LH Kaiser: Europäisches Forschungsprojekt „PowerBase“ soll unter Leitung von Infineon
Energiesparchips der Zukunft entwickeln – Neue Zukunftschancen für Kärnten
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Ein wesentliches Stück Europa finde heute hier in Villach statt, denn
mit dem Start des bisher größten von Österreich aus koordinierten europäischen Forschungsprojekt
„PowerBase“ werde ein völlig neuer und einzigartiger Weg beschritten. Das war der Tenor des Pressegesprächs,
das am 21.05. bei Infineon in Villach im Beisein von Technologiereferent Landeshauptmann Peter Kaiser stattgefunden
hat. Das neue Mikroelektronik-Forschungsprojekt soll die nächste Generation von Energiesparchips entwickeln
und diese reif für den industriellen Masseneinsatz in Smartphones, Laptops und vielen weiteren Anwendungen
machen. Das Projekt läuft bis 2018, die Projektleitung liegt bei Infineon Austria.
„Heute ist ein sehr, sehr guter Tag für Kärnten, denn er eröffnet die Möglichkeit, unser Bundesland
in das Licht zu rücken, das ihm gebührt“, sagte der Landeshauptmann. Kärnten habe es geschafft,
im Bereich Mikro- und Nanotechnologie ein angesehenes Profil zu entwickeln und sich international zu etablieren.
„Dieses Forschungsprojekt unterstützt die Sicherung sowie den Aufbau von hochwertigen Jobs und eröffnet
neue Zukunftschancen für die weitere nachhaltige Profilierung Kärntens in diesem Bereich“, zeigte sich
der Landeshauptmann erfreut. „PowerBase“ sei ein wichtiger Impuls für Kärnten, um strategisch bedeutende
Standortfaktoren im Hochtechnologiebereich weiter zu stärken. „Gerade in so schwierigen Zeiten wie jetzt ist
es doppelt wichtig, dass sich unser Bundesland mit seinen weltweit erfolgreichen Leitbetrieben wie Infineon in
der internationalen Forschungszusammenarbeit profiliert“, erklärte Kaiser.
Die Kärntner Landesregierung stehe voll und ganz hinter diesem zukunftsweisenden Vorhaben. Es sei Aufgabe
der Politik, solche Prozesse zu begleiten. „Wir haben in unserem Regierungsprogramm klare Marksteine gesetzt und
forcieren das positive Triple I, nämlich Innovation, Internationalität und Investition.“ Ein großer
Schwerpunkt liege auf Bildung und Ausbildung, in diesen Bereichen gebe es sehr aktive und ambitionierte Projekte.
„Jede Krise kann zur Crisis, also zum Wendepunkt, entwickelt werden und wir haben sehr viele Reformen bereits auf
Schiene“, betonte Kaiser. Der Landeshauptmann verwies auch auf die grenzüberschreitenden und europäischen
Bemühungen, die Kärnten gemäß seiner geographischen Lage in den Mittelpunkt stelle. Dabei
erwähnte er insbesondere die Euregio und die Alpen-Adria-Allianz sowie die Nutzung der Mittel der EU. „Wir
richten den Blick nach vorne und haben gute Zukunftschancen mit unseren engagierten Menschen und Betrieben“, so
der Landeshauptmann.
„87 Millionen Euro Projektvolumen und die Beteiligung von 39 Partnern zeigen den hohen Stellenwert, den die ‚PowerBase‘-Forschungsaktivitäten
für die europäische Halbleiterindustrie und deren Erfolg im globalen Wettbewerb haben“, erklärte
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Infineon Austria in Villach ist
das Kompetenzzentrum für Leistungselektronik.“ Dieses Projekt sei ein wesentlicher Beitrag, nachhaltig wissensorientierte
Produktion in Kärnten, Österreich, Europa zu halten.
„PowerBase ist ein Private Public Partnership-Programm, in dem mit Investitionen seitens der Industrie, Förderungen
aus einzelnen Ländern sowie der Unterstützung durch ECSEL (Electronic Components and Systems for European
Leadership) Joint Undertaking die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Elektronikindustrie erhöht
wird“, berichtete Andreas Wild, Executive Director ECSEL Joint Undertaking der Europäischen Union. „PowerBase“
werde co-finanziert durch Förderungen aus Österreich (BMVIT), Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden,
Norwegen, der Slowakische Republik, Spanien, dem Vereinigten Königreich und dem ECSEL Joint Undertaking. Wild
verwies auf die großartigen Rahmenbedingungen mit internationaler Schule und Kindergarten in Kärnten.
„Das Projekt zeigt die Wichtigkeit von Infineon weltweit und macht Villach zur Leistungselektronikhauptstadt Europas,
vielleicht auch der Welt.“
Herbert Pairitsch, Sr. Manager Technology & Innovation Infineon Technologies Austria AG, erklärte die
Eckpunkte des Projekts: Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der nächsten Generation von Energiesparchips
(sogenannten „Leistungshalbleitern“) auf Basis von neuen Materialien wie Galliumnitrid. Diese Halbleiter können
Strom weitaus effizienter umwandeln als herkömmliche Chips aus Silizium. Energieverluste können künftig
in Netzteilen mit Leistungshalbleiter der neuen Generation deutlich reduziert werden, darüber hinaus werden
Ladegeräte und Netzteile deutlich kleiner und leichter.
Die Infineon Technologies Austria AG hat ihren Sitz in Villach und ist ein Konzernunternehmen der Infineon Technologies
AG. Infineon Technologies Austria betreibt Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz und Linz, die IT-Services
GmbH in Klagenfurt sowie eine Vertriebsniederlassung in Wien. Mit österreichweit über 3.300 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, davon rund 1.200 in Forschung und Entwicklung, erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr
2014 (Ende September) einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.
|