LSth. Rüdisser und LR Wiesflecker präsentierten Studie über die Berufswünsche
von Kindergarten- und Volksschulkindern
Bregenz (vlk) - In der Studie "Was ich einmal werden möchte…" wurden die Zukunftsvorstellungen
und Berufswünsche von Vorarlberger Kindern im Alter zwischen vier und zehn Jahren erhoben. Dabei wurde untersucht,
wann und wodurch geschlechterspezifische berufliche Interessen entwickelt werden. Diese Erkenntnisse sind aus Sicht
der Wirtschaft wie auch sozialpolitisch im Sinne der Gleichstellung der Geschlechter von Bedeutung, betonten Landesstatthalter
Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Katharina Wiesflecker im Pressefoyer am 12.05.
"Gesucht sind heute und in Zukunft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren familiäre, vorschulische und
schulische Sozialisation die Grundlage für lebenslanges Lernen, selbstständiges Handeln, für die
Übernahme von Verantwortung und für Teamfähigkeit gelegt hat", sagte Rüdisser. Angesichts
dessen sei es sehr interessant zu sehen, wie die kindliche Berufsorientierung funktioniert und wodurch sie geprägt
wird.
Für Landesrätin Wiesflecker geht es darum, Kinder sorgsam und auf altersgerechte Weise an die vielfältigen
Möglichkeiten des Berufslebens heranführen, um frühen geschlechterspezifischen Fixierungen und einer
daraus resultierenden späteren Selbstbeschränkung bei der Berufswahl entgegenzuwirken. "Die bereits
erzielten Fortschritte auf diesem Weg sind zwar unübersehbar, aber noch längst nicht genug", so
Wiesflecker. Nach wie vor gelten Handwerk und Technik als Männersache, während Büroberufe, Handel
und soziale Dienstleistungen frauendominiert sind.
Für die Studie "Was ich einmal werden möchte…" wurden in den Jahren 2012 bis 2014 zahlreiche
Interviews mit Pädagoginnen und Pädagogen sowie Fachleuten aus den Bereichen Bildung und Berufsorientierung
geführt. Dazu kommen eine Fragebogenerhebung unter rund 80 Eltern sowie die Analyse von 336 Zeichnungen von
Kindergarten- und Volksschulkindern, die ihre beruflichen Zukunftsvorstellungen darstellen. Laut Studienautorin
Eva Häfele zeigt sich, dass sowohl Mädchen als auch Buben im Kindergarten- und Volksschulalter sein sehr
breites Interesse für die verschiedensten Tätigkeits- und Berufsfelder haben, ihre Vorstellungen und
Berufswünsche aber schon in diesem Alter genderspezifisch geprägt sind. Da sich jedoch Kinder stark am
Berufsrollenverhalten Erwachsener orientieren, seien sie für einen Wandel der Rollenbilder durchaus offen.
Eine Heranführung von Kindern an Berufswelten sollte möglichst in Zusammenarbeit mit Unternehmen erfolgen.
In den Vorarlberger Bildungseinrichtungen und Unternehmen gibt es bereits Angebote der frühen Berufsinformation
für Kinder in der Volksschule. Das reicht von Projekten der praxisnahen Berufsorientierung wie "Schaffar-Tagen",
an denen sich alle zwei Jahre zahlreiche Schulen und Unternehmen beteiligen, bis zu regionalen und lokalen Initiativen
von Unternehmen. Solche Angebote sollen fortgesetzt und erweitert werden, sagte Landesrätin Wiesflecker. Gleichzeitig
bedürfe es der verstärkten Information der Pädagogen und Pädagoginnen an Kindergärten
und Volksschulen über die Möglichkeiten gendersensibler Berufsorientierung.
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