Bahnhof Neusiedl am See: Neue Qualität, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit
im Vordergrund
Neusiedl am See/Eisenstadt (blms) - Komfortabler, umweltfreundlicher, sicherer und barrierefrei - unter
diesen Aspekten erhält der Bahnhof Neusiedl am See in knapp eineinhalb Jahren Bauzeit mittels einer komplett
umgestalteten Verkehrsstation ein völlig neues Gesicht. „Moderne Bahnhöfe sind die Drehscheiben für
umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität. Jeder Bahnhof, den wir für die Fahrgäste erneuern,
ist ein wichtiger Schritt, um das Zugfahren so angenehm wie möglich zu gestalten und Menschen optimal in Verbindung
zu bringen. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie stellt in Kooperation mit den ÖBB
und den Ländern den BahnfahrerInnen ein möglichst attraktives Angebot zur Verfügung. Immer mehr
Fahrgäste nehmen dieses Angebot an, denn die Bahn in Österreich verzeichnet Jahr für Jahr neue Fahrgastrekorde.
Zugleich sorgen unsere Investitionen, die langfristig ausgerichtet sind, für sichere Arbeitsplätze in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Der Ausbau der Schiene bringt in den Regionen starke Impulse für neues
Wachstum und Beschäftigung“, so Bundesminister Alois Stöger, der gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Niessl
und Vorstandsdirektor Andreas Matthä, ÖBB-Infrastruktur AG, am 18.05. die Baustelle am Bahnhof in Neusiedl
am See besichtigte. Die Fertigstellung ist für Oktober 2015 vorgesehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt
rund 17 Millionen Euro.
In knapp einem halben Jahr wird sich der Bahnhof Neusiedl am See modern und mit einer neuen Qualität der Bahninfrastruktur
präsentieren. Der Bahnhof erhält einen Personentunnel, der vom Vorplatz auf den Inselbahnsteig führt.
Der Tunnel, der am Bahnsteigende in Richtung Wien angeordnet wird, ist mit zwei Liften ausgestattet, um einerseits
vom Vorplatz bzw. Randbahnsteig in den Tunnel und andererseits von dort aus wieder auf den Inselbahnsteig zu gelangen.
Dadurch ist ein Überqueren der Gleise beim Zugang zum Bahnsteig nicht mehr notwendig und die Sicherheit wird
erhöht. Auch die Bahnsteige werden neu errichtet und erhalten rund 70 Meter lange Dächer. Diese schützen
die Reisenden vor Regen und Schnee. Die Bahnsteigausstattung umfasst neue Fahrplanvitrinen sowie Monitore, die
die nächsten Zugverbindungen anzeigen, Sitzbänke, Abfallbehälter, Beleuchtungskörper und ein
modernes Wegeleitsystem. Weiters wird das Bahnhofsgebäude einem Facelifting unterzogen. Für RadfahrerInnen
wird eine Bike & Ride-Anlage mit rund 150 Abstellplätzen beim neuen Personentunnel situiert. Neben den
Maßnahmen im Kundenbereich finden auch zahlreiche Arbeiten an Gleisen, Fahrleitungen und Weichen statt. Zudem
entstehen ein neues Technikgebäude und ein modernes elektronisches Stellwerk.
Dazu Landeshauptmann Hans Niessl: „Ergänzend zur regionalen Infrastrukturoffensive - Stichwort Ausbau der
A4, Weiterführung der S31, Realisierung der S7 im Straßenbereich sowie den Maßnahmen bei der Neusiedler
Seebahn bzw. der Raaberbahn, den Modernisierungsschritten in den Bahnhöfen Bruckneudorf und hier in Neusiedl
am See sowie den vielen Park & Ride-Anlagen - haben wir auch eine Pendleroffensive im Land gestartet, womit
das Angebot im Öffentlichen Verkehr weiter verbessert wird. Wir geben heuer 17 Millionen Euro zum Beispiel
für die Stützung von Zeitfahrkarten, für bessere Verbindungen, für das TOP-Jugendticket usw.
aus. Das ist mehr als drei Mal so viel wie im Jahr 2000. Durch diese Attraktivierung der Angebotspalette werden
weitere Anreize zum Umstieg auf die Bahn gesetzt. Mein Ziel ist es daher, durch ein modernes Zugmaterial, durch
ein Höchstmaß an Komfort und Qualität die Fahrgastzahlen weiter zu steigern. Mit unseren Baumaßnahmen
schaffen und sichern wir aber auch Arbeitsplätze, denn schon jetzt sind seit Projektbeginn gleich 6 burgenländische
Unternehmen hier am Bahnhof in Neusiedl am See tätig.“
Die Bahnsteige, bisher 38 Zentimeter hoch, werden auf eine Höhe von 55 Zentimeter gehoben. Das erleichtert
das Einsteigen in die Züge bzw. auch das Aussteigen. Zwischen den modernen Nahverkehrstriebwägen, beispielsweise
der Serie Talent und dem Bahnsteig, besteht dann kein Niveauunterschied mehr. Ohne eine Stufe überwinden zu
müssen, ist das Betreten des Zuges oder auch das Hineinfahren mit einem Kinderwagen möglich. Nicht zuletzt
kommt diese neue Situation den vielen RadlerInnen, die in der Region rund um den Neusiedler See unterwegs sind,
entgegen. Außerdem sind alle Bahnsteige ab Herbst 2015 mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Dieses
ermöglicht blinden und sehbehinderten Personen durch den Blindenleitstein, der in die Bahnsteigpflasterung
eingesetzt und mit Rillen versehen ist, den Weg zum Zug leicht zu finden. „Der Bahnhof Neusiedl am See stellt nicht
nur für die NeusiedlerInnen sondern auch für die Bewohner der gesamten Region eine wichtige Verkehrsanbindung
an Wien und Eisenstadt dar. Hunderte Menschen - SchülerInnen wie auch Berufstätige - fahren täglich
in die Bundes- und Landeshauptstadt. Daher ist es auch sehr wichtig, den Bahnhof für alle zugänglich
und somit barrierefrei zu gestalten bzw. die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Auch die Park
& Ride und die Bike & Ride-Anlagen werden erweitert und bieten damit noch mehr Komfort und Attraktivität“,
so ÖBB Vorstandsdirektor Andreas Matthä.“
Niessl dazu abschließend: „Der Bezirk Neusiedl nimmt mit einem Modal Split von knapp 50 Prozent österreichweit
eine Top-Position ein. Das bedeutet, dass die Hälfte der Wien-Pendler den Öffentlichen Verkehr nutzt.
Wesentlich dabei ist natürlich auch der Einsatz moderner Züge. Daher freut es mich sehr, dass die ÖBB
im Burgenland mit Fahrplanwechsel 2016 den hochmodernen Cityjet zum Einsatz bringen werden. Ich möchte noch
ein weiteres Projekt ansprechen, das ich für die Region, für die Bezirke Neusiedl und Eisenstadt vehement
fordere und für sehr wichtig erachte: Das ist eine direkte öffentliche Verkehrsanbindung des Nordburgenlandes
an den Flughafen Wien-Schwechat. Hier brauchen wir eine Hochleistungsbahn-Strecke - sowohl für die Pendler,
als auch für die Touristen. Diese schnelle und direkte Verbindung würde wesentlich dazu beitragen, dass
der Individualverkehr in der Region reduziert wird und es für den gesamten Wirtschaftsraum einen neuen Impuls
gibt.“
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