Über die Sanfte Stadterneuerung wurden Wohnhäuser für 750.000 Menschen revitalisiert
und ganze Grätzel aufgewertet. Ab sofort können sich die WienerInnen auch aktiv daran beteiligen!
Wien (rk) - Wiens Weg zur modernen Weltstadt wird insbesondere auch durch die Erhaltung und die behutsame
Aufwertung gewachsener Grätzel und Viertel gekennzeichnet. Der verantwortungsvolle Umgang mit historischer
Bausubstanz sowie gezielte und nachhaltige Investitionen sind wesentliche Säulen dieses Erfolgsmodells. Das
macht Wien zu einer lebendigen und zu einer der attraktivsten Städte der Welt. Wien entwickelt sich laufend
weiter, bewahrt aber auch stets sein kulturelles Erbe, wie Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am 21.05., im Rahmen
eines Mediengesprächs betonte. "Eine zentrale und tragende Säule dabei ist die geförderte Wohnhaussanierung
im Rahmen der Sanften Stadterneuerung. Mehr als 750.000 Wienerinnen und Wiener leben heute in Wohnhäusern,
die mit Fördermitteln der Stadt Wien revitalisiert worden sind. Die geförderte Wohnhaussanierung - ein
wesentliches Fundament der Wiener Wohnbaupolitik - leistet einen entscheidenden Beitrag zur hohen Wohn- und Lebensqualität
bei stabilen und erschwinglichen Mieten. Gleichzeitig werden ganze Grätzel aufgewertet und noch lebenswerter
gestaltet. Das prägt auch auf positive Weise das Erscheinungsbild, mit dem sich unsere Stadt präsentiert",
so Ludwig.
Dieser erfolgreiche Weg werde auch in Zukunft konsequent weiterbeschritten. "Vor allem ist es mir wichtig,
dass Wien nicht für die meisten Menschen, sondern für alleWienerinnen und Wiener die lebenswerteste und
wohnenswerteste Stadt ist. Daher forcieren wir unsere Anstrengungen weiter. Ich lade aber auch die Bevölkerung
dazu ein, aktiv mitzumachen."
Seit mehr als 40 Jahren verfolgt die Stadt Wien konsequent den Weg der Sanften Stadterneuerung. Und alleine in
den letzten rund 30 Jahren - seit 1984 - in diesem Jahr wurde mit der Gründung des wohnfonds_wien die zentrale
Einrichtung für geförderte Wohnhaussanierungen geschaffen - konnte auf diese Weise die Sanierung von
Wohnhäuser mit rund 335.000 Wohneinheiten eingeleitet werden. Bei Gesamtbaukosten von rund 7,5 Milliarden
Euro schoss die Stadt Wien 5,15 Milliarden Euro an Wohnbauförderungsmittel zu. "6.655 Wohnhäuser
mit 303.599 Wohneinheiten wurden inzwischen umfassend revitalisiert. Dafür sind von der Stadt Wien bei 6,31
Milliarden Euro Gesamtbaukosten rund 4,5 Milliarden Euro an Förderungen bereitgestellt worden", zog Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig eindrucksvoll Bilanz.
Zahlen, die auch deutlich machen, wie wichtig die geförderte Wohnhaussanierung ist und welch entscheidender
Beitrag damit zur hohen Wohn- und Lebensqualität und dem heutigen Erscheinungsbild unserer Stadt beigetragen
wird. "Insbesondere unsere Anstrengungen in der Stadterneuerung sorgten dafür, dass es im Gegensatz zu
anderen Metropolen bei uns keine abgewohnten und verwahrlosten Viertel gibt, dass Wohnungsspekulation kein Nährboden
geboten wird und vor allem auch dass Mieterinnen und Mieter in Wien höchsten Schutz und Sicherheit genießen",
bekräftigte Ludwig. "In Wien erkennt man anhand der Wohnadresse keinen persönlichen, sozialen oder
wirtschaftlichen Background eines Menschen."
Wohnhäuser mit mehr als 17.300 Wohnungen aktuell in geförderter Sanierung
Dafür investiert die Stadt Wien auch jedes Jahr kontinuierlich in die Wohnhaussanierung. "Wir stellen
dafür jährlich rund 200 Millionen Euro aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung bereit", betonte
Ludwig. Fördergelder, die auch für aktuelle und neue Sanierungsprojekte bereitstehen: "Derzeit befinden
sich 247 Wohnhäuser mit mehr als 17.300 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet in Sanierung. Die Stadt Wien fördert
diese Projekte mit 380 Millionen, die Gesamtbaukosten betragen 650 Millionen Euro."
Weitere 185 Wohnhäuser mit rund 13.600 Wohneinheiten sind derzeit in Bauvorbereitung. Mit rund 285 Millionen
Euro unterstützt die Stadt Wien auch diese Projekte, für die mehr als 575 Millionen Euro an Gesamtbaukosten
investiert werden.
Der Wohnbaustadtrat machte aber auch deutlich, dass die Stadt Wien mit der Bereitstellung von Fördergeldern
sowie einem umfassenden Service - etwa über Beratungen, Konzepterstellungen u.ä. - "nur" Anreize
schaffen kann. "Wir sind immer auch darauf angewiesen, dass die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer
dieses Service und die Unterstützungen annehmen."
Sanierungsoffensive für Gemeindebauten
Die Stadt Wien jedenfalls nimmt ihre Verantwortung als Hauseigentümer entsprechend wahr. So umfasst das
aktuelle Gemeindebau-Sanierungspaket aller derzeit in Sanierung befindlicher Projekte und jener, die heuer und
im kommenden Jahr begonnen werden, von Wiener Wohnen rund 20.000 Wohnungen. Mehr als 690 Millionen Euro werden
dafür investiert. Die Förderungsmittel betragen rund 280 Millionen Euro. Ludwig unterstreicht: "Wir
schaffen damit nicht nur verbesserten Wohnkomfort für rund 50.000 Bewohnerinnen und Bewohner im Gemeindebau,
sondern auch wertvolle Arbeitsplätze für Wien." Insgesamt werden durch die geförderte Wohnhaussanierung
fortlaufend rund 14.000 Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe gesichert.
GB* als zentrale Drehscheibe im Stadterneuerungsprozess
Zu den umfassenden Unterstützungsangeboten für HauseigentümerInnen zählt neben der Einrichtung
des wohnfonds_wien insbesondere auch die Einrichtung der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*). "Die GB*
haben sich als zentrale Drehscheibe im Bezirk und als Anlaufstelle für Wohnbevölkerung aber auch Wirtschaftstreibende
sowie als äußerst gefragte KooperationspartnerInnen zahlreicher Institutionen und öffentlicher
Einrichtungen bestens etabliert. Sie unterstützen den Stadterneuerungsprozess seit rund 40 Jahren", so
Ludwig. Heute arbeiten 95 MitarbeiterInnen in neun GB*-Einrichtungen an 17 Standorten in insgesamt 18 Bezirken.
Die GB* spielt auf Stadtteilebene eine wesentliche Rolle: Durch vor Ort Präsenz können langfristige Entwicklungen
und Prozesse initiiert und begleitet werden.
Erfolgreiches Stadterneuerungsinstrument "Blocksanierung"
Insbesondere auch in sogenannten Blocksanierungsgebieten kommt der GB* eine ganz wesentliche Beratungsrolle
zu. Bei der Blocksanierung liegt der Fokus bei der liegenschaftsübergreifenden gemeinsamen Sanierung von mehreren,
selbständigen Wohngebäuden - also von ganzen Wohnblöcken. Das primäre Ziel ist es, eine nachhaltige
Entwicklung für Baublöcke sicherzustellen, städtebauliche Defizite zu beseitigen und gleichzeitig
bewohnerInnenorientierte Infrastruktur zu schaffen.
Auch damit wird ein zusätzlicher Anreiz für HauseigentümerInnen geschaffen. Insgesamt 94 Blocksanierungsgebiete
wurden in den letzten 25 Jahren beauftragt, davon allein 30 Blocksanierungsgebiete in der Amtszeit von Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig.
Zwei aktuelle Blocksanierungsgebiete
Beispielhaft seien hier die ganz aktuellen Blocksanierungsgebiete "Am Spitz" und in Innerfavoriten
genannt: So werden derzeit vom wohnfonds_wien im Rahmen der Initiative "Gemeinsam für Floridsdorf"
zwei aneinander grenzende Blocksanierungsgebiete im Zentralraum Floridsdorf intensiv bearbeitet. Sie umfassen 11
Blöcke mit 180 Liegenschaften.
Das Gebiet Innerfavoriten (Blocksanierungsgebiete Sonnwendviertel & Kretaviertel) zeigt wiederum deutlich die
gesamte Vielfalt der Wiener Wohnbaupolitik:
- Den Wohnungsneubau im Sonnwendviertel - der neue Stadtteil beim Hauptbahnhof
- Die geförderte Wohnhaussanierung in den angrenzenden, bestehenden Vierteln
- Und die begleitende Arbeit des Stadtteilmanagements der GB*, das das Zusammenwachsen
der Viertel - und insbesondere seiner BewohnerInnen - unterstützt.
Bislang konnten in dem Gebiet bereits 85 Sanierungsprojekte mit 4.262 Wohnungen abgeschlossen werden. 10 Wohnhäuser
mit 490 Wohnungen befinden sich aktuell in Sanierung oder Bauvorbereitung.
Wir machen Wien noch schöner!
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig informierte weiter, dass leistbarer Wohnraum durch Förderung, soziale Nachhaltigkeit
und eine umfassende Erneuerungsstrategie im Vordergrund der Sanften Stadterneuerung stehen. Dieses Programm, das
u.a. auch von der UNO - insbesondere für seine soziale Nachhaltigkeit - mit der höchsten Auszeichnung
im Bereich des Wohnens, der der "Scroll of Honour" prämiert wurde, hat zudem auch entscheidend dazu
beigetragen das generell die Wohnqualität deutlich verbessert wurde. So "konnten wir den Anteil an Substandard-Wohnungen
von 42 Prozent Anfang der 1970er-Jahre auf heute unter drei Prozent absenken", wie Ludwig erklärte.
"Gleichzeitig wissen wir aber, dass Wien trotz der hohen Lebensqualität nicht an jeder Ecke glänzt.
Wir wissen, dass die Stadterneuerung ein fortlaufender Prozess ist - eine Aufgabe die nicht endet. Daher gilt für
mich: Wir machen Wien schöner! Gemeinsam mit der Bevölkerung. Ich lade die Wienerinnen und Wiener ein,
aktiv mitzumachen! Zeigen Sie uns, wo Sie Ihre Stadt und Ihre Wohnumgebung noch schöner gestalten wollen",
rief Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die Bevölkerung zur aktiven Beteiligung auf.
Unter www.wohnen.wien.at wird den WienerInnen die Möglichkeit geboten, ihre konkreten Anliegen unter der Rubrik
"Wir machen Wien schöner" zu melden. Die Meldungen werden veröffentlicht und je nach Sachlage
auch mit weiteren Informationen (etwa zu laufenden oder geplanten Sanierungen) ergänzt. "Gleichzeitig
bieten wir auch einen Überblick über Sanierungsprojekte, der fortlaufend ergänzt wird", so
Ludwig. "Die Informationen der Wienerinnen und Wiener sind für uns eine wichtige Hilfe, um Wien noch
schöner zu machen. Diese fließen zudem auch in die zukünftigen Schwerpunktsetzungen bei Sanierungen
ein. Sie ergänzen das Wissen unserer Expertinnen und Experten im wohnfonds_wien oder in den Gebietsbetreuungen."
Gleichzeitig wird auf www.wohnen.wien.at auch ein Überblick über Neubaugebiete und Neubauprojekte, aktuelle
Meldungen zum Thema Wohnen sowie auch Angebote wie "Ich suche eine Wohnung" oder "Ich brauche Unterstützung"
mit direktem Kontakt zu den jeweiligen Serviceangeboten (Wohnberatung Wien oder Mieterhilfe) geboten.
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