39 Privatinsolvenzen pro Werktag

 

erstellt am
12. 05. 15
11.00 MEZ

Creditreform Privatinsolvenzstatistik 1. Quartal 2015
Wien (creditreform) - Die endgültigen Zahlen der Creditreform Privatinsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2015 zeigen den Beginn einer Trendumkehr. Während im vergangenen Jahr die Anzahl an Insolvenzverfahrenen von Privatpersonen um 6% stark rückläufig war, sind die "Privatkonkurse" in den ersten drei Monaten diesen Jahres um 0,7% auf 2.441 Verfahren gestiegen: Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren hat sich dabei um 1,4% auf 2.169 Insolvenzen erhöht. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzanträge sind um fast 5% auf 272 Verfahren zurückgegangen.

Dazu Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Creditreform: "Die Insolvenzursachen liegen in der steigenden Arbeitslosigkeit, in Krankheit und Scheidung sowie in anderen unvorhergesehenen Schicksalsschlägen. Nicht außeracht zu lassen ist die Tatsache, dass durch den allgegenwärtigen Konsumzwang und durch einfach durchführbare und leichtsinnige Online-Bestellungen viele den Überblick über ihre Finanzen verlieren. Schon Jugendliche überlegen den Einstieg in die Schuldnerkarriere mittels Ratenvereinbarung, um sich hier und jetzt etwas leisten zu können." Die Durchschnittsverschuldung lag laut Schuldnerberatungen bei rund 70.000 Euro, die Höhe der Insolvenzverbindlichkeiten bei ca. 220 Millionen Euro.

Bundesländervergleich: 4 von 10.000 Erwachsenen sind zahlungsunfähig/überschuldet
Ein Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt, dass die Bundesländer Kärnten (+22,6%), Salzburg (+11,5%) und Niederösterreich (+5,7%) die stärksten Zuwächse zu verzeichnen haben. Entgegen dem Österreichtrend berichten die Steiermark (-21,9%), Oberösterreich (-6,9%) und Vorarlberg (-5,9%) von rückläufigen Privatinsolvenzen.

Mehr als 40% aller Insolvenzen ereigneten sich in der Bundeshauptstadt, wo die Privatkonkurse um 5,1% gestiegen sind. Damit sind die Wiener die am stärksten betroffene Bevölkerung: Mehr als 7 von 10.000 erwachsenen Wienern wurden insolvent. Österreichweit wurden hingegen rund 4 von 10.000 Erwachsenen zahlungsunfähig.

Conclusio 1. Quartal 2015
Der Trend von rückläufigen Privatinsolvenzen, der seit dem 2. Halbjahr 2012 eingesetzt hat, könnte nun langsam zu Ende gehen. "Sinkende Reallöhne, eine über dem EU-Schnitt liegende Teuerungsrate und eine sich verschlechternde Wirtschaftslage könnten im Gesamtjahr 2015 zu steigenden Privatinsolvenzen führen", meint Weinhofer.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.creditreform.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at