Von der "desolaten Situation der
 Neuen Musik" zum Erfolg

 

erstellt am
01. 06. 15
11.00 MEZ

Schellhorn beim Jubiläumskonzert "40 Jahre Österreichisches Ensemble für Neue Musik"
Salzburg (lk) - Das Jubiläum "40 Jahre Österreichisches Ensemble für Neue Musik" war für Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn am 29.05. Anlass, einen kleinen Fortschritt im kulturpolitischen Diskurs zu konstatieren. Die Förderung neuer Musik bedürfe keiner quasi entschuldigenden Rechtfertigung mehr. Das Publikum schätze verschiedene Qualitäten und der Cross-Over zwischen sehr unterschiedlichen Qualitäten sei Normalität geworden, so Schellhorn.

Die Aufforderung im Programmheft des Ensembles zur Saison 2014/2015, "Keine Angst vor Neuer Musik!", verstehe er daher eher als historische Reminiszenz aus gegebenem Anlass, denn als aktuelle mahnende Aufforderung, betonte Schellhorn in seinen Grußworten anlässlich des Jubiläumskonzertes "40 Jahre Österreichisches Ensemble für Neue Musik" morgen, Samstag, 30. Mai, in den "Kavernen" in der Gstättengasse in Salzburg.

Am 14. Juni 1975 im ORF-Publikumsstudio
Zweifellos habe, so Schellhorn, das "Österreichische Ensemble für Neue Musik" zu diesem Fortschritt im kulturpolitischen Diskurs wesentlich beigetragen. Die Gründung des Ensembles durch den Komponisten Klaus Ager und den Klarinettisten Ferenc Tornai sowie der erste Auftritt im ORF-Publikumsstudio am 14. Juni 1975 seien musikalische Pioniertaten gewesen. Für das Musikland Salzburg wenig schmeichelhaft sei aber die Motivation dafür gewesen, wie sie in der Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Ensembles von Gründer Klaus Ager beschrieben wurde. Ager habe damals geschrieben: "Ferenc Tornai und ich fassten im Herbst 1974 den Plan, ein auf Neue Musik spezialisiertes Ensemble zu gründen. Der hauptsächliche Grund dafür war die desolate Situation der Neuen Musik zu dieser Zeit in Salzburg."

Fortschritt im Diskurs und in der Realität
Von einer desolaten Situation der Neuen Musik in Salzburg könne angesichts des hier beheimateten erfolgreichen und anerkannten "Österreichischen Ensembles für Neue Musik" wohl keine Rede mehr sein, so Schellhorn. "Das Ensemble hat sich international als eines der führenden Ensembles dieser Art etabliert. Dafür sprechen unter anderem mehr als 300 Uraufführungen seit der Gründung, die Mitwirkung an Festivals wie den Salzburger Festspielen oder Wien Modern, eine eigene Konzertreihe und renommierte Preise. Wir dürfen also nicht nur einen Fortschritt im kulturpolitischen Diskurs konstatieren, sondern auch einen in der Realität. Beides ist Verdienst der Musikerinnen und Musiker des Ensembles", so Schellhorn, der sich dafür bei den Musikerinnen und Musikern des Ensembles bedankte und auf die Förderung für das Ensemble durch das Land verwies: "Ich begreife das als Auftrag für das Musikland Salzburg."

 

 

 

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