Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
+1,0% und blieb damit gegenüber März unverändert. Auch im April erwiesen sich die Ausgaben für
Wohnen als wichtigster Preistreiber, die Preisrückgänge bei Treibstoffen als wesentlichster Preisdämpfer.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April lag bei 110,8. Gegenüber
dem Vormonat (März 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Wie im März dämpften auch im April billigere Treibstoffe die Inflation um 0,4 Prozentpunkte
Den stärksten Einfluss (+0,28 Prozentpunkte) auf die Inflationsrate hatten im Jahresabstand die Preisanstiege
in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,4%). Hauptverantwortlich dafür
waren vor allem höhere Wohnungsmieten (insgesamt +5,0%). Betriebskosten für Miet- und Eigentumswohnungen
stiegen jeweils um 2,8%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,2%. Billigeres
Heizöl (-16,1%) dominierte weiterhin die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (insgesamt -2,2%; Gas -0,3%,
Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,0%, Fernwärme +4,1%).
Für die durchschnittliche Teuerung von 3,0% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss:
+0,25 Prozentpunkte) waren vorwiegend Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen verantwortlich (insgesamt +3,1%).
Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 0,8%.
Die Preise in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" stiegen durchschnittlich
um 1,9% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren teurere Versicherungsdienstleistungen
(insgesamt +1,8%).
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss:
+0,16 Prozentpunkte) kosteten Nahrungsmittel um durchschnittlich +1,1% mehr als vor einem Jahr (Fleisch +2,2%,
Brot und Getreideerzeugnisse +2,0%, Gemüse +1,7%, Obst +0,8%, jedoch Milch, Käse und Eier -0,9%). Alkoholfreie
Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,2% (Bohnenkaffee +8,8%).
Eine merklich negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich weiterhin in der Ausgabengruppe "Verkehr"
(durchschnittlich -2,7%; Einfluss: -0,38 Prozentpunkte), wo die Treibstoffe weiterhin als Hauptpreisdämpfer
wirkten (-10,4%; Einfluss: -0,42 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,1% mehr.
Inflation gegenüber März: +0,1%
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,8%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte)
war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Ausschlaggebend war der nun vollständige Umstieg auf die neuen Frühjahrs-
und Sommerkollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich dadurch gegenüber März 2015 insgesamt um
1,5%, Schuhe um 3,0%.
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,0%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte) erwies
sich als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand, wofür in erster Linie saisonbedingte Verbilligungen bei
Pauschalreisen (insgesamt -7,8%) verantwortlich waren.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2015: +0,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April bei
121,85 (März 121,68). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,9% (März +0,9%). Die Differenz zum VPI
von -0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen).
Die starken Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften
den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen sowie bei Versicherungsdienstleistungen
(jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften zusätzlich den HVPI gegenüber
dem VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im
HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im April 2015 bei +1,2%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im April
+1,2% (März +1,3%). Der Indexstand des PIPH lag bei 111,6. Für den Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten
waren vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile
im PIPH) verantwortlich. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im
PIPH) erhöhten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die Verbilligungen bei
Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH viel weniger stark als den VPI. Im Kontrast dazu dämpften
die Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich gegenüber dem VPI.
Höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) verminderten zusätzlich
den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen Einkauf so hoch wie jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,0% (März +1,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
veränderte sich im Jahresabstand um -0,6% (März -1,1%).
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