LH Pröll: Künstlerinnen und Künstler
 sind Kraftquelle des Landes

 

erstellt am
20. 05. 15
11.00 MEZ

Niederösterreichisches Kulturgespräch zur „Kulturstrategie Neu“ an der Donau-Universität Krems
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich setzt einen nächsten Schritt in seiner Kulturpolitik und erarbeitet die "Kulturstrategie Neu". Diese wird in einem einjährigen Projekt an die sich ständig ändernden, dynamischen Anforderungen, mit breiter Einbindung Kulturschaffender, im Kulturbereich Tätiger und an Kultur interessierter Personen, angepasst. Am 19.05. fand dazu ein öffentliches Kulturgespräch an der Donau-Universität Krems statt, das der Niederösterreichische Kultursenat gemeinsam mit der Abteilung Kunst und Kultur veranstaltet hat. Im Rahmen dessen wurden Ideen und Vorschläge von über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingeholt.

Im Gespräch mit Moderator Gerald Groß sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll: "Man muss alles ändern, damit das Gute bleibt, wie es ist", das sei ein Grundgesetz und der Grund dafür, warum man die Kulturstrategie des Landes Niederösterreich überarbeite. "Aufgabe der Kulturpolitik ist es, nicht mehr oder weniger zunächst einmal viel zuzulassen", so Pröll. "Es muss ein ständiger Dialog sein", so der Landeshauptmann. Es brauche "das, was an geistiger Kreativität sich entwickeln kann in einem Land".

"Begegnungen und Dialog sind ein unglaublicher Schatz. Bei jeder Begegnung mit Künstlerinnen und Künstlern lerne ich dazu und versuche das in die Kulturpolitik umzusetzen", so der Landeshauptmann, der betonte, dass es in Niederösterreich mit den Künstlerinnen und Künstlern einen "offenen Zugang im Umgang und Miteinander gebe". Künstlerinnen und Künstler seien eine Kraftquelle des Landes. Viele hätten in den vergangenen Jahren Niederösterreich als ihre Heimat und Ort für ihr Kunstschaffen gewählt. Man müsse ihnen "das Gefühl geben, dass sie gebraucht und geschätzt werden", so Pröll.

Zielsetzung des Projektes ist es, eine zeitgemäße Kulturstrategie zu entwickeln, die eine gute Orientierung gibt und breite Akzeptanz findet. Wesentliche Aspekte der Kulturstrategie umfassen die Verdeutlichung des Wertes von Kunst und Kultur für die Gesellschaft, Bewahrung der Stärken und dennoch Offenheit für neue Entwicklungen, eine stärkere Vernetzung landesintern und mit nationalen und internationalen Partnern, die Unterstützung sozialer Zielsetzungen und eine Orientierung an internationalen Trends. Ende des Jahres soll die Kulturstrategie fertiggestellt sein und die Leitlinien, Schwerpunkte und den kulturellen Weg Niederösterreichs für die nächsten Jahre verdeutlichen.

Die Vizerektorin der Donau-Universität Krems, Univ. Prof. Dr. Monika Kil begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und sprach über die enge Verbindung von Kultur und Wissenschaft. Die Vorsitzende des NÖ Kultursenates, Prof. Dr. Elisabeth Vavra, begrüßte als Organisatorin des Kulturgespräches und berichtete über die Aufgaben des Niederösterreichischen Kultursenates.

In seinem Einleitungsstatement beschrieb der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur, Mag. Hermann Dikowitsch, die Schwerpunkte der neuen Kulturstrategie, die "die Basis für die Weiterentwicklung von Kunst und Kultur der nächsten 15 Jahre wird und somit auch Planungssicherheit für die Kulturschaffenden bieten soll". Der Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht, Dr. Joachim Rössl, sprach anschließend über die Entwicklung der Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur in Niederösterreich und das vorangegangene Landeskulturkonzept, von dem "95 Prozent der Ziele erfolgreich umgesetzt werden konnten."

In seinem Impulsreferat gab der Kunsthistoriker, Kurator und Sammler, Univ.-Doz. Dr. Dieter Bogner die Empfehlung ab, eine Strategie zu entwickeln, "die Problembewusstsein für kritisches, zeitgenössisches Denken und Handeln über den Kreis der Kulturproduzenten und Kulturrezipienten hinaus in die Mitte der Gesellschaft als Lebenspraxis implementiert."

In mehreren Workshops wurden folgende Themenbereiche behandelt:
"Kultur und Identität", "Vielfalt der Kultur fördern", "Förderung der Kreativität", "Kultur und Ehrenamt", "Regionalisierung", "Kultur und Wirtschaft/Tourismus", "Kultur und Wissenschaft", "Bildung und Vermittlung", "Rolle der öffentlichen Hand in der Kultur" sowie "Kultur im Alltag".

In einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion wurde am Abend erörtert, wer welche Verantwortung im Kulturbereich hat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Prof. Dr. Elisabeth Vavra, Univ.-Prof. Dr. sc. techn. Dipl. Arch. ETH Christian Hanus, Prof. Dr. Johann Feilacher, Univ.-Prof. Mag. art. Anna Maria Krassnigg, Mag. Angelika Steinbach-Ditsch, Prof. Thomas Jorda und Cornelia Travnicek.

 

 

 

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