Inflation bleibt im April 2015 bei 1,0%

 

erstellt am
19. 05. 15
11.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +1,0% und blieb damit gegenüber März unverändert. Auch im April erwiesen sich die Ausgaben für Wohnen als wichtigster Preistreiber, die Preisrückgänge bei Treibstoffen als wesentlichster Preisdämpfer. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April lag bei 110,8. Gegenüber dem Vormonat (März 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Wie im März dämpften auch im April billigere Treibstoffe die Inflation um 0,4 Prozentpunkte
Den stärksten Einfluss (+0,28 Prozentpunkte) auf die Inflationsrate hatten im Jahresabstand die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,4%). Hauptverantwortlich dafür waren vor allem höhere Wohnungsmieten (insgesamt +5,0%). Betriebskosten für Miet- und Eigentumswohnungen stiegen jeweils um 2,8%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,2%. Billigeres Heizöl (-16,1%) dominierte weiterhin die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (insgesamt -2,2%; Gas -0,3%, Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,0%, Fernwärme +4,1%).

Für die durchschnittliche Teuerung von 3,0% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,25 Prozentpunkte) waren vorwiegend Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen verantwortlich (insgesamt +3,1%). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 0,8%.

Die Preise in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" stiegen durchschnittlich um 1,9% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren teurere Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +1,8%).

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) kosteten Nahrungsmittel um durchschnittlich +1,1% mehr als vor einem Jahr (Fleisch +2,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +2,0%, Gemüse +1,7%, Obst +0,8%, jedoch Milch, Käse und Eier -0,9%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,2% (Bohnenkaffee +8,8%).

Eine merklich negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich weiterhin in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,7%; Einfluss: -0,38 Prozentpunkte), wo die Treibstoffe weiterhin als Hauptpreisdämpfer wirkten (-10,4%; Einfluss: -0,42 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,1% mehr.

Inflation gegenüber März: +0,1%
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,8%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Ausschlaggebend war der nun vollständige Umstieg auf die neuen Frühjahrs- und Sommerkollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich dadurch gegenüber März 2015 insgesamt um 1,5%, Schuhe um 3,0%.

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,0%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand, wofür in erster Linie saisonbedingte Verbilligungen bei Pauschalreisen (insgesamt -7,8%) verantwortlich waren.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2015: +0,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April bei 121,85 (März 121,68). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,9% (März +0,9%). Die Differenz zum VPI von -0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die starken Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen sowie bei Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im April 2015 bei +1,2%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im April +1,2% (März +1,3%). Der Indexstand des PIPH lag bei 111,6. Für den Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten waren vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verantwortlich. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH viel weniger stark als den VPI. Im Kontrast dazu dämpften die Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich gegenüber dem VPI. Höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) verminderten zusätzlich den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf so hoch wie jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,0% (März +1,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um -0,6% (März -1,1%).

 

 

 

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