Burgenlands Kulturlandesrat Bieler: "Wir haben bei UNESCO den Antrag gestellt, den Uhudler
zum immateriellen Weltkulturerbe zu erheben. UNESCO zeigt sich positiv."
Eisenstadt (blms) - Uhudler wird gern als Kulturgut bezeichnet. Damit er das auch offiziell wird, muss man
etwas dazu tun: Alljährlich erhebt die UNESCO einzigartige kulturelle Praktiken und handwerkliche Traditionen
zum „immateriellen Kulturerbe“. Die Vergabe erfolgt nach vorgegebenen Kriterien durch ein von der UNESCO-Kommission
in Wien koordiniertes Expertengremium, dem auch eine Vertreterin des Kulturreferates angehört. Bislang gelang
es bereits dreimal burgenländische Handwerkstechniken bzw. Traditionen in das nationale Verzeichnis des immateriellen
Kulturerbes aufzunehmen: der „Burgenländische Indigio Handblaudruck“ (2010), das „Roman“ – die Sprache der
Burgenländischen Rom (2011)- und die „Ofen- und Kaminmaurer“ um das Museum für Baukultur in Neutal (2011).
Landesrat Bieler wird sich darum bemühen, den Uhudler in das „Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“
zu bringen. „Wir haben bereits die ersten Gespräche geführt und möchten den Antrag in die kommende
Beiratssitzung im September einbringen. Seitens der Verantwortlichen der UNESCO in Wien wurde uns signalisiert,
dass die Chancen dafür gut stehen“, so Landesrat Bieler.
„Die Einbringung des Ansuchens wird durch den Verein „Initiative Kellerviertel Heiligenbrunn“ geschehen, da diese
mit der Materie inhaltlich intensiv befasst ist. Ich freue mich, dass das Kulturgut Uhudler auch von der UNESCO
als schützenswert betrachtet wird“, so Landesrätin Verena Dunst. Der Uhudler soll immaterielles Weltkulturerbe
werden, weil es hier um Wissen in Bezug auf Natur in Verbindung mit traditionellen Handwerkstechniken und gesellschaftlichen
Ritualen und Festen geht. Das identitätsstiftende Moment für das Südburgenland als Teil einer regionalen
Tradition, die gemeinsame Lebensgrundlage und darüber hinaus auch die wirtschaftliche und touristische Nutzung
stellen maßgebliche Argumente zur Erhebung des Uhudlers zum Weltkulturerbe dar. Landesrätin Dunst: „Es
geht darum, den Uhudler offiziell zu dem zu machen, was er für das Südburgenland längst ist: ein
Kulturgut! Und es geht um die langfristige Absicherung dieses Kulturgutes als Maßnahme zur Stärkung
der regionalen Identität.“
Der Kampf um die Uhudlerkultur läuft bereits!
Landesrat Bieler: „Das Kulturgut Uhudler muss auf vielen verschiedenen Ebenen abgesichert werden. Ich möchte
als Kulturlandesrat meinen Beitrag dazu leisten. Wir haben bereits erste Schritte gesetzt: Unter dem Stichwort
‚Erhaltung des kulturellen Erbes des Burgenlandes‘ hat der Verein Initiative Kellerviertel Heiligenbrunn das EU-Projekt
‚Uhudler Kompetenzzentrum‘ eingereicht, das wir vor mehreren Wochen in Heiligenbrunn eröffnen durften.“ Mit
einer Aufnahme ins Nationale Verzeichnis macht die UNESCO nachträglich etwas, was im Burgenland längst
erfolgt ist: den Uhudler zu einem kulturelle Erbe einer Region zu erheben. „Am Ende steht die Frage, ob die Europäische
Union etwas verbieten kann, was von der UNESCO als einzigartig und schützenswert deklarieren wird? Wir sind
der Auffassung, dass sich die Europäische Union der Meinung der UNESCO anschließen sollte. Andere lobbyieren
erfolglos in Brüssel, wir lösen die Uhudlerfrage weltweit“, so Dunst und Bieler unisono.
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