Die österreichische Hilfsorganisation Jugend Eine Welt betritt mit der Wertpapierspende
Neuland
Wien (jugendeinewelt) - Wertpapiere kann man nicht nur verkaufen. Man kann sie auch spenden. So wird aus
einem einfachen Wertpapier ein Mehr-Wertpapier. Die österreichische Hilfsorganisation Jugend Eine Welt ermöglicht
es Anlegern - ganz besonders Unternehmen - nun erstmals, Wertpapiere direkt als Spende einzusetzen. Damit betritt
Jugend Eine Welt Neuland im heimischen Spendenmarkt.
"Neben der direkten Projekthilfe möchten wir ein nachhaltiges Wertpapierportfolio zur Stärkung des
Basiskapitals und zur Gewährleistung von Liquidität aufbauen", erklärt Reinhard Heiserer, Vorsitzender
von Jugend Eine Welt, den Hintergrund dieser neuen Spendenmöglichkeit. Die Wertpapierspende ist demnach eine
logische Weiterentwicklung am Spendermarkt: Früher spendeten Menschen Geld im Kuvert, dann folgte die Abbuchung
vom Girokonto, schließlich die Onlinespende und jetzt die Wertpapierspende. Bei Wertpapieren kann der Eigentümer
durch Kursgewinne schöne Zuwächse erzielen. Heiserer: "Einen Teil dieses Kursgewinnes können
solidarisch eingestellte Anleger etwa in Form eines Aktienpaketes weitergeben, damit es auch anderen Menschen besser
geht."
Ein Wertpapierdepot ermöglicht es einem Hilfswerk wie Jugend Eine Welt Rücklagen zu halten, die etwa
im Not- oder Bedarfsfall rasch herangezogen werden können. Jedes Wertpapier ist daher willkommen. Das Wertpapierportfolio
von Jugend Eine Welt wird jedoch regelmäßig auf seine soziale und ethische Vereinbarkeit mit den Werten
der Organisation überprüft und allenfalls bereinigt.
Die Übertragung von Aktien, Anleihen, Fonds aus einem bestehenden Depot heraus an Jugend Eine Welt ist grundsätzlich
ein einfacher Akt - letztlich genügt ein schriftlicher Auftrag an die eigene Bank. Unternehmen können
eine Wertpapierspende steuerlich absetzen. Privatpersonen sind derzeit noch benachteiligt: Nach Ansicht des Finanzministeriums
sind nur Zuwendungen in Form von Geld abzugsfähig. Als Geld sind alle gültigen Zahlungsmittel anzusehen.
Wertpapiere fallen nicht darunter, sie gelten nach derzeitiger Leseart des Gesetzes für Privatpersonen als
nicht absetzbare Sachspenden. Für Private, denen die steuerliche Absetzbarkeit wichtig ist, empfiehlt es sich
derzeit noch, Wertpapiere zu verkaufen und den Erlös zu spenden.
Jugend Eine Welt hat mit der Erste Bank eine erste Partnerbank gefunden, die die innovative Idee einer Wertpapierspende
unterstützt und begleitet. Die Erste Bank stellt dafür ein eigenes Wertpapierdepot bereit. Die Gutschrift
jeder Wertpapierspende erfolgt spesenfrei. "Wir wollen auch keine Verwaltungskosten berechnen", sagt
dazu Günter Benischek, Leiter des Social Banking der Erste Bank.
Jugend Eine Welt unterstützt seit 1997 Hilfsprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche und kooperiert
weltweit mit den Salesianern Don Boscos und den Don Bosco Schwestern, die in mehr als 130 Ländern tätig
sind.
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