwei Tagen, internationale Firmentagungen werden hingegen länger (2,5 Tage).
Mit einem Plus von 16,9% stieg die Anzahl von Seminaren im Jahr 2014 auf 6.098. Seminare fanden wie Firmentagungen bevorzugt in Hotels statt.

Tagungsindustrie in den Bundesländern
Wien als Flaggschiff der Österreichischen Tagungsbranche hielt wie im Vorjahr im Bundesländervergleich die größten Anteile in den Bereichen Kongresse, Firmentagungen sowie Seminare und umfasste mit einem Anteil von 46,2% einen beachtlichen Teil des Gesamtvolumens der Branche. Im Bereich der Kongresse und Firmentagungen belegten Salzburg (16,1%) und Tirol (6,8%) die Plätze zwei und drei.

2014 war das Jahr, in dem Burgenland die Statistik im Bereich Firmentagungen und Seminare komplettierte. Kongresse konnten hier die höchste Steigerung (+68,8%) im Vergleich zu allen anderen Bundesländern verzeichnen. Mehr als ein Drittel (42%) aller Kongresse, Firmentagungen und Seminare fanden in den Landeshauptstädten statt sowie mehr als die Hälfte der Nächtigungen aller Veranstaltungen (53,2%).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.acb.at

 

 

 

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